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Yoongi

"Min-ha und sie unterscheiden sich zu stark voneinander. Das war auch der Grund, warum Jimin so oft weggelaufen ist als Kind. Ich hatte ihn gesucht, aber in solch einer Stadt, ist es als würdest du eine Nadel im Heuhaufen suchen!"

Warum kann ich ihn erst jetzt so wirklich verstehen? Das ganze machte kein Sinn? Hätte er so etwas nicht früher sagen können? Oder gleich so zu mir sein können, aber nein, erst muss so etwas passieren, damit ihm die Augen geöffnet werden. Soll das jetzt Karma sein?

Ich verstehe diesen Mann einfach nicht und die Kraft dazu hatte ich auch gar nicht.

"Warum kommst du jetzt damit? Wusste Jimin das überhaupt?", wollte ich nun doch wissen. Trotz seines Todes doch mehr über Jimin zu erfahren, fühlte sich so merkwürdig an, aber dennoch wollte ich es wissen. Wer hätte gedacht, dass man doch nicht alles von einem wusste, als man dachte.

"Ja er weiß es seit er Fünfzehn ist, selbst Ji-hyun weiß es. Für beide war das nicht einfach das zu verkraften, trotzdem haben beide sie als Mutter weiterhin akzeptiert", antwortete er und ich war noch mehr verwundert. "Ji-hyun? Sie ist nicht mal seine Mutter?" Der ältere nickte wieder.

"Es gib keinen wirklich großen Unterschied, zwischen dir und mir. Ich war damals wie du, vielleicht ist das auch der Grund, warum er gerade dich wollte. Dennoch, ich kann froh sein das Ji-hyun das ganze überlebt hat, eigentlich hätte es mit ihm vorbei sein müssen, aber er war ein Kämpfer und das ist er noch heute"

Obwohl ich es eigentlich nicht sollte, tat ich es trotzdem, denn ich wollte mehr wissen. Jimin wusste das und dennoch ließ er mich glauben das diese Feuerfrau, seine Mutter wäre.

"Was ist damals passiert?", fragte ich vorsichtig nach. Er richtete sich etwas auf, ließ das Geländer los, steckte wieder seine Hände in die Manteltaschen zurück.

"Im Prinzip genau dasselbe. Sie war hochschwanger mit Ji-hyun, als sie von ihrer Tante zurück zu mir wollte. Sie hatte die Wehen bekommen, war dann abgelenkt und so hat sie die rote Ampel nicht gesehen und genau in dem Moment prescht ein LKW in sie rein. Ich hatte schon ein ungutes Gefühl, aber sie hat nicht auf mich gehört. Es war Glück genug, das trotzt ihres Sofortschontodes Ji-hyun es gerade noch beschafft hat. Er wurde noch vor Ort herausgeholt, sonst wäre es wohl zu spät gewesen"

Diese Tatsache, dass Jimin auf dieselbe weiße starb, ist ein komisches Gefühl. Doch auf ein mal lachte Jimins Vater wieder auf und ich sah die Träne an seiner Wange langsam herunterfließen. Noch nie hat er mir gegenüber Emotionen gezeigt, vor allem nicht solche. Manchmal hatte ich bei ihm wirklich das Gefühl, dass er selber nicht mit seinen Gefühlen und Emotionen umgehen konnte.

"Dabei ist es noch genau dieselbe Kreuzung gewesen. Wenn du denkst, dass es mit dir zu tun hat, dann liegst du falsch. Ich war damals schuld und ich war es auch bei ihm. Ich hätte ihn nicht aufhalten sollen. Er wollte rechtzeitig gehen, aber ich hatte Angst, dass ich ihn dann nie wieder sehe und jetzt ist es sogar wirklich so. Da will wohl jemand mich bestrafen. Ich hatte noch nie Glück im Leben und ich werde es auch nie wieder haben. Das einzige Glück waren er und sein Bruder, das Glück solch eine Frau gehabt zu haben. Als würde etwas nicht wollen das ich ein normales habe, oder Glück, kennst du sicher!"

Ja, ich kannte das zu gut. Ich glaubte an dasselbe und es erschreckte mich nicht wirklich, dass er und ich uns so ähnlich sind. Irgendwie ergab das sogar Sinn und es erklärt, warum Jimin so gut mit mir klarkam, dass er sich überhaupt erst in mich verliebt hatte.

Seine Mutter hatte seinen Vater, damals gerettet, so hatte Jimin nur das gleich bei mir getan, weswegen wir auch zueinander gefunden hatten. Dennoch wusste ich jetzt nicht, ob es richtig war, oder nicht. Ich hätte nicht meine Zwillinge, wenn ich es nicht getan hätte, aber auf der anderen Seite würde Jimin jetzt noch leben.

"Yoongi", schrie jemand meinen Namen und wir drehten uns beide um, sahen Taehyung, der mit Jungkook auf und zu gerannt kam, halb atemlos vor uns, auf der Brücke zum Stehen kamen. "Scheiße, wir dachten, du versuchst es wieder. Wir hatten solche Angst", kam es von Taehyung, der seine Atmung versuchte zu normalisieren.

"Wir hatten nicht nur Angst, sondern Panik. Ich schwöre dir, Jimin hätte dich dafür geschlagen, das kann ich dir sagen", kam es von Jungkook, der wenigstens noch gerade stehen konnte. "Hallo Herr Park", begrüßte er Jimins Vater noch, hob sogar die Hand, holte weiter nach Luft. Jungkook hatte eindeutig mehr Kondition als Taehyung.

"Du hast wenigstens Freunde, die dir zur Seite stehen, verlier das nicht. Vergiss nicht das Versprechen, das Jimin dir gegeben hat. Ich sage nur Tausend Jahre. Kümmer dich gut um die Zwillinge. Ich habe vertrauen das du es schaffst, nur nicht die Hoffnung verlieren", und damit ging der Mann auch schon an zwischen Tae und Jungkook vorbei und war weg.

Ich sah ihm hinterher. Er hat doch tatsächlich meine Gedanken wieder angeregt und jetzt kreisten zu viele Dinge in meinem Kopf herum. Aber ich wusste jetzt, was in ihm vorgeht. Nur verstand ich mich jetzt um so weniger.

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AMYGDALA ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt