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Anne sah Luciana fest in die Augen, um ihr zu symbolisieren, wie ernst es ihr war. „Bist du dir sicher?", fragte Luciana schon zum fünften Mal. „Ich werde dir und meinem Bruder folgen." „Wenn du mitgehst, könnte es dazu kommen, dass das Geschlecht Chamen komplett ausstirbt." Was Anne tun wollte, hatte einen zu hohen Preis, davon musste Luciana sie überzeugen. „Die Gefahr ist mir bewusst, jedoch werde und kann ich die Leute, die ich liebe, nicht ziehen lassen, egal wie sehr ich auf ihre Fähigkeiten vertraue." „Ich verstehe." Das tat Luciana vollständig, doch sie wollte nicht, dass sich Anne einer solchen Gefahr aussetzt.

Keith und Helena liebten sich nicht auf die Weise, die in den meisten Büchern beschrieben ist, doch das heißt nicht, dass sie sich nicht liebten. Der Abschied der Beiden war daher auch nicht leicht. Sie versprachen einander die Welt, sobald der Kampf vorbei war, und schlossen sich in die Arme.

Es wurde ein Termin festgelegt, drei Monate später und ein Ort, an dem der Kampf stattfinden würde.

Luciana hatte erst gefürchtet, keinen Kontakt mehr zu Korothon, ihrem Drachen, aufnehmen zu können, doch ihre Verbindung zu ihm war stark. Mit ihm, Anne, Charles, Keith und einer Armee liefen sie los zu ihrem finalen Kampf.

Milana versuchte immer noch Lilien davon zu überzeugen, zum Kampf zu gehen, doch es half nichts. Lilien hatte erklärt, dass es keinen Sinn hatte. Nicht nur weil sie eine Frau war, sondern auch weil sie weder irgendwelche Fähigkeiten besaß noch den Schwertkampf gelernt hatte. Also musste Milana es allein machen. Heimlich lief sie den anderen Kämpfern hinterher. Lilien, die ihr Verschwinden bemerkt hatte, folgte ihr.

An Cedrics Seite standen Victoria, Harry, Aaron und ebenfalls eine Armee. Als die beiden Parteien sich gegenüber wiederfanden, ergriff Victoria Harrys Hand. Cedric blickte Luciana in die Augen. Sie standen sehr weit voneinander entfernt, doch ihre Blicke fanden sich. Sie beide wussten genau wenn der König beziehungsweise die Königin fällt, heißt es Schachmatt. Wäre der Anführer einer der Beiden Parteien tot wäre der Kampf entschieden. Beide hoben die Hände. Cedric war der erste der das Zeichen zum Kampf gab. Luciana folgte ihm kurz darauf. Und dann begann es.

Es dauerte nicht lange, bis alles, was man hörte Schreie und das Aneinanderprallen der Schwerter war. Es ging so schnell, dass es einem unmöglich war eine Sekunde nachzudenken. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Menschen reglos am Boden lagen. Wer im Vorteil war, war unmöglich zu erkennen. Bald trafen Harry und Charles aufeinander. Sie erkannten sich. Sie hatten sogar vor dem Kampf gegen Theriza einmal miteinander gesprochen. Sie hatten sich gut verstanden und hätten Freunde werden können. Ihr Schicksal war es nicht. Also hoben beide ihre Schwerter und stellten sich gegeneinander auf. Harry hatte kaum Erfahrung im Schwertkampf und wusste, wie aussichtslos seine Lage war. Ihm blieb keine Wahl. Sie liefen aufeinander zu und als sie nah genug aneinander standen hoben sie ihre Schwerter ein wenig höher und begannen zu kämpfen. Die Schwerter klirrten und Harry traf Charles an seinem linken Oberschenkel. Charles zischte schmerzhaft auf. Blut begann durch seine Hose zu laufen. Im Gegensatz zu den meisten Kämpfern trug Charles keine Rüstung, da er es vorzog, nicht in seiner Bewegung eingeschränkt zu sein. Wütend schmiss er das Schwert zur Seite. Langsam hob er beide Arme und presste damit Harry jede Luft aus dem Brustkorb. Charles war kein Schwertkämpfer, er war ein Magier. Etwas in seinem Blick hatte sich verändert, bemerkte Harry. Er hatte keine Möglichkeit mehr zu reagieren, denn Charles sah ihn eindringlich an und obwohl Harry es nicht verstand, begannen seine Organe zu versagen. Er spuckte Blut und fiel auf die Knie. „Du hättest auf den Urinstinkt der Flucht hören sollen." Damit hielt Charles Harrys Herz an.

Aaron und Keith hatten sich kurz nach dem Beginn der Schlacht getroffen und waren seither damit beschäftigt Schwerthiebe auszutauschen. Sie hatten sich schon einige Male mit dem Schwert getroffen und hatten Probleme auf den Beinen zu bleiben. Durch das Loch im Helm stach Keith sein Schwert. Qualvoll schrie Aaron auf. Er zog das Schwert schnell heraus und schlug daraufhin mit seiner ganzen Kraft gegen Keiths Schild. Dieser fiel zu Boden und konnte nicht so schnell aufstehen, wie er sich gewünscht hätte. Aaron kam auf ihn zu und stellte sich so neben ihn, dass er von oben auf ihn herabsehen konnte. Sein eines Auge war vor lauter Blut nicht mehr zu erkennen, doch das andere sah ihn mit einem solchen Hass und einer solchen Wut an, dass Keith Panik bekam. Er rollte sich schnell weg und sprang auf. Mit seinem Schwert stach er Aaron so fest er konnte in seinen Hals. Aaron riss die Augen auf als er begriff.

ErbsündeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt