»Sei nicht so stur, Jungkook. Lass mich das für dich tun«, sagte er und war diesmal vorsichtiger, als er den Abstand zwischen uns überwand. Ich wandte mich zurück zur Tür, aus Angst, er könnte sehen, wie meine Gedanken rasten. »Dreh dich um.«
»Nein.«
Im nächsten Moment rutschte Jimin zwischen die Tür und mich.
»Das ist das mindeste, was man für seinen Gast tun sollte. Und hättest du Manieren, würdest du das Angebot mit einem Dankeschön annehmen.«
Er sprach meine Reaktion von vorhin nicht an. Es war besser aus.
Ich starrte weiterhin auf meine Schuhe nieder. Jimin überkreuzte seine Beine vor mir und machte es mir schwer, meine Augen unten zu halten.
»Jungkook, das hat nichts mit Protzen zu tun oder einem seltsamen Drang, andere bloßzustellen. Ich kümmere mich gerne um die Menschen in meinem Umfeld. Ich möchte mich um dich kümmern.«
»Ich bin die Jahre auch ganz gut alleine klargekommen.«
»Es gibt einen großen Unterschied zwischen leben und überleben.«
Ich mahlte mit dem Kiefer, knirschte so fest mit den Zähnen, dass es auch Jimin hören musste.
»Du hast doch keine Ahnung. Du hast niemals Armut geschmeckt«, lachte ich bitter auf. »Du kannst nicht wissen, wie es ist, sich bis auf die Knochen zu arbeiten und zu einem leeren Kühlschrank nach Hause zu kommen.«
Wut spross in mir wie eine giftige Kletterpflanze und suchte sich ihren Weg in meine Stimme, in meine Augen, in meine geballten Fäuste. Was ich tat, war unfair. Das wusste ich. Aber was auf dieser Welt war schon gerecht?
»Die Scham, die einen heimsucht, wenn du deiner Schwester zum 16. keinen Kuchen backen kannst, weil du den Strom nicht bezahlt hast. Wenn du so lange nur Reis gegessen hast, dass Schokolade zu süß schmeckt und Saft zu frisch und dein Bauch zu voll ist. Ich kenne es nicht anders. Und ich erwarte nicht, dass du es verstehst, aber ich weigere mich, mit der Angst zu leben, dass mich eines Tages mein Wohltäter verlassen könnte.«
Jimin unternahm nichts mehr, um mich aufzuhalten, als ich in den Fahrstuhl stieg. Als die Türen zu glitten drehte er sich um und ich musste wegsehen.
Seine Augen funkelten mit Emotionen, die mir zu viel waren, die zu intensiv waren für jemanden, der vermutlich nicht mal den Preis von Milch kannte.Wochen vergingen wie ein tickendes Uhrwerk, das immer ein wenig mehr Leben aus mir saugte. So gut, wie alles ist zum Alten zurückgekehrt.
Ich stritt mit Junghee genauso wie früher, aber ich sah die Abdrücke von Gewalt auf ihrer Haut verblassen. Ich versuchte nicht mehr in den VIP-Bereich zu kommen und Jimin zeigte sich nicht unten.
Die Straßen waren dunkel und leer, als ich mich auf den Weg zu meiner Nachtschicht im Convenience Store machte. Musik schrie blechern und billig in mein Ohr, um mich wach zu halten.
Das war ein Fehler, denn als ich nur noch einen Block zu gehen hatte, hörte ich erstmals Schrittpaare hinter mir.
Ich riss die Kopfhörer raus und ging gleichzeitig etwas schneller. Räuber sollten von jemandem wie mir nicht erwarten, dass ich mehr als ein paar zerquetschte dabei hatte.
Umso mehr wunderte es mich, als die Schritte auch schneller wurden. Ich sah über meine Schulter, da riss mich jemand in eine Seitengasse. Ein Echo von Schmerz ging durch mich.
Eine Faust landete in meiner Magengrube, bevor ich es überhaupt registrieren konnte. Hustend beugte ich mich über und wartete darauf, dass sie meine Taschen durchsuchten.
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BROOKLYN BOY | 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘
Fanfiction𝐉𝐈𝐊𝐎𝐎𝐊 | VAMPIRE MAFIA AU 。 »𝒋𝒊𝒎𝒊𝒏. 𝒑𝒂𝒓𝒌 𝒋𝒊𝒎𝒊𝒏. 𝒕𝒆𝒊𝒍𝒛𝒆𝒊𝒕𝒛𝒆𝒊𝒕-𝒎𝒂𝒇𝒊𝒐𝒔𝒐 𝒂𝒏𝒅 𝒗𝒐𝒍𝒍𝒛𝒆𝒊𝒕-𝒗𝒂𝒎𝒑𝒊𝒓𝒆. 𝒔𝒄𝒉𝒐̈𝒏 𝒅𝒊𝒄𝒉 𝒌𝒆𝒏𝒏𝒆𝒏𝒛𝒖𝒍𝒆𝒓𝒏𝒆𝒏, 𝒅𝒂𝒓𝒍𝒊𝒏𝒈.« ...