Chapter 1

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Es war dunkel. Y/n war allein auf einer Straße auf dem Weg nachhause. Müde blickte sie auf ihr Handy: "Urgh, noch 1,5 km!"
Zum Glück war es Sommer und abgesehen von den leichten Luftzügen, die ab und an ihre Haare streichten, war es angenehm warm.

Unter normalen Bedinungen hätte sie so einen Spaziergang im Licht der Laternen wahrscheinlich genossen, aber es herrschten keine normalen Bedingungen. Sie hatte starke Kopfschmerzen und wenn sie ehrlich war, konnte sie vor lauter Schwindel auch keine geraden Linien mehr laufen. Sie fühlte sich mies. Ihr eigener Vater, sowie ihre eigene Mutter hatten offensichtlich besseres zu tun, als ihre Tochter nach einer Party abzuholen.

Vor einem Jahr hätte sie wahrscheinlich in sich hineingegrinst, wenn ihr Vater ihr gesagt hätte, er würde etwas romantisches mit einer Frau vorhaben, aber nach der Scheidung ihrer Eltern, konnte y/n sich sicher sein, dass diese Frau wohl nicht ihre Mutter sein würde und genauso war es auch andersrum.

Nach der Trennung von ihren Eltern war das Mädchen nicht mehr sie selbst. Sie trank, sie kiffte, sie fühlte sich allein aber das wichtigste war: Sie hatte sich geschworen, nie wieder irgendeinen Jungen auch nur den Sicherheitsabstand zu ihrem Herzen brechen zu lassen. Der Alkohol ließ sie ihr beschissenes Leben vergessen, weil sie aber sonst auch  nicht wusste, wie sie diese Gefühle verdrängen konnte, ging sie fast jeden Tag feiern und den Rest der Zeit schlief sie.

Das mag sehr bemitleidenswert klingen, aber...Nun, es war auch bemitleidenswert. Ich meine ich bin nicht diejenige, die mit einer Flasche Vodka über die leeren Straßen läuft und dabei "Another Love" hört.

Wie auch immer, ihre Füße wurden immer schwerer, die Bilder vor ihr verschwommen immer mehr. Als sie etwas hörte. Ein Hupen? Oder war es doch nur ihr dröhnender Kopf? Ahhg! Sie konnte nicht mehr nachdenken, gerade als sie frustriert den nächsten Schluck Vodka nehmen wollte, hörte sie ein "Hey".

Verwirrt schmiss sie ihren Kopf in die Richtung, aus der sie das "Hey" zu hören glaubte, bekam dabei aber solche Schwindelanfälle, dass sie einen Schritt zurück stolperte und hinfiel.

Wie in Sekunden griffen ihr zwei starke Hände unter die Arme und hoben sie ohne Weiteres hoch.

"Nah, dich hats aber stark erwischt!"

Plötzlich taucht ein Typ vor dir auf, eher gesagt zwei Typen, aber der zweite Typ war wohl eher eine Einbildung. Freundlich lächelt er dich an, während er dich immernoch an der Hüfte fest hält.

"Hast du einen Namen?"

"Ähh, nein. Ich meine, doch klar...Ich äh...Ich heiße Y/n. Und ähm du?

"Y/n...Irgendwo habe ich den Namen schon mal gehört, aber wo-" er kratzt sich am Hinterkopf und überlegt (Merkt euch das, es wird später noch wichtig). Schließlich zuckt er mit den Schultern und fragt: "Was macht eigentlich so ein schönes kleines Mädchen wie du hier nachts im Wald? Suchst zu deine Großmutter?"

"Oh gott, er ist ja soooo lustig", denkst du, sprichst es aber nicht aus, weil er ja vermutlich nur nett sein will.

"Ähm, ich war im Club feiern und niemand konnte mich abholen, also hab ich mich auf den Weg nachhause gemacht...", sie streckt  ihm ihr Handy mit der geöffneten Landkarte von Maps entgegen. Seine Augen weiten sich und schließlich grinst er sie an: "1005 Kilometer? Wohnst du in Kroatien? Wenn ja würde ich in ZUkunft ein Zelt für den Weg empfehlen, denn...". Den Rest hört sie nicht mehr, denn ihr steigen Tränen in die Augen während sie auf ihr Handy starrt. Was sollte sie denn nun tun? Nicht mal den verfickten Weg nachhause konnte sie finden! Die Gedanken begannen sich zu drehen, als jemand zögerlich eine große Hand auf ihre Schulter legte.

"Hey, es war doch nicht so gemeint..." sagte der Fremde entschuldigend und mit einer sanften Stimme. "Wo wohnst du? Kannst du mir deine Adresse sagen?"

Schniefend buchstabiert sie ihre Straße, Hausnummer und Postleitzahl. Blitzschnell tippte der Typ und meinte: "20 km! Das ist mit dem Auto nicht weit! Ich fahr dich!"

Eben hatte er noch gegrinst, doch jetzt senkte er seine Stimme ein wenig und blickte fast -hoffnungsvoll- zu ihr: "Möchtest du mit mir fahren, Y/n?"

Proof of Fate (German) Tom KaulitzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt