Yoongi
Eigentlich sollte doch ruhig für mich in der Wohnung bleiben, aber durch das zu Knallen der Wohnungstür wusste ich, die Ruhe war vorbei. Ich machte direkt das Tablett aus und klappte es samt der Tastatur zusammen und stand auf.
"Appa? Appa bist du da?", ertönte Yeong-sus Stimme. Ich wollte gerade die Tür öffnen, als diese mir schon halb ins Gesicht geschlagen wurde und ich direkt dem Schlag auswich. "Was sage ich über das Aufschlagen der Türen, junger Mann?", fing ich an und hörte das Schluchzen aus dem Flur. Ich drückte mich an meinem Fünfzehn jährigen Sohn vorbei zu Yeong-ja, die mit einer blutenden Lippe da stand.
"Was ist in der Schule passiert?", wollte ich sofort wissen, als ich ihr Gesicht in meine Hände nahm. Sie schniefte. Sie wollte stark sein, aber ich sah, wie sie innerlich brach. "Deswegen bin ich ja zu dir. Diese Weiber, ich schwöre Appa, ich bringe die um. Scheißegal ob es Mädchen sind, das juckt mich nicht, wenn die ihr was antun!", kam es von ihm.
Das Yeong-ja gemobbt wird, wusste ich und habe schon oft genug mit deren Lehrer, als auch dem Direktor gesprochen, aber egal was ich da auch tu, es trägt wohl keine Früchte und das kotzt mich immer mehr an.
"Das geht so nicht weiter. Ihr wechselt die Schule!", sagte ich, legte sofort meine Hände auf ihre Schultern, um sie ins Bad zu führen, doch sie drehte sich mit Schwung um. "Nein. Bitte, Appa, tu das nicht. Ich will keine andere Schule. Mach das nicht!", weinte sie auf einmal und ich verstand gar nicht, woher das jetzt kam.
"Es ist aber besser so, Yeong-ja, vergiss den Idioten doch einfach. Er nutzt dich bloß aus, seinetwegen wirst du so behandelt", warf Yeong-su ein.
"Okay, Moment, was geht hier eigentlich ab? Wer ist dieser Idiot, und was ist mit dem?", will ich wissen, um die Lage zu überblicken. Ich sah ihm Augenwinkel, wie sie ihrem Bruder den Kopf zu schüttelte. Yeong-su sah hin und her.
"Jeon Ki-cheon, ihr fester Freund, der vorgibt sie zu lieben. Ey, der nutzt die nur aus. Er ist der beliebteste aus der Stufe, nur weil sie mit ihm zusammen ist, wird sie von allen Mädchen gehasst, weil sie ja so hässlich wäre. Er stellt sie aber auch ins Visier für alle", erklärt er mir und da stampfte Yeong-ja auf.
"Du bist der Idiot, du hast versprochen, Appa nichts zu sagen. Ich hasse dich, du Arsch", und damit verschwand sie in ihr Zimmer. Durch den Knall zuckten wir zusammen. Sind wir jetzt wirklich schon so weit? Ich habe eben gar kein Plan, wie ich da durch kommen soll.
"Sie ist ernsthaft mit Jungkooks Sohn zusammen?", ging ich sicher und er nickte. Es war eh eine Überraschung, dass er seine Flamme damals geschwängert hat. Dass aus seinem Sohn so einer wird, dachte keiner von uns. Mögen tu’ ich den Jungen auch nicht, gerade weil er so falsch ist. Genauso falsch wie seine Mutter.
Ein Glück hat sich Jungkook vor drei Jahren endlich von ihr scheiden lassen. Er gibt selber zu bei seinem Sohn versagt zu haben und ehrlich gesagt liegt es nicht an Jungkook, sondern an der Mutter, die er hat.
"Du kommst nachher rein, ich rede zuerst mit ihr, verstanden?" Yeong-su nickte und ich klopfte vor ihrer Tür an. Obwohl sie nicht antwortet, öffnete ich die Tür und ging in ihr Zimmer, schloss leise die Tür hinter mir, um dann auf ihr Bett zuzugehen, auf dem sie lag, ihr Gesicht in ihren großen Bären versteckte.
Ich setzte mich auf ihr Bett und strich ihr über den Rücken. "Hey Mausebein, dein Bruder tut das doch nicht, um dich zu ärgern, er will dir nur helfen", sagte ich zu ihr.
Sie schniefte auf und legte ihren Kopf seitlich auf ihren Bären. "Trotzdem, du magst ihn nicht, ich mag ihn aber und das sogar sehr. Ich will nicht, dass sich das ein zweites Mal abspielt. Es reicht das du und Appa Jimin das hattet, deswegen wollte ich nicht das du es weißt"
"Das mit deinem Vater war dennoch anders, Yeong-ja. Weder er hat mich für Dinge ausgenutzt, noch ich ihn", versuchte ich es ihr zu erklären.
"Aber ich kann nichts gegen meine Gefühle machen, Appa. Ich wollte mich wehren und es abstellen, aber es geht nicht. Ich will ja nichts fühlen, aber es geht nicht Appa", weinte sie. Ich zog sie an ihrem Arm hoch zu mir, wischte ihr die Tränen weg. Meine Tochter so zu sehen, mochte ich gar nicht und macht mich wütend.
"Jetzt hör mir mal zu! Genau das Gleiche habe ich damals mit deinem Vater gehabt. Seine Eltern mochten mich nie wegen der Psyche. Ich wollte es auch nicht zu lassen, wollte es abstellen ihn zu lieben, aber das geht nicht. Ich akzeptiere deine Entscheidungen, du musst deinen eigenen Weg finden. Finde selber heraus, ob es wirklich er ist, denn du brauchst. Lass es zu, wenn es sein muss, verliebe dich weiter in ihn, am Ende musst du deine eigenen Erfahrungen dadurch sammeln. Yeong-su muss es akzeptiere, aber dann akzeptiere bitte auch du, dass er dich nur schützen will!"
Sie senkte ihren Kopf. Sie war äußerlich Jimin zwar verdammt ähnlich, dafür ist Charakter, der meine. Die beiden sind zwar Zwillinge, aber sowohl äußerlich als auch charakterlich unterschiedlich. Ich erinnere mich noch gut an diese vielen Streitereien, der beiden als sie noch Kinder waren.
"Mir gegenüber ist er aber so ganz anders als bei den anderen Mädchen. Er lässt nur mich ran, also im innerlichen Sinne. Er ist nur so, weil er denkt, dass seine Mutter ihn dann hasst. Du verstehst das nicht, er schauspielert. Er hasst sie und will eigentlich zu Jungkook, weil er ihn nicht ausnutzt. Er will zu einem Vater, aber sie lässt das nicht zu. Er will nicht mehr Schauspielern, weil es ihn erschöpft. Innerlich ist er kaputt und meinetwegen, schafft er es weiterzumachen"
Jetzt verstand ich das ganze noch mehr. Dennoch wusste ich nicht ganz, wie ich das jetzt angehen soll. In solchen Lagen wünschte ich mir, Jimin wäre da, um zu helfen. Aber gerade als ich das dachte, erschien er und kam auf uns zu, kniete sich von Yeong-ja hin.
"Sie sollte im Helfen Yoongi. Ich beobachte das schon lange. Sie wird ihren Weg mit ihm finden, er braucht sie wirklich. Lass es zu, damit er die Kraft bekommt, sich gegen seine Mutter zu wehren. Sie tut das Richtige. Yeong-su muss sich damit abfinden, Yoongi", kam es von Jimin.
Nach all den Jahren, hatte Jimins Geist mich kein einziges Mal im Stich gelassen und mir durch vieles durch geholfen und dafür war ich ihm so dankbar. Bis heute wusste niemand, dass ich Jimin sah und ehrlich gesagt, wollte ich das auch gar nicht. Denn er war unser Geheimnis.
"Da ich weiß, wie Appa Jimin denkt, lass’ ich dich deinen Weg gehen. Aber bitte, verheimliche mir so was nicht mehr, okay?" Sie nickte und ich strich ihr die langen schwarzen Strähnen hinters Ohr, lächelte sie zufrieden an. Sie beugte sich zu mir vor, legte sie um mich und umarmte mich. "Danke Appa, ich hab dich lieb", murmelte sie und ich drückte sie nun an mich.
"Ich hab dich auch lieb Mausebein, sehr sogar!"
»»----- Epilog End -----««
Das komplette Ende und mir fällt ein Stein vom Herzen.
Ich wollte euch unbedingt ein kleinen Einblick in das Leben von Yoongi und den Zwillingen geben.Ich hoffe einfach das alles euch gefallen hat. An manchen Stellen hat mir diese Geschichte wirklich die Nerven gebraut.
Aber ich hoffe das fällt nicht auf.Noch mal Danke an alle von euch und vielleicht sehen wie uns in der Neuen Yoonmin wieder, die schon am Laufen ist. Wäre so cool.
Eure Minseo
DU LIEST GERADE
AMYGDALA ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
FanficFür Yoongi ist das Leben so eine Qual, dass er es einfach nur noch beenden will, es macht ihn Müde und Kaputt. Als wäre das alles nicht genug, tritt auch noch neues Leben in Yoongi und Jimin's gebrochene Welt, was ihre Beziehung und Yoongi's Depress...