Erschöpft lässt Makeda sich auf den Stuhl fallen. Ayana, die Frau, welche ihnen einen Unterschlupf bietet steht in der Küche und kocht Tee. Clint und Sam sind unten am Fluss um sich zu waschen. Und Bucky setzt sich neben sie auf den Boden.
Sie schielt müde zu ihm herunter und bemerkt, dass auch er kurz vor dem Einschlafen steht. Sein Kopf lehnt bereits am Stuhlbein an.
„Wie geht es dir?", will Makeda murmelnd von dem Super Soldaten wissen. Dieser öffnet erschöpft die Augen und sieht zu ihr nach oben.
„Ganz okay. Ich spüre kaum noch was", versucht er sie zu beruhigen. Makeda nickt und stützt ihren Kopf auf den Händen ab, welche sie auf dem Tisch abgelegt hat.
Beinahe in dem Moment tritt Ayana wieder ein, welche ein ganzes Tablett voller Tee mitbringt. Makeda setzt sich dankbar auf und nimmt eine Tasse in Empfang.
„Du bist toll, Ayana. Und vielen Dank, dass wir heute bei dir übernachten dürfen", seufzt sie erleichtert auf. Ayana kichert und verbeugt sich kurz vor Makeda.
„Die Ehre ist ganz Meinerseits, euer Hoheit", erwidert sie ergeben. Die Prinzessin lächelt sie höflich an und nickt ihr ebenfalls zu.
In der Zwischenzeit nimmt auch Bucky eine Tasse Tee an sich. Er ist froh endlich etwas trinken zu können. Auch wenn sie vier Liter Wasser mitgenommen haben, war es für vier Personen auf fünf Stunden Wanderung verteilt zu wenig.
Glücklich darüber, seine Kehle endlich wieder befeuchten zu können, nimmt er einen großen Schluck. Nur mit halben Ohr hört zu Makeda und ihrer Gastgeberin zu.
Er sieht sogleich auf, als Sam und Clint mit tropfenden Haaren in die kleine Wohnung eintreten. Sie haben ein schwaches Lächeln auf den Lippen. Doch der Verlust von Steve, Natasha und Tony beschattet ihre Lächeln. Keiner von ihnen hat eine Ahnung, was mit ihren Freunden gerade geschieht.
Alle befürchten, dass sie um irgend welche Informationen befragt werden. Vermutlich mit Folter und Schmerzen. Und Bucky weiß wohl am besten, wie schmerzhaft es werden kann, wenn man schweigt.
Damals im Krieg und auch später bei Hydra, wenn eine Mission schief ging und ihre Feinde Informationen wollten. Um jeden Preis.
Das Gespräch zwischen Makeda und Ayana bricht ab. Lächelnd stellt Makeda die Tasse hin und steht auf.
„Erfrischt?", begrüßt sie die beiden. Ayana zieht sich höflich zurück und lässt den Avengers ihre Privatsphäre. Die drei Männer verstehen sofort, das Makeda sie darum gebeten hat.
Schlendernd setzen sich Clint und Sam auf die gegenüberliegende Seite der Prinzessin. Bucky bleibt am Boden sitzen.
Bis Makeda ihn auf den Stuhl zitiert: „Bucky, wir wollen eine Strategie aushandeln um die anderen zu befreien. Bitze setz dich zu uns."
Nickend setzt der ehemalige Winter Soldier sich auf den letzten freien Stuhl und sieht beschämt in die Runde. Sam wirft ihm zu seiner Überraschung ein aufmunterndes Lächeln zu. Obwohl Sam ihn normalerweise lieber fertig macht und ihn beinahe schon als Hobby ärgert.„Okay, wir brauchen dringend einen Plan, wie wir die anderen wieder befreien können", eröffnet Makeda die Runde.
„Als erstes müssen wir mal herausfinden, wer sie entführt hat", erkennt Clint sachlich. Makeda nickt zustimmend. Bucky entscheidet sich erst nur als Zuhörer zu fungieren.
„Ich tippe auf die Separatisten", meldet sich Sam zu Wort. Clint wirft ihm einen kritischen Blick zu.
„Wüstenräuber sind auch nicht auszuschließen", widerspricht er zudem.
„Aber logisch gesehen, hätten Wüstenräuber keinen Nutzen, Avengers zu entführen. Das würde nur zu deren Bekämpfung herbei führen. Ich stimme auch auf die Separatisten", stimmt die Prinzessin Sam zu.
„Und was denkst du, Bucky?", fragt Sam zu dessen Überraschung. Kurz ist Bucky so überfordert damit um seine Meinung gefragt zu werden, dass sein Gehirn den Geist aufgibt. Doch er schafft es sogleich, sich wieder zu fangen.
„Logisch gesehen würde ich auch für die Separatisten sein. Immerhin sind die Waffen die sie verwendet haben beinahe neuwertig. Für Wüstenräuber wäre das eher ungewöhnlich", erklärt er. Sam nickt verstehend und auch Makeda stimmt ihm zu. Clint sieht immerhin nicht allzu finster drein.
„Gut und wie wollen wir sie befreien? Diese Typen haben bereits bewiesen, dass ihnen unsere Leben herzlich egal sind", bemerkt Clint trocken. In Gedanken muss Bucky ihm zustimmen.
Und damit bringt ihn das auch zu der Sorge, ob die anderen überhaupt noch leben. Gänsehaut erfasst Bucky am ganzen Körper wenn er daran denkt, dass er Steve verlieren könnte.
„Wir werden sie überrumpeln. Ich habe schon gefährlichere Leute als die ausgeschaltet", entscheidet er. Die anderen sehen ihn überrascht an, doch niemand spricht sich gegen ihn oder seine Idee aus.
„Und hast du einen Plan dafür? Oder machen wir das einfach auf gut Glück?", hakt Clint etwas besorgt nach.
„Denken wir doch einmal alle logisch. Hier an diesem Tisch sitzen zwei der besten Agenten die die Welt je gesehen hat. Sam ist in der Luft unschlagbar. Was soll da noch groß schief laufen?", mischt Makeda sich wieder ein. Auch wenn die Umstände, unter welchen Bucky ein ‚Agent' war, muss er ihr doch zustimmen. Kaum jemand hat ihn bemerkt, geschweige denn überlebt.
„Nur damit du auch auf dem Stand der Dinge bist. Die haben Maschinengewehre, welche etwa hundert Schüsse pro Minute abfeuern. Clint und Bucky kämen gar nicht genügend nahe an sie heran, um sie auszuschalten", bemerkt Sam.
Makeda legt knurrend den Kopf in den Nacken und denkt nach.
„Und wenn wir sie von der Ferne aus ausschalten? Ich meine ich bin ein Bogenschütze und Bucky war schon im Krieg ein begnadeter Scharfschütze. Und wenn uns Sam von oben den Rücken freihält, dann kann das sehr gut funktionieren", bemerkt Clint.
Makeda nickt zustimmend und sieht fragend in die Runde. Sam und Bucky beginnen nun ebenfalls zustimmend zu nicken.
„Okay, aber mein Anzug liegt noch im Flugzeug. Der war zu schwer für solch eine Wanderung", bemerkt Sam doch noch einen Haken.
Doch dafür hat Makeda schon eine Lösung: „Ayana hat bereits das Militär zu unserem Standort gerufen. Sie kommen mit ein paar Wagen. Das sollte also kein Problem sein."
Bucky blinzelt und wird nervös. Eigentlich hätte er sehr gerne jedes Militär der Welt für den Rest seines Lebens ausgelassen. Nicht allzu selten hatte er bei Hydra einen Auftrag gegen Militärverbunde.
Und ausgerechnet in diesem Land hat er die Königin erschossen. Vor den Augen der Prinzessin.
Bucky ist noch immer nicht ganz schlüssig, wie sie ihm vergeben konnte. Er hat ihre Großmutter getötet! Während sie zugesehen hat!
Doch sie hat es getan. Ohne zu zögern. Und ohne jegliche Logik. Und gegen das Konzept der Trauer, Wut und Rache.
Einfach so.
Und Bucky ist ehrlich gesagt unglaublich froh darum. Dass wenigstens eines seiner Opfer ihm verzeiht. Und er würde so einiges tun, um ihr dafür zu danken.
„Und wann kommen sie?" Gerade als Sam zu Ende gesprochen hat sind von draußen laute Motorengeräusche zu hören. Makeda lächelt Sam zu und erhebt sich vom Stuhl. Die anderen beiden folgen ihr. Nur Bucky bleibt sitzen.
Sam bemerkt es und sieht fragend zu ihm. Bucky weicht seinem Blick jedoch aus und versucht zu hören, was außerhalb des Hauses geschieht.
„Bucky... Sie hat das Militär unter ihrer Kontrolle. Sie werden dir nichts tun können", erkennt Sam sogar das Problem.
„Unfälle können immer geschehen", erwidert er jedoch.
Doch Sam lässt sich das nicht gefallen: „Nicht, wenn sie dabei ist. Du hast gesehen wie sie die Kontrolle an sich reißen kann. Makeda wird keinen solchen Unfall zulassen. Und ich auch nicht."
Bucky seufzt und sieht endlich zu ihm auf. Sam ist die Entschlossenheit ins Gesicht geschrieben. Seufzend nickt er und steht ebenfalls auf.
Mit Sam vor sich tritt er zu dem kleinen Tumult außerhalb des Hauses. Nur um die Person zu sehen, über die Makeda wohl keine Befehlsmacht hat.
Ihren Vater.
Der König von Sintkola.
Und Sohn der verstorbenen Königin.------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Tut mir leid, habe bis vor zwanzig Minuten noch geschlafen :)
Aber ich habe es nicht vergessen!Schönes Wochenende euch allen ^^
DU LIEST GERADE
Die Prinzessin von Sintkola
FanfictionDie Prinzessin von Sintkola Seit Jahren herrscht Unruhe in dem afrikanischen Land Sintkola. Die Königsfamilie versucht verzweifelt das Vertrauen der Bevölkerung wiederzuerlangen, wobei jeder Versuch kläglich scheitert. Als letzte Erschütterung wurd...