Harry Potter und das Oneshotbuch

Kälte (Drarry)

Händchenhaltend spazierte das frisch zusammengekommene Paar durch die verschneiten Straßen Muggle Londons.
Kleine Eiskristalle tanzten im Wind und wehten ihnen erbarmungslos ins Gesicht.

Harry war mit einer angenehm warmen, selbstgestrickten Wollmütze von Molly Weasley und seinem kuscheligen, dunkel blauen Mantel ausgerüstet.
Seine Nase und Wangen hatten einen gesunden Rotton angenommen und glichen beinahe den seines Partners.

Zusammen wanderten sie auf den verschneiten Park, welcher aufgrund des Gestöbers nur schwer zu erkennen war, zu und schlenderten dann gemütlich zu ihrem Lieblingsplatz.
Die Bank stand direkt unter einer Trauerweide und wurde dank des Baumes nur von einer feinen Schneedecke bedeckt.

Sanft befreite der Blonde das Holz von seiner weißen Last und legte eine Plakette in der Mitte der Lehne frei. Harry musste sofort lächeln: H+D.

Harrys Augen hatten, als er Bedeutung verstanden hatten, geglänzt, als Draco ihm diesen Aufdruck nach zwei Wochen, an ihrem dritten Date, gezeigt hatte.
Seitdem waren sie zusammen und er könnte nicht glücklicher sein.

Gemeinsam setzten sie sich auf die Bank und blickten über die glatte, weiße Fläche, die sich über den ganzen Park erstreckte.
Hier und da konnte man die Spuren von Vögel und kleineren Hunden ausmachen, während eine nicht durchbrechende Stille über den Park hing.

Ein paar Amseln hier, ein paar Krähen da und das leise Rauschen des Windes, machte den Moment perfekt. Bis auf eine Sache.

„Dray, mir ist sooo kalt!“

Draco sah ihn verständnisvoll lächelnd an und zog leicht an seinen Armen.
„Dann komm her. Ein Umarmung wärmt dich bestimmt wieder auf.“
Doch Harry schüttelte nur vehement seinen Kopf.
„Nein, es geht schon…“

Plötzlich wurde er auf Dracos Schoß gezogen, dieser blickte ihn nur eindringlich an.
„Du bist keine Last, hörst du?!“

Der Braunhaarige senkte den Blick und starrte auf die grüne Jacke seines Freundes.
„Wenn…-,wenn du meinst…“

Draco seufzte und zog ihn in eine feste Umarmung. Er kuschelte sich in die warme Halsbeuge und setzte liebevolle Küsse darauf.
Harry zitterte als er den Atem des Blonden nahe an seinem Ohr spürte.

„Ich schwöre bei Merlin, ich bringe die Dursleys um. Du solltest dich niemals schuldig fühlen, wenn die für eine Umarmung von deinem Freund fragst.“ Murmelte Draco und zog ihn noch näher.

Harry sagte dazu nichts, genoss einfach nur die beruhigende Wärme von Draco und seufzte schwer.

Am Abend, als beide nebeneinander im Bett lagen, war Draco schon vor langer Zeit eingeschlafen, doch Harrys Gedanken waren noch bei ihrem kleinen Ausflug.
Plötzlich hörte Harry ein unterdrückte Schluchzen.

Verwirrt blickte Harry zur Seite und sah, dass Dracos Rücken bebte. Sofort rutschte er näher ran und umarmte ihn. Die Albträume verfolgte den Blonden immer noch, dabei war der Krieg schon seit vier Jahren vorbei.
Aber Trauma verschwand bekanntlich nicht so schnell und so plagte sich Draco immer wieder.

Bei den Prozessen gegen die Malfoys, hatte Harry für Lucius und Draco ausgesagt, da es gegen Narcissa keine eindeutigen Beweise gegeben hatte.
Nach der Verhandlung hatten sie sich ausgesprochen  und schon bald wurde aus inniger Freundschaft mehr.

Auch für Severus Snape, der die Schlacht zum Glück überlebt hatte und 6 Monate im Koma lag, gab es genügend Gegenbeweise, die ihn freisprachen.

„Dray, ist alles okay?!“
Genannter Blondschopf versteifte sich kurz, ehe er sich wieder entspannte und antwortete.
„Ja alles gut…warum?“ murmelte er schläfrig.
„Ach nichts. Ich dachte nur, ich hätte dich weinen gehört. Ich liebe dich.“

Draco antwortete nicht und Harry dachte, er wäre schon wieder eingeschlafen, aber da hörte es leise flüstern.
„Ich liebe dich auch.“

Harry seufzte und kuschelte sich enger an den wärmespendenden Körper seines Freundes.