Ein paar Kinder liefen der uralten Frau über den Weg, als sie den ansteigenden Weg zum Thronsaal ihres Königs emporstieg. Der Kies unter ihren Schuhen knirschte und trotz der wärmenden Sonnenstrahlen verbarg sie ihr Gesicht unter einer dicken, schweren Kapuze.
Ihr violettfarbener Mantel striff lautlos über den Boden, als ihr die beiden Wachen die Türen zum Thronsaal öffneten und den Eintritt gewährten. Ihr Name war überall bekannt, doch ihr Gesicht verblieb jeher auch den Höchsten verweigert.
"Ah, Lyanna, meine Gute! Wie schön, Euch hier zu sehen! Es ist mir eine Ehre.", wurde sie lächelnd vom König Lumières begrüßt. Lyannas Augen verengten sich. Es war nicht so, als erledigte er seine Arbeit schlecht, nein, ganz im Gegenteil - Dayo Minndioo war ein überaus schlaues und aufmerksames Köpfchen, dass seine Aufgaben mit Bedacht und Sorgfalt vollführte. Doch konnte sie die Angst in seinen Augen sehen. Das lebendige grün schien ein Fenster zu seiner Seele zu sein.
Der General trat an seine Seite und nickte ihr respektvoll zu. Der Frühlingswind entließ einige Rosenblätter ihrer Planzen und wirbelte sie im Raum hin und her. Das Lachen der Kinder war bis hier zu hören, eine friedlichere Atmosphäre hatte sie selten erlebt.
"Ich erhielt die Botschaft des weißen Drachen. Die Auserwählte steht fest.", ihre tiefe, seidenweiche Stimme ließ die Männer neugierig werden.
"Wer ist es, Lyanna?", die Augen des Generals schienen zu leuchten.
"Ich sehe eine Frau, so edel wie die Perlen der Götter. So mutig wie ein Löwe und so stolz wie ein Tiger. In ihren Augen scheint sich der Frieden selbst zu spiegeln, ihre Stimme lässt selbst ein Drachenherz höher schlagen. Doch ihre Macht ist unbändig, ihre Willenskraft kann von keinem Sturm gebrochen werden." Sie funkelte beide unter ihrer Kapuze an. "Sobald Ihr sie seht, werdet Ihr sie erkennen, mein König."
Ohne auf eine Antwort zu warten, verneigte sie sich einmal, dann trat sie den georndenten Rückzug an und lief anmutig ins Freie, wo eine rote Katze sie erwartete. Lächelnd verließ sie den Königsring wieder und verschmolz mit den Gassen der Stadt.
Eine solche Frau konnte die Welt auf Ewig verändern.
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Lumière - Neuanfänge
Fantasi"Ihre Macht ist unbändig, ihre Willenskraft kann von keinem Sturm gebrochen werden." *** Als Yamina eine neue Welt betrat, wusste sie nicht, wie ihr geschah. Doch sie war endlich zu Hause, in Frieden, oder nicht? ...Oder? Denn wie viel Geheimniss h...