Kapitel 3_An dich, in sieben Jahren - Teil 3 / Die Imvelo High

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Kapitel 3_An dich, in sieben Jahren - Teil 3 / Versprochen

Wie Kiba erwartet hatte, war das Aufstehen am Morgen alles andere als spaßig. Aber dass er rechtzeitig aufstand, dafür sorgte Diago, der seinen Rucksack auf Kiba warf, als dieser noch im Halbschlaf war.

„Dieser Hornochse", murrte Kiba, während er sich aus seinem viel zu warmen Bett schälte und wie ein frisch gebackener Pfannkuchen auf den Boden glitt.

„Los, beeil' dich!", Diago hüpfte wie ein Eichhörnchen, das Cola getrunken hatte, vor der Tür auf und ab. Ob aus Ungeduld, oder weil er Hunger hatte, war schwer zu sagen, aber vermutlich war es eine Mischung aus beiden.

„Du hast deinen Wecker überhört", erklärte Egon, Kibas zweiter Zimmergenosse, und klappte zwei Mathehefte zu.

„Ich hab ihn gehört", erwiderte Kiba nur. „Hast du gerade Hausaufgaben abgeschrieben?"

Egon zuckte mit den Schultern. „Bist eben besser in Mathe als ich."

„Man, frag mich doch wenigstens", murmelte Kiba und rappelte sich müde auf.

„Ich hab doch gesagt, warte erst, bis er wach ist", mischte sich Diago ein, der vor der Tür immer noch ungeduldig hin- und herlief.

„Du hättest doch eh Ja gesagt", sprach Egon die Wahrheit aus, ohne Diago Beachtung zu schenken, und lief Richtung Tür. „Kommst du? Nach gestern willst du jetzt sicher nicht auch noch das Frühstück verpassen."

Kiba nervte, wie Egon sich überhaupt nicht darum kümmerte, was Kiba dachte. Ja, er hätte es ihm erlaubt, aber er fand, fragen war echt nicht zu viel verlangt. Es ging ihm einfach ums Prinzip.

„Gehen wir auch?", fragte er an Diago gewandt, wissend, das dieser mal wieder viel zu viel Energie in sich hatte.

„Ja", schon war Diago aus dem Zimmer verschwunden, nur ein unschuldiger Bleistift wurde vom Schreibtisch geweht.

Kiba seufzte. Mit einem Hyperaktiven, der Wind kontrollierte, in einem Zimmer zu wohnen, der bei zu viel Energie sein Imvelo nicht mehr kontrollierte, hatte durchaus Nachteile. Typisch Windbändiger.

Kiba legte den Bleistift wieder auf den Schreibtisch, bevor er Diago und Egon in die Cafeteria folgte.

Diese war bereits gut gefüllt und Kiba beeilte sich, ein Tablett zu holen und sich an der Schlange vor der Essensausgabe anzustellen.

„Was haben in der ersten Stunde?", fragte er Diago.

„Äh, Mathe. Dann Englisch, Doppelstunde Wahlsprache - erst Deutsch, dann Koreanisch -, Fähigkeiten und Musik", zählte sein bester Freund auf.

„Bro, als ob du den Stundenplan auswendig kannst", kommentierte Kiba beeindruckt. Es war bereits Anfang Herbst - auch wenn man noch nichts davon spürte - und trotzdem war Kiba froh, wenn er sich den aktuellen Tag merken konnte, wenn er sich zuvor den Stundenplan durchgelesen hatte.

Diago zuckte mit den Schultern. „Scheint sich doch irgendwie in mein Kopf getrichtert zu haben. Was habt ihr eigentlich gestern bei der Einsatzübung gemacht?"

„Du meinst, heute", korrigierte Kiba, während sich sein Tablett mit Rührei, Speck und Toast füllte. „Das ging bis nach Mitternacht."

„Oh, ja dann eben heute. Warte mal, da ist Kirin - KIRIN!" Schon war Diago ein paar Tischreihen weiter bei Kirin und Kai, und war tief in ein Gespräch mit ihnen vertieft.

Einsatzübung ist wohl doch uninteressant. Dachte Kiba und folgte Diago zum Tisch der Brüder. Immerhin muss ich jetzt nicht erzählen, wie Azad uns abgezogen hat.

IMVELO || Woodwalkers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt