„Meine Leibsklavin wird dir zeigen, wo du dich waschen und umziehen kannst.", eröffnete Jintao mit spitzer Zunge ein paar Worte. Die Sonne brannte indes unbändig auf ihn und sein Gefolge hinab, die demgemäße Hitze erlaubte beinahe keinen Atemzug. Kein einziges Wölkchen vermochte den strahlenden Himmel trüben zu können, was die Sonne gewiss erfreute.
Einige von Neugier erfüllte Adelige hatten sich zu den arbeiteten Bediensteten im Innenhof, die Tore zu diesem hatten sich bereits schon vor Momenten geschlossen gesellt, brauche ich wohl eigentlich nicht extra zu erwähnen, dass durch große Sonnenschirme vor eben dieser geschützt wurde. Versuchten die werten Damen und Herren wohl, einen scheuen Blick auf das neuste niedere Mitglied des Hofes zu erhaschen.
Auf Ragnar Rekjåvic, den gefallenen Prinzen. Diese Neuigkeit hatte sich zwischen garstigen Mäulern bei Hofe wirklich schnell herumgesprochen. Und ich kann euch sagen, die Edeldamen und Herren erheiterten sich sehr daran. Ein versklavter Prinz? Ja, jenes war fast besser als die Leidensgesichte von Hana Shikichi, die bis vor kurzem noch einen festen Platz in gehobenen Kreisen gehabt hatte. Und nun war sie eine Sklavin des Thronfolgers - wirklich erheiternd.
Ob sie jedoch dennoch seine Gunst für ein paar wilde Nächte zu haben vermochte, ja jenes wusste keiner so genau.
„Mit deinem Dreck auf dem Körper peinigst du nur diesen Palast.", fügte Jintao noch garstig hinzu - er hatte recht. Denn waren sie nicht in einem einfachen Haushalt, nein. Sie waren im Hauptpalast des Feuerkönigreiches und hier musste nun wirklich niemand schmutzig umherlaufen. Nicht einmal die vielen Sklaven.
Von oben sah er darin auf Ragnar herab, wobei er ihn so klein wie einen wertlosen Blumensamen wirken ließ. Realiter jedoch, trafen sich Dunkelbraun und Meerblau beinah auf selbiger Höhe.
„Ja, Eure Hoheit.", antwortet die Leibsklavin Hana mit gesenkten Leibe. Ihre zarten Hände waren darin locker über ihrer schmalen Hüfte ineinander verschränkt, den Kopf starr zu Grunde geneigt. Einige dunkle Haarsträhnen fielen ihr folglich über die Schulter.
„Und danach bringst du ihn gefälligst wieder zu mir.", fügte Jintao noch hinzu, darin er die mandelförmigen Iridien nicht von seiner neusten Ausbeute nehmen konnte. Dieser jedoch, würdigte den Prinzen keines Blickes. Denn selbst mit all dem dunklen Unrat auf seiner blässlichen Haut und der in Mitleidenschaft gezogenen Kleidung, konnte der Königsspross nur daran denken, wie malerisch schön Ragnar doch aussah.
„Und lasst nach meinem Bruder schicken!", rief er noch hinterher, hernach er schon einige Tritte davon gegangen war. Machte er sich sogar die Mühe, den Kopf einen Gran über die Schulter zu drehen. Womöglich, weil es ihm schwer fiel, die dunklen Iridien von seiner neusten Ausbeute zu nehmen? Doch das war nur eine Vermutung meinerseits.
Ragnar hob zögerlich den Kopf - für einen kräftigen Herzschlag trotzte der Blickkontakt zwischen ihnen jeglichem Sonnenschein, ehe er dann doch in diesem verronn.
„Wie Ihr wünscht, Eure Hoheit.", erwiderte Hana leise, unser Jintao hatte es sicher kaum gehört.
„Gut und jetzt geht mir aus den Augen.", erwiderte er trotz dessen vermessen, darin er eine abwertende Handbewegung machte und sich zu einem Schwarm an edlen Damen hinzu stellte.Einige der Frauen begrüßten den Königsspross prompt überschwänglich, erheiterten sich über beinah alles, was Jintao von sich gab. Es war darin völlig gleich, ob es nun zum Lachen war oder eben nicht, doch sie alle wollten einmal den Luxus seiner Gunst erleben. Die Frauen als seine hitzige Geliebte, die Männer als einen guten Freund.
Also mussten sie ihm schmeicheln oder nicht?
„Folge mir.", murmelte die ehemalig Adlige Hana, ehe sie mit schnellen Schritten und gesenktem Leib an dem Thronfolger und seinem Gefolge vorbei huschte. Ragnar folgte ihr gewiss, doch war er schlau genug, sich vor seinem neuen Herrn noch einmal zu verbeugen.
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❝ 𝐓𝐡𝐞 𝐧𝐨𝐢𝐬𝐞 𝐨𝐟 𝐟𝐥𝐚𝐦𝐞𝐬ᵇᵒʸˣᵇᵒʸ┆˚✧
Fantasy„Und was ist mit diesem hier?", wollte der Thronfolger des Feuerkönigreichs wissen, packte den von Schmutz gezierten Burschen am Kinn, um ihn genauer betrachten zu können. „Ihr beweist wie immer äußerst guten Geschmack, Eure königliche Hoheit. Dies...