Teil 21

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Oh... okay...?!
Cel keuchte wie eine Marathonläuferin und warf zitternd die Decke von sich ... Sah auf die Uhr...
Mensch... eine ganze Stunde war von jetzt auf gleich vergangen?!
War sie nun also endgültig verrückt geworden?
Oh...
Oh ja...
Ja, ja ja, das musste an irgendwelchen Drogen liegen. Dort in dem falschen Krankenhaus hatten sie ihr sicher was verabreicht. Diese Bastarde hatten das getan... Und das wirkte wohl auch jetzt noch nach.

- Dieser Verdammte Hurensohn von einem Arzt.
Nur weil sein Vater, der Chefarzt war, dachte er, sich alles erlauben zu können. Sogar mit unschuldigen, todkranken Patienten.
War es denn nicht schon genug, Sie unversorgt zu lassen, und damit vielleicht sogar auch noch schneller zu töten, nur damit sie ihre Anzeige nicht noch weiter verfolgte?

Warum also diese Mühe?
Die Behörden hatten doch sowieso nicht auf sie gehört. Das Krankenhaus war zu mächtig. Diese fiesen Ärzte waren zu mächtig. Da hörte keiner darauf, wenn einer jungen Frau Unrecht geschah.
Vor allem einer, die auch noch epileptische Anfälle hatte, und wo man diese Ereignisse als Wahnvorstellungen im Anfall verschrie.

Ha! Und sicher hatte sie auch jetzt wieder Wahnvorstellungen, oder?
Bei diesen Monstern.
Die sie irgendwie zurück entführt hatten.
Doch aus welchem Grund?
Das wusste sie immer noch nicht.
Na ja... Immerhin war sie denen erneut entkommen und hierher in Nanas Haus geflüchtet.

Die Katze Pytagoras, die mit ihr ins Haus geschlüpft war und in ihrem Schlafzimmer auf der Fensterbank lag, maunzte leise auf.
Und ja, sie war süß. Ließ sich streicheln und leistet ihr Gesellschaft. Vielleicht übertrug dieses Tier, seine Zuneigung nun von ihrer Großmutter auf sie, weil sie der einzige vernünftige Mensch in der näheren Umgebung war.

Allerdings war hier etwas wirklich seltsam. Sie lag gerade wieder an einem neuen Tropf, neue Medis waren schon da?! Das hieß, wärend sie geistig weg gewesen war, musste der Arzt da gewesen sein.
Warum zum Teufel hatte sie das nicht mitbekommen? Und wie kam er hier rein? Hatten diese Monster etwa einen Schlüssel von Nanas Haus geklaut oder nachmachen lassen?
Bei nächster sich bietender Gelegenheit würde sie wohl besser mal einen sehr großen und schweren Riegel kaufen gehen.
Oh ja!
Für die Haustür.
Und wenn sie schon mal dabei war, auch noch gleich für alle Fenster! Außerdem brauchte sie tatsächlich noch viel mehr Schrotmunition, Falls diese beiden Esel wieder auftauchen sollten. Und das würden sie, ganz sicher. Diese überheblichen Hunde...

Du bist wirklich nicht bei Sinnen.
Muss ich dich erst wieder übernehmen, so wie vorhin, damit du auf andere Gedanken kommst und dich entspannst? Denn DAS solltest du gerade tun, und nicht, dich wieder aufregen.

Cel hielt verwirrt inne. Hielt sogar den Atem an und lauschte entsetzt auf diese seltsame Stimme in ihrem Kopf.
Halt mal...
War sie wirklich nur in ihrem Kopf?

Wo denn sonst? Noch darf ich nicht ausbrechen. Erst bei Vollmond habe ich mich voll und ganz in dein Wesen integriert. Was aber nicht bedeutet, dass ich nicht schon mal Hallo sage, du ängstliche Nervensäge.

Oh... OHHHH ... okay...?!
Also ging es nun tatsächlich bei ihr im Kopf los?
Wurde sie nun erst noch verrückt, ... durch den letzten Anfall ausgelöst?
Hatte der ihr nun also endgültig zu viele graue Zellen weggeschossen?

Haaach, es ist zum Mäusemelken mit dir! Ich bin du und du bist ich. Allerdings bin ich deine Version 2.0, nach deiner Verwandlung zur Werwölfin des Rudels und Mate dieser beiden Prachtexemplare von Alpha.
Oh, wie konntest du Rain nur so demütigen? Sogar auch noch vor seiner Mutter?

Cel, die unwillkürlich aus dem Bett gestiegen war, sank an Ort und stelle keuchend zu Boden.

Oh... oh... gar nicht gut!
Plötzlich Stimmen zu hören, war schlimm, war sehr sehr schlimm. Das hatte Doktor Kail ja schon letztes Jahr einmal gesagt.
Wenn bei ihr nun also auch noch eine Schizophrenie los ging, dann war es nicht mehr weit bis zur sabbernden Dementen Invalidin. Dann war nun auch ihr zentrales Nervensystem angegriffen worden, ihr Erinnerungsvermögen und die Wahrnehmung von Zeit und Raum.
Ihr Hirn war nun unwiderruflich geschädigt...
Sie würde also bald schon in eine geschlossene Anstalt gebracht und dort mit Tabletten ruhig gestellt werden.
Wenn sie sich nicht vorher doch noch...
Moment! Wieviel Munition war noch da? - Und wo war eigentlich das Gewehr...?!

Der Schrei, der aus ihrem Mund heraus kam, Ur- plötzlich, war so laut und markerschütternd, dass sie ganz fassungslos war.
Denn sie selbst schrie doch gerade gar nicht.
- Oder?
Oh...
Verdammt, ... Was lief hier nur?

