Zauberhafte Sommersprossen - Kurzgeschichten

Story 25 - Garreths goldene Gebäcke

Caelies Sichtweise (6. August 1912):

Sebastian und ich waren gerade dabei ein paar kleine Kuchen zu backen, als Garreth am frühen Nachmittag nachhause kam. Er wurde zwei Tage nach seinem Geburtstag in die Schule gerufen. Es war durchaus ungewöhnlich, dass er in den Sommerferien in die Schule gerufen wurde, aber wir wussten ja, dass es nichts schlimmes sein kann, da er einfach ein ausgezeichneter Lehrer war.

"Leute! Das werdet ihr mir nicht glauben!", rief er aufgeregt und legte seine Arme um unsere Hüften. 

"Was ist denn los?" "Matilda geht in den Ruhestand. Wir haben einen neuen Lehrer, vielleicht kennt ihr den noch, der war im Jahrgang unter Jennie, Albus Dumbledore. Er übernimmt die Rolle des Verwandlungslehrers und weil er ja selbst in Gryffindor war, wird er auch der Hauslehrer, aber egal, darauf will ich nicht hinaus. Black wollte dementsprechend wissen, wer jetzt Matildas Rolle als stellvertretender Schulleiter übernimmt und das GESAMTE Kollegium hat mich vorgeschlagen.", sagte Garreth und lächelte uns stolz an. 

"Das ist großartig.", sagte Sebastian und gab ihm einen Kuss auf die Wange, "Aber willst du es denn machen?" "Darüber wollte ich erst mit euch sprechen. Ich dürfte weiterhin zuhause schlafen, weil es die letzten Jahre ja auch gut funktioniert hat, aber ich hätte mehr Arbeit und müsste vermutlich länger im Schloss bleiben."

"Wenn du es machen willst, dann mach es. Uns wird hier schon nicht langweilig.", sagte ich und legte Garreth eine Hand auf die kurzbärtige Wange. "Was meinst du, Seb?" "Ich sehe das genauso wie Caelie. Wenn es dich glücklich macht, macht es uns auch glücklich. Und ich denke, solange wir uns wenigstens die meisten Abende sehen, ist das vollkommen in Ordnung." "Ihr seid die Besten. Wirklich.", sagte er und drückte uns fest an sich, "Was macht ihr eigentlich?" "Wir testen Rezepte." "Wieso denn das?". Sebastian drehte sich zu Garreth und lächelte, "Weil wir jetzt Zeit haben, unseren Traum zu verwirklichen. Hab heute erfahren, dass in Hogsmeade gerade ein Laden freigeworden ist und wir hatten überlegt, ob das nicht genau der richtige Moment wäre, um die Bäckerei aufzumachen."

"Das klingt fantastisch. Dann kann ich in meiner Mittagspause vorbeikommen und Kuchen essen, eh ich weiter arbeite. Aber denkt ihr, dass ihr das hinkriegt?" "Klar, ich hab doch vom Besten gelernt. Nur die Tränke musst du uns geben. Die kann keiner von uns so gut wie du." "Ihr seid süß. Wo ist der Laden? Wisst ihr schon, wie viel das kostet?" "Ist genau neben dem Honigtopf, also perfekte Lage, aber dementsprechend nicht ganz günstig.", sagte Sebastian und rechnete ihm alles vor. 

Ich kümmerte mich währenddessen weiter darum, Fionas Koffer zu packen. Ende des Monats begann ihre Zeit in Hogwarts, und so räumte ich ihre Bücher und sowas bereits zusammen.

Als ich wieder in die Küche kam, standen Garreth und Sebastian über einem Blatt Papier und rechneten irgendetwas aus. 

"Wir machen es. Wenn wir es nicht versuchen, werden wir es bereuen.", sagte Garreth nach einigen Minuten des Nachdenkens, "Aber ich kann euch dann wirklich nicht viel helfen. Black macht kaum etwas selbst." "Das ist okay. Wir kriegen das hin.", sagte ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. 

"Und ihr solltet schnell zusagen. Bei so einer Lage wird das sonst schnell einen anderen Käufer finden." "Bin auf dem Weg.", sagte Sebastian und zog sich um, eh er nach draußen ging. Garreth schenkte uns einen Wein ein, und setzte sich aufs Sofa. Ich setzte mich auf seinen Schoß und kuschelte mich an ihn. 

"Ihr macht mich so glücklich, Caelie. So, so glücklich.", flüsterte er mir ins Ohr. Ich streichelte ihm über die leicht bärtige Wange, die inzwischen je nach Winkel einen silbernen Glanz hatte. Sebastian und ich waren inzwischen 37, und Garreth wurde vor zwei Tagen 38. Wir waren nun schon so lang zusammen, und es fühlte sich immer noch alles so richtig an.