Der Hobby-Restaurator Ralph Schiller teilt seine Erfahrungen
Für sind Autos mehr als nur eine Möglichkeit, um bequem von A nach B zu kommen. Insbesondere Oldtimer verkörpern für ihn ein Symbol von Freiheit und Ästhetik. Durch seine Restaurationen verleiht er den alten Modellen neuen Glanz.
Modelle wie der Citroën DS haben die Automobilindustrie nachhaltig geprägt. Heutzutage gilt das, 1955 auf den Markt getretene, Modell zwar als längst überholt. Damals war es jedoch ein Fahrzeug, das den Sicherheits- und Komfortstandard der Autos auf eine ganz neue Ebene geholt hat.
Ralph Schiller konnte einen gebrauchten Citroën DS erwerben. In seiner Freizeit arbeitet der Hobby-Restaurator jetzt daran, das Auto wieder fahrtüchtig zu machen. Ganz so einfach, wie es sich anhört, ist die Restauration eines Oldtimers allerdings nicht.
WANN GILT EIN AUTO ALS OLDTIMER?
Nur, weil ein Auto in die Jahre gekommen ist, gilt es nicht gleich als Oldtimer. Um als solcher durchzugehen und von Sammlern wie Ralph Schiller wertgeschätzt zu werden, muss ein Wagen folgende Kriterien erfüllen:
– Die Erstvorstellung des Modells muss vor mindestens 30 Jahren erfolgt sein
– Das Auto muss so weit wie möglich seinem Originalzustand entsprechen
– Das Modell sollte gut erhalten sein und mindestens die Zustandsnote 3 erhalten haben
Wenn ein Fahrzeug zwar das entsprechende Alter hat, allerdings nicht mehr fahrtüchtig ist, muss es restauriert werden. Ein Hobby, dem Ralph Schiller gerne nachgeht.
FÜR DIE RESTAURATION GIBT ES KEINE ANLEITUNG
Die Herausforderung bei einer Oldtimer-Restauration besteht darin, dass es keine Anleitung gibt. Einen Oldtimer fahrtüchtig zu machen, ist also etwas anderes als ein Modellauto zusammen zu basteln. Ralph Schiller muss viel herumprobieren, recherchieren und zuweilen auch Fehler in Kauf nehmen, die teuer werden können. Als Hobby-Restaurator nimmt er deshalb auch nur kleinere Arbeiten wie Teilrestaurationen oder kosmetische Veränderungen an seinem Auto vor. Für größere Maßnahmen wandert der Oldtimer zu einer entsprechend spezialisierten Werkstatt.
FALSCH EINGEBAUTE ERSATZTEILE FÜHREN ZUM VERLUST DES OLDTIMER-STATUS
Eine der größten Fehlerquellen bei der Oldtimer-Restauration, ist der Einbau falscher Ersatzteile. Damit ein Oldtimer seinen Status behält, dürfen nämlich nur Teile verwendet werden, die ebenfalls aus der Originalzeit stammen.
Werden falsche Ersatzteile eingebaut, führt das mintunter zu einem erheblichen Wertverlust des Fahrzeugs. Im schlimmsten Fall verliert das Auto sogar seinen Status als Oldtimer oder das H-Kennzeichen, was sich wiederum auf den Versicherungsschutz auswirkt. Ralph Schiller rät daher, eine Restauration nur dann in Eigenregie vorzunehmen, wenn ein umfangreiches Fachwissen, geprüfte Ersatzteile und das geeignete Werkzeug vorliegen.
SPART MAN DURCH EINE EIGENE RESTAURATION GELD?
Den eigenen Oldtimer selbst zu restaurieren, gehört bei Liebhabern wie Ralph Schiller im Grunde einfach zum Gesamtpaket dazu. Allerdings sollte man nicht davon ausgehen, dass eine Eigen-Restauration grundsätzlich billiger ist als der Besuch beim Experten.
Wie bereits erklärt, ist die Verwendung der Originalteile für eine gelungene Restauration essenziell. Diese kosten immer eine Stange Geld, unabhängig davon, ob man sie selbst kauft oder von einem Spezialisten einsetzen lässt. Natürlich spart man sich bei einer Eigen-Restauration, die Gebühren für die Arbeitszeit und den Aufwand einer Werkstatt. Dafür geht man allerdings auch das Risiko eines Wertverlusts durch unsachgemäße Umsetzung ein.
WELCHE ARTEN VON RESTAURATION GIBT ES?
Wie genau eine Restauration aussieht, hängt vom individuellen Modell und den vorliegenden Schäden ab. Bei einer Unfallinstandsetzung fallen zum Beispiel viele Reparaturen an. Ebenso bei Autos, die lange nicht gefahren wurden und jahrelang nur in der Garage vor sich hin gerostet haben. Bei einer Komplette-Restauration unterscheidet man zwischen der rollenden Restauration und Frame-off Restauration. Eine rollende Restauration bedeutet, dass die Einzelteile des Autos nacheinander erneuert werden, wobei man allerdings nie den ganzen Wagen auseinandernimmt. Im Zuge einer Frame-off-Restaurierung werden dagegen alle Teile der Karosserie und des Innenraums neu zusammengesetzt.
Ralph Schiller nimmt selbst an seinen Modellen lediglich Teilrestaurierungen vor. Er erneuert einzelne Teile wie zum Beispiel Lenkrad, Räder, Tacho und lackiert mit Hilfe eines Freundes den Wagen neu.
WARUM RESTAURIERT RALPH SCHILLER OLDTIMER?
Bei all dem Aufwand fragt man sich vielleicht, warum sich Ralph Schiller die ganze Mühe überhaupt macht? Viel einfacher und risikoärmer wäre es doch, die Oldtimer gleich in eine Spezial-Werkstatt zu bringen. Tatsächlich ist das Sammeln von Oldtimern für Ralph Schiller aber nur der halbe Spaß. Für ihn hat die Arbeit an einem Auto etwas Meditatives. Jedes Mal, wenn er an seinem Citroën DS schraubt, sieht er sofort ein Ergebnis, was für ihn ein unglaublich zufriedenstellendes Gefühl darstellt. Dazu kommt der Stolz, der sich einstellt, wenn Ralph Schiller zum ersten Mal mit seinem selbst restaurierten Oldtimer durch die Landschaft fährt. Sein Ziel ist es, eines Tages mit seinem Citroën DS einen Roadtrip zu unternehmen. Und der Welt zu zeigen, dass das Reisen in alten Autos einfach Stil hat.
Mehr Geschichten unter: https://ralph-schiller-blog.de/
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Ralph Schillers Tipps zur Oldtimer-Restauration
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