Wayland

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10 ABY, Mittlerer Ring:

Das durchgängige Rattern der Turbinen rieß Pallaeon ständig aus seinen Gedanken. Er konnte nicht begreifen, was die vermummte Gestalt im Holovid von ihm wollte, nur ein Wort. "Wayland". Das war das einzige, was zu entziffern war. Oder zumindest an was er sich erinnerte ,,lange nicht mehr gehört" bemerkte er ironisch, fast schon lächelnd, als er die samtig schwarze Offizierskappe von der Armlehne nahm. Lange begutachtete er den silbern glänzenden Knopf, der die doch so monotone Kopfbedeckung hochwertig und einzigartig aussehen ließ. Wayland war ein Planet im mittleren Ring, der in den letzten Monaten der Klonkriege als Forschungsstation und Militärbasis erbaut wurde. Paelleon vermutete schon lange, dass die neue Republik ihn aus den Augen verloren haben muss. Es war ja auch nichts Besonderes oder gar außergewöhnliches an ihm, alle Projekte wurden während der Schlacht über Endor in einem erbärmlichen Versuch, die Gräueltaten des doch einst so mächtigen Imperiums zu vernichten, ausgelöscht. Auf den ersten Blick jedenfalls. ,,Eintritt in die Atmosphäre!" Sprach der Pilot durch die kaum verständlichen Lautsprecher der Escort Fähre. Eine JV-7 Variante. Nicht mehr häufig beim imperialen Rest gesehen, erst recht nicht nach den Friedensabkommen mit der neuen Republik. „Zu stark bewaffnet" stand im Abrüstungsvertrag. Pallaeon schien schon fast Gefallen an seinen konstanten Wutanfällen „Wie sinnlos diese gezwungene Entmilitarisierung doch sei" zu finden. Es war wohl doch eine gute ein paar Varianten versteckt gebunkert zu halten, nur um Risikos jeglicher Art so weit wie möglich in Schach zu halten. ,,Großadmiral, wir erreichen in Kürze das Zielgebiet." Er stand auf, versuchte nicht sich das Unwohlsein, was ihn überkam, anmerken zu lassen. Wum! Das Andocken des Tracktorschtrahls erschütterte das Schiff. Ein leises „kein Zurück mehr" schwirrte ihm durch den Kopf. Pallaeon spürte jede Bewegung, die die Fähre zum Schwanken brachte. Langsam von plötzlich aufkommender Paranoia überrumpelt trat Pallaeon die Laderampe hinunter.

Zwei Wachen von Kopf bis Fuß in Rot gekleidet, und den ehemaligen Royalen Gardisten des Imperiums nicht unähnlich, begrüßten ihn mit einem Lautlosen und gleichzeitig furchteinflößendem Salutieren. Lautlos folgte er ihnen. Er erinnerte sich an das erste Mal, als er den Berg „Tantiss" besuchte. Am Anfang seiner Dienstzeit, kurz nach der Gründung des Imperiums. Er und sein Jahrgang wurden von Imperator Palpatine höchst persönlich eingeladen. Doch Palpatine war tot, er war sich unsicher, welchen Grund sein Besuch haben könnte. ,,Treten sie ein." unterbrach die eine Wache Pallaeons Gedanken. „Morgen früh werden sie sich mit gleichgesinnten im Konferenzraum treffen." Pallaeon trat mit leichtem Zögern in das doch sehr schlicht gehaltene kleine Zimmer ein. Die Tür schloss sich mit einem Zug von außen. Er setzte sich an den schmalen Schreibtisch, der offenbar das einzige war, welches das doch sehr kleine Zimmer wohnbar aussehen ließ. Durch das breite Fenster, das ihm blieb, sah er sehnsüchtig sein Schuttle im Orbit verschwinden, das ungute Gefühl in Pallaeons Magen verschlimmerte sich und Schweißperlen setzten sich langsam in den Falten seiner Sirn ab. Das letzte Mal war es nur über Endor so bemerkbar. Die Nacht überstand Pallaeon nur mit der Hilfe von ein paar Stunden Schlaf, die Angst hielt ihn wach. Er schüttete sich eine Tasse Kaff ein, die wohl das einzige sein würde, was ihn hoffentlich über Tag bringt, wenn er den Tag überhaupt überleben sollte. Die Zimmertür öffnete sich, wieder standen zwei Wachen in roter Rüstung vor seiner Tür, ob es dieselben wie am Vortag waren erkannte er nicht. Ein zweites Mal folgte er ihnen durch die Gänge der Forschungsstation. Sie schien sich sehr verändert zu haben, seit dem er sie das letzte Mal zu Gesicht bekam. „Sind ja auch schon ein paar Jahre her" schwirrte es ihm nachdenklich durch den Kopf. Eine Tür öffnete sich nach wahrscheinlich stundenlangem laufen. Ein gigantischer Konferenzraum, mit einem großen runden Tisch in der Mitte, und rund zwanzig Stühlen herum erstreckte sich vor Pallaeons Augen. Wie es aussah, war er der Letzte, der den Raum betrat. Nur noch ein Stuhl stand frei. Die Gespräche stoppten plötzlich, alle Augen wahren auf ihn gerichtet. Pallaeon räusperte sich, saß sich jedoch nach kurzem Nachdenken auf den Drehstuhl. Was Pallaeon auffiel, war, dass er scheinbar der einige Großadmiral im ganzen Raum zu seien schien. Ein paar Generäle, Kommandanten, Offiziere, Kriegsherren. Aber keine Person mit der doch so ins Auge stechenden, weiß glänzenden Uniform und den goldenen Schulterpolstern. Dennoch kannte er ein paar Admiräle, eine Handvoll hatte er trotz allem zuvor noch nie gesehen. Den großen Konferenzsaal zierten genau ein Eingang als auch ein Ausgang. Beide wurden von Truppen, mit einer ähnlichen roten Rüstung bewacht. Sie wirkten beinahe wie verbesserte Sturmtruppen oder Spezialeinheiten, doch wesentlich moderner, aggressiver und bedrohlicher. Das Einzige, was an ihrem Helm wirklich hervortrat, war