Der laute Knall eines Donners holte mich aus dem Schlaf.
Mit weit aufgerissenen Augen lag ich da und sah an die Zimmerdecke über mir. Erneut blitzte es durch die Fensterläden, gefolgt von krachendem Donner. Wind brauste ums Haus und rüttelte an den Wänden und über mir hörte ich den Regen aufs Dach prasseln.
Noch etwas verschlafen tastete meine Hand nach dem Handy auf dem Nachtisch. Vier Uhr morgens... Nun da hatte ich noch mehr als genug Zeit, um weiterzuschlafen.
Mit einem Lächeln kuschelte ich mich in mein Kissen und schlang die weiche Decke um mich.
Ins Bett gekuschelt einschlafen bei Regen, war doch eines der besten Dinge der Welt. Morgen wäre das Unwetter bestimmt vorbei.Um halb neun weckte mich das Piepen meines Weckers. Gähnend schälte ich mich aus der Decke, in Gedanken schon bei dem herrlichen Frühstück, das Bilbo immer anrichtete. Ich tappte gerade zu meinen Klamotten, als mir das stete Prasseln von Regen aufs Dach auffiel.
„Oh nein...", murmelte ich, bog zum Fenster ab und stieß die Läden auf. Grau in Grau zeigte sich ein dicker, wolkenverhangener Himmel, soweit das Auge reichte. Kein bisschen Blau oder Sonnenschein war zu sehen und es regnete in dichten Schnüren. Und es war deutlich abgekühlt im Vergleich zum vorigen Tag.
Mit einem Seufzen ging ich zu meinen Klamotten zurück und entschied mich für eine einfache Jogginghose und ein bequemes T-Shirt. Das schien heute ein Indoor-Tag zu werden.Es überraschte mich nicht, Bilbo schon in der Küche zu sehen. Was mich aber verwunderte war, dass er die beiden jungen Zwerge zu sich an den Herd geholt hatte, wo die zwei anscheinend gerade unter seiner Anleitung Pfannkuchen brieten.
Lis deckte schon mit Thorin den Frühstückstisch und Gandalf kochte mal wieder unter höchster Konzentration Kaffee.
„Was ein doofes Mistwetter!", maulte Ela lauthals, als sie die Küche betrat und erntete ein zustimmendes Nicken von allen.
„Wo sind die Elben?", fragte ich in die Runde.
„Draußen...", kam es von Bilbo in einem Tonfall, der deutlich machte, dass er die Elben wohl für verrückt hielt.
„Was?", fragte Ela, die sich von Gandalf schonmal die erste Dosis Kaffee einschenken ließ.Ich drehte den Kopf zum Fenster, gegen das gleichmäßig der Regen trommelte und da sah ich doch tatsächlich Haldir und Tauriel in stetigem Lauftempo den Hügel zum Haus hoch joggen.
„Da kommen sie!", meinte ich und deutete nach draußen.
„Pffh Angeber...", machte Thorin, der einen kurzen Blick aus dem Fenster warf.
Da waren die zwei Elben auch schon an unserer Haustür und ich lief rasch, um ihnen zu öffnen.
Vollkommen durchnässt, aber zufrieden grinsend, standen die zwei auf unserer Veranda.
„Was macht ihr bei diesem Wetter hier draußen?", fragte ich verständnislos.
„Ach wir wollten einfach eine Runde laufen", erwiderte Tauriel munter und trat gefolgt von Haldir ins Haus.
„Tropft mir bloß nicht alles voll...", brummelte ich und ging zurück in die Küche.„Tadaaa! Pfannkuchen a la Durins Volk!", rief Fili stolz und balancierte einen Teller mit einem riesigen Stapel Pfannkuchen ins Esszimmer, wo wir alle, auch die größtenteils getrockneten Elben, Platz genommen hatten.
„Jungs, eure Mutter wird mir kein Wort glauben, wenn ich ihr erzähle, dass ihr freiwillig kochen lernt", murmelte Thorin und nahm den Pfannkuchen unter die Lupe, den Kili ihm als Allerersten stolz auf den Teller legte.
„Sie brauchen noch ein bisschen Anleitung, aber mit der Zeit wird das", meinte Bilbo, der sich mit dem Anflug eines stolzen Lächelns ebenfalls einen Pfannkuchen reichen ließ.
Ich angelte mir die Erdbeermarmelade, um damit meinen Pfannkuchen zu füllen, während mir gegenüber Fili gerade Lis den schönsten Pfannkuchen reichte, den er finden konnte.
„Die sind lecker!", stellte Tauriel fest, die bereits mit Heißhunger über ihre Portion hergefallen war. Offenbar ging Joggen im strömenden Regen auch an Elben nicht komplett spurlos vorbei. Wer weiß, wie lang die beiden unterwegs gewesen waren?„Was machen wir heute?", wollte Kili wissen.
„Frustriert sein wegen des Wetters?", brummte Ela, worauf der Dunkelhaarige ihr direkt einen weiteren Pfannkuchen und Nutella reichte.
„Nicht traurig sein,", meinte er, „auch der Regen geht vorbei."
Dennoch legte sich Schweigen über die Runde. Irgendwie hatten wir alle mit einem weiteren sonnigen und warmen Tag draußen im Garten gerechnet.
„Was haltet ihr von einem Spieletag?", durchbrach Lis plötzlich die Stille, „So ganz klassisch"
„Mmmh", machte ich, „klingt eigentlich gut"
„Was habt ihr für Spiele?", fragte Bilbo.
„Oh wir haben einen ganzen Schrank voll mit Gesellschaftsspielen", erwiderte ich, „Drüben im Wohnzimmer"
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Von Weltenportalen, Zwergencocktails, strickenden Zauberern und Elbendating
Fiksi PenggemarNach einem ganz normalen Unitag fährt die junge Studentin Lydia fast einen Hobbit über den Haufen. Bitte was? Ja, tatsächlich stehen Bilbo, Thorin, Fili, Kili, Gandalf, Tauriel und Haldir vor ihr auf einer Landstraße, ohne die geringste Ahnung zu ha...