Kapitel 48

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Freddie Morris
by MusicalGirl200

Etwas beunruhigt sah ich auf die Uhr. Malina hätte aus der Stadt schon längst zurück sein sollen. Wo steckte sie nur? Vielleicht war etwas passiert? Auf jeden Fall hielt ich es nicht mehr aus zu warten. Also schnappte ich meine Jacke und eilte aus unserem Zimmer, die Treppe nach unten und dort direkt zu den Autos.

Ich wollte mir gerade einen Schlüssel nehmen, als ein Auto einfuhr und es war tatsächlich Malina. Ein Stein fiel mir vom Herzen und ich ging gleich auf sie zu und öffnete ihre Tür. „Da bist du ja. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht", sagte ich sanft zu meiner Freundin.

"Entschuldige, ich hätte anrufen sollen. Ich bin noch ein wenig durch die Gegend rum gefahren, und habe die Zeit vergessen. Freddie, ich muss dir etwas erzählen", erklärte Malina mir und ließ sich von mir aus dem Auto helfen, während ich sie besorgt ansah.

Ich war einfach nur froh, dass sie wieder da war. Aber ich bekam ein ungutes Gefühl als sie meinte, dass sie mir etwas erzählen musste. „Dann gehen wir besser auf unser Zimmer", entgegnete ich Malina und wir verließen die Garage, um ins Anwesen zu gehen.

Wir stiegen die Treppen nach oben und gingen in unser Zimmer, wo ich nach Malina die Tür schloss. „Ok, was willst du mir sagen?", fragte ich schließlich meine Freundin. Malina fuhr sich durch ihr Haar, welches offen über ihren Schultern hing.

"Ich habe Kyra heute in der Stadt getroffen. Sie hat die Akademie des Lichts allein verlassen und wollte auch nicht hierher. Sie wollte verschwinden, Freddie. Ich dachte, naja keine Ahnung was ich dachte, aber ich habe ihr angeboten erstmal in meine Wohnung zu gehen. Ich dachte mir das wäre besser als sie einfach gehen zu lassen", erklärte sie mir.

Kyra war wirklich schon wieder abgehauen? Wollte sie jetzt für immer vor ihren Problemen weglaufen? Ich sah Malina sanft an und rieb mir das Kinn. „Sie kann doch nicht ständig weglaufen", seufzte ich. „Das war wirklich nett von dir, Süße. Allerdings weiß ich nicht, was wir jetzt tun sollen.

Ich kann mir vorstellen, dass die anderen bereits gemerkt haben, dass sie weg ist. Sollen wir ihnen sagen, wo sie ist? Ich bin irgendwie unsicher", gestand ich meinem Mädchen ehrlich. Ich wollte nicht für noch mehr Krach sorgen.

Malina nahm meine Hand in ihre und zog mich mit sich zum Bett, auf welches wir uns setzten. "Keine Ahnung. Kyra wollte, dass ich es niemanden sage. Sie will Ruhe und die braucht sie vermutlich auch. Ich bin kein großer Fan von ihr, das weißt du ja, aber manchmal tut allein sein gut um seine Gedanken zu ordnen.

Aber ich musste es dir sagen. Ich hätte es nicht mit meinen Gewissen vereinbaren können, es dir zu verheimlichen. Ich will keine Geheimnisse vor dir haben, Freddie. Vielleicht können wir einfach ein paar Tage warten, um ihr diese Ruhe zu gönnen und dann können wir es den anderen immer noch sagen", schlug mir meine Freundin sanft vor.

Ich nickte etwas und fuhr mir mit der Hand durch mein Haar. Ich hatte keine Ahnung, wie die anderen darauf reagieren würden, wenn sie davon erfuhren. Egal wo, es ging gerade einfach nur drunter und drüber. Deshalb zog ich Malina fest in meine Arme. „Ich hoffe, es kommen bald mal wieder ruhiger Zeiten auf uns zu", meinte ich etwas erschöpft zu meinem Mädchen. Aber wahrscheinlich wünschte sich das gerade jeder. Ich vermisste die Unbeschwertheit.

Malina schmiegte sich an meine Brust. Ich brauchte gerade dringend ihre Nähe. „Wir können dafür sorgen", meinte sie leise und sah zu mir auf. Ich sah sie fragend an und sie begann etwas zu lächeln und kletterte auf meinen Schoß. "Vielleicht liegt es ja daran, dass ich schwere Zeiten gewöhnt bin. Aber wir können jeden Moment der Ruhe nutzen, Babe. Worauf hast du jetzt Lust?", fragte sie mich liebevoll.

Ich grinste Malina schief an. „Wieso nur kommt mir der Gedanke, dass du dabei an etwas Unanständiges denkst?", zog ich sie etwas auf und sie boxte mir spaßhalber auf die Brust. Wir lachten und ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, ehe ich sie küsste.

Dann sah ich sie einen Moment einfach nur an. Sie hatte mir durch eine schwere Phase geholfen und mich zu einem besseren Mann gemacht. Ja, ich hatte immer noch meine Eigenheiten, war frech und nicht zimperlich. Aber dennoch hatte ich mich verändert. Plötzlich errötete mein Mädchen unter meinem Blick. "Was ist? Wieso siehst du mich so an?", fragte sie mich und war sie etwa nervös?

Ich lächelte leicht. „Einfach so. Ich habe nur darüber nachgedacht, wie ich war, bevor wir zusammengekommen sind. Durch dich bin ich zu einem besseren Mann geworden. Naja, meine Eigenheiten habe ich immer noch. Aber im Großen und Ganzen bin ich besser geworden. Nur dank dir", erklärte ich ihr sanft.

Völlig überrascht sah Malina mich an. Wieso überraschte sie das? „Du warst immer schon ein guter Mensch. Damit habe ich nichts zu tun gehabt, Freddie. Ich habe nichts getan. Das Gegenteil trifft eher zu. Ich war eine Diebin und mir war egal was mit anderen Menschen ist, solange es mir gut ging. Du hast meine Sicht auf vieles verändert, du hast mich verändert.

Also wenn dann hast du mich besser gemacht", erklärte sie mir verlegen. Dann vergrub meine Freundin ihr Gesicht an meiner Brust. Sie musste sich doch nicht verstecken. Ich schmunzelte darüber, dass Malina so verlegen wurde. Aber solche Gespräche gehörten nun mal zu einer Beziehung. „Oh, du mich auch. Ich war ein richtig arrogantes und aggressives Arschloch, wo nur daran dachte wen zu vermöbeln und damals Ana flach zu legen.

Jetzt ist zum Glück alles zwischen uns geklärt und wir sind sogar irgendwie Freunde. Sogar mit Cadric bin ich befreundet. Und all das konnte ich erst hinter mir lassen, wo ich mich in dich verliebt hatte", meinte ich nachdenklich und streichelte über Malinas Haar. Und ich war froh, wie es jetzt war. Ich war endlich der Mann, der ich immer hatte sein sollen.

Light&Dark - Life and DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt