,,Entschuldigen Sie, aber ich heiße nicht Lily." ,,Oh Entschuldigung. Du siehst nur einer damaligen Freundin von mir sehr ähnlich." ,,Das haben schon viele gesagt, die mich aber meistens nur mit Schauspielern verwechselt haben." ,,Ich weiß es geht mich nichts an, aber wie heißen denn deine Eltern? Wenn ich deine Mutter kannte...-"
Ich sah bedrückt auf den Boden, doch Elle rettete mich.,,Also erstens geht Sie das wirklich nichts an und zweitens habe nur ich, als beste Freundin und ihre nicht blutsverwandte, aber trotzdem Schwester, das Recht darauf sie auszufragen und drittens hat sie keine Eltern mehr."
Elle legte einen Arm um mich. ,,Alles okay Lils?" Ich nickte schwach. ,,Oh es tut mir so leid, entschuldige.",,Schon okay.." Danach drehte sich die Frau um und ging. ,,Nagut komm Elle wir gehen weiter, sonst kommen wir zu spät zurück." Ich führte sie zu einer abgeschiedenen Ecke und zog an einem Ast. Dadurch hob sich die eine Ranke und wir konnten durch die Blätterwand gehen.
Als Elle die Überraschung sah staunte sie. ,,Hier ist es wunderschön."Ich nickte lächelnd. Hinter uns fiel die Blätterwand wieder zu. Aber das Bild vor uns lenkte uns so ab, das wir noch merken wie sich eine Person hinter uns reinkam.
Das Gebiet war durch eine Hecke von den Wegen angeschnitten. In der Mitte stand ein großer Baum mit Blättern in allen Farben und darunter stand ein Brunnen. Wenn man etwas genauer hinsah konnte konnte man ein Baumhaus zwischen den Zweigen erkennen. Der Schnee lag auf den Blättern, kaum was hat es bis zum Boden geschafft. Die Sonne strahlte uns entgegen.
,,Wie hast du diesen Ort gefunden Lils?" Ich lächelte geheimnisvoll. ,,Enya!" Ein unschuldiger Blick reichte aus um sie zum Platzen zu bringen. ,,Enya Lily Evans, sag mir sofort wann du den Ort gefunden hast!" ,,Erinnerst du dich noch an den Ausflug?" Sie verdrehte die Augen. ,,Wie könnte ich das jemals vergessen."
Ich stellte meinen Rucksack auf den Boden und holte die Seile raus. ,,Du willst nicht ernsthaft versuchen die Strickleiter zu reparieren?!" ,,Doch genau das ist mein Plan." Sie half mir das Seilende, welches wir zuvor hochgeworfen haben, oben irgendwie zu befestigen, damit es zum Hochklettern stabil genug ist. Nach einer Weile haben wir es auch sicher hinbekommen. Das nächste Seil befestigte ich an einem hohen Ast, den ich erreichte als ich mich auf die vorhandene Bank stellte.
Als ich das Seil am Ast befestigt hatte, band ich das andere Ende mit ein paar Schlaufen um meine Beine und Schultern. Jetzt sah es aus wie eine richtige Kletterrüstung.
,,Willst du da wirklich hoch?" ,,Natürlich was erwartest du?" Sie sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. ,, Wenn ich falle, fängt mich der Ast auf. Der ist hoch genug und so werde ich nicht auf dem Boden aufknallen." ,,Wann hast du das durchgerechnet?"fragte sie mit einem alamierenden Unterton. ,,1984."
,,Da waren wir gerade mal sieben!" Ich sah sie ertappt an. ,,Wir hatten so eine Rechnung noch überhaupt nicht im Unterricht, wie hast du das geschafft?!" ,,Ich habe mir die Schulbücher der 8 und 9 Klassen durchgelesen." ,,Wo hast du die den her." ,,Ich habe mir die von Joanne geliehen und als ich das Geld zusammen hatte, habe ich mir die Bücher gekauft."
Joanne ist ein 15 Jähriges Mädchen und geht in die 9 Klasse. Sie wohnt einen Stock über uns, allerdings muss sie ihr Zimmer mit 2 anderen Mädchen teilen. In der Schule war sie eine der besten. Nach den Sommerferien kommt sie in die 10 Klasse. Nach ihrem Abschluss muss sie, wenn sie kein Glück hat, noch 2 Jahre warten und kann dann ausziehen.
Elle schüttelte den Kopf. ,,Du bist echt unmöglich. Mit dem Stoff der 10. Klasse bist du bestimmt auch schon fast durch."
,,Falsch geraten." Ich sah sie nervös an.
,,Mit dem Stoff der 10. Klasse bin ich schon seit beginn der 5. Klasse durch. Ich bin jetzt schon fast mit dem Stoff der elften durch." Sie sah mich ungläubig an.,,Aber ich sehe dich fast nie lernen, meistens wiederholst du nur vor einer schriftlichen Arbeit.. nicht einmal vor einer mündlichen Abfrage wiederholst du. Was hast du überhaupt in der Zukunft vor?"
,,Ich möchte bei der Cambridge University oder in der University of Oxford mein Abitur machen."
Und ohne weiter darüber zu sprechen, nahm ich das Seil und begann hochzuklettern. Ich schaffte es die Strickleiter zu reparieren, sodass sie wieder funktionstüchtig war. Das Baumhaus hatte ich schnell durchsucht und eine Kiste mit vielen Sachen gefunden, die ich jedoch erst mal dort ließ.
Auf der Platform hörte ich Elle's Rufe.
,,LILS PASS AUF!" Doch zu spät. Mein Bein verhedderte sich in einem Seil und ich fiel 3 Meter tief. Ich kniff die Augen zu und bereitete mich auf den Schmerz vor. Doch kurz vor dem Boden schwebte ich kurz, bevor ich auf den Boden aufprallte. Ich öffnete verwirrt die Augen und sah Elle die mich fragte ob es mir gut ginge. Als Antwort nickte ich kurz.
Was mich jetzt gerade auch verwirrte und verärgerte, war die Tatsache, dass der Ast mich nicht aufgefangen hatte, so wie ich es berechnet hatte!
Sie schien den Vorfall vor Angst nicht richtig mitbekommen zu haben, aber ich drehte mich suchend um. Dann sah ich sie.
,,Haben Sie uns die ganze Zeit ausspioniert?!" Ich sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
,,Es tut mir wirklich leid Lily, aber wäre ich nicht gewesen hättest du zahlreiche Knochenbrüche."
,,Ich habe Ihnen vorher schon gesagt das mein Vorname nicht Lily ist. Mein Name ist Enya und Lily ist mein Zweitname!"
„Enya....bitte, wie ist dein Nachname." ,,Auch wenn es Sie nichts angeht, mein Nachname ist Evans." ,,Ich habe es geahnt... Du bist ihr wie aus dem Gesicht geschnitten." Ich sah Elle fragend an, aber sie zuckte auch nur mit den Schultern und sah mich ahnungslos an.
,,Wen meinen Sie?"
,,Ich war eine Freundin deiner Mutter."
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Geteilte Seelen
DiversosEnya Lily Evans. Ein Mädchen mit einer tiefen Leidenschaft zu Quidditch. Eine Familie und doch keine. Eine verwehrte Wahrheit. Streiche begleiten ihr Leben. Ein fröhliches Leben, trotz einer dunklen Tiefe. Einen Vater oder doch zwei? Keiner ist so...