Im nächsten Moment krachte ihre Zimmertüre einmal mehr gegen die Wand, als ein gewaltiger schwarzer Wolf hereingeprescht kam und sich wild schnaubend auf sie stürzte.
Cel wollte nun wirklich Kreischen, aber sie konnte es wieder nicht.
Sie fühlte ihren Mund nicht mehr. Und auch ihre Arme und Beine nicht, mit denen sie sich nun aber plötzlich wie eine Irre an den gewaltigen Wolfshals klammerte.

Sie will sich schon wieder umbringen, Mate! Sie denkt sie ist verrückt geworden und dement, weil ich nun in ihr bin!
Warum weiß sie denn nichts von uns? Sie hat solche Angst, Mate, dass sie nun doch lieber schnell sterben will ... mit dem Schrotgewehr ...
- Hilf uns!"

Plötzlich war sie wieder in der Lage zu brüllen, zurückzutaumeln und um sich zu schlagen und tat es auch sofort.
Der gewaltige Wolf aber verwandelte sich plötzlich, binnen eines Wimpernschlages in Night und nahm sie trotz ihrer heftigen Gegenwehr, Gekreische und dem Versuch vor ihm wegzulaufen in die Arme und hielt sie fest.

Nein... nein! Lass mich! Jetzt geht's auch schon im Kopf los! Ich höre Stimmen die nicht da sind! Ich weiß nicht mehr was passiert ist! Eine Stunde ist einfach weg! Eine ganze Stunde!!!
Ich werde nun zu einem hirnlosen Zombie, werde Dement, ich weiß es! Bald holen sie mich in die Anstalt und dann vegetiere ich nur noch vor mich hin wie eine faule Kartoffel, und sie erhalten mich künstlich am Leben, so lange sie wollen...", schrie Cel hysterisch und schlug mit beiden Fäusten gegen ihn... wie von Sinnen!

Nein das wirst du nicht!", stieß er knurrend aus und strich derweil sie gegen seinen Rücken trommelte weiter mit einer Hand über ihr Haar.
Vermutlich wollte er sie beruhigen, doch Celine war außer sich vor Angst.
Ich will nicht... ich will nicht so enden! Bitte lasst mich in Ruhe, bitte! Es dauert nun nicht mehr lang... und ich sterbe doch sowieso...!", schluchzte sie nur hysterisch weiter.
„Ich bin bei dir, Cel, ich helfe dir und erkläre dir auch gerne alles, aber beruhige dich nun oder Luna muss dich wieder übernehmen... Sie ist dein innerer Wolf, den Rain und ich gerade in dir erwecken. Ihre Stimme zu hören ist also gut..."

Stimmen zu hören ist der Vorhof zur Hölle! Und was weißt du schon davon? Du bist nur ein dummer Hund...!", schrie sie weiter.

Da war plötzlich auch Rain da und sah bestürzt in ihr Tränenüberströmtes Gesicht.
„Oh, was läuft denn hier jetzt wieder...?! Ich dachte, in der letzten Meldung hieß es, es geht ihr nun besser, sie ist ruhig und hat sogar Doc Delf an sich ran gelassen, der ihre Medikamente gewechselt hat...?!", fragte er Night, nicht eigentlich sie.
„Ihre Wölfin hat sich ihr vorgestellt und unsere kleine Mate dabei wohl fast zu Tode erschreckt.
Sie denkt, sie wird gerade verrückt, dement, und kommt dann in eine Anstalt, wo man sie künstlich am Leben erhalten wird, wärend Sie vor sich hinvegetieren muss. Sie war drauf und dran, das Gewehr zu nehmen und sich selbst zu erschießen, vor lauter Angst.
- Diese Ärzte müssen ihr wirkliche Horrorgeschichten erzählt haben, Rain. Ihre Luna hat sie dann aber übernommen und um Hilfe gerufen. Also helfen wir ihr nun...", erklärte er, seinem Freund raustimmig.

Cel schlug nur erneut verzweifelt gegen seinen Rücken und zappelte und heulte...
Da nahm auch Rain sie nun von hinten in den Arm und murmelte leise Beschwichtigungen.
„Neinneinnein, kleine Mate. Fürchte dich nicht vor deiner Wölfin. Wir haben dich doch extra noch gebissen, weißt du nicht mehr?
Nun wird es dir bald wieder richtig gut gehen. Du wirst schon sehen.
Mit jedem Tag etwas besser, und bald wirst du sicher auch gar keine Anfälle mehr haben, und dein Kopf wird wieder ganz gesund und heil sein... so wie auch dein gesamter Körper!", sprach er und Cel... konnte es einfach nicht glauben.

Entspannte sie sich gerade?
Ernsthaft?!

Die beiden irren Wolfwesen hielten sie nun zwischen sich gefangen, doch anstatt sich nur wieder vollkommen unbehaglich und unwohl zu fühlen, weil die sie bedrängten und anstatt wieder oder sogar noch mehr hysterisch zu werden und lauter zu schreien, zum Beispiel, dass sie sie loslassen sollten, dass sie weg gehen sollten, dass sie sie anlogen und ihre schwere Form der Epilepsie durch nichts auf der Welt geheilt werden konnte, ... klammerte sie sich auf einmal wie blöde an Night fest und schluchzte nur noch leise vor sich hin, derweil die beiden sie festhielten, streichelten und weiter beruhigende Worte murmelten.

Oh... irgendwie war sie schon längst irre geworden, oder?
Heute Morgen hatte sie Rain noch niedergeschlagen, angebrüllt und war weggelaufen. Doch nun...
War er für sie da?!
Und Night auch?
Ehrlich?

Sie brach in Tränen aus.

Wolfsbraut - Im Bann der AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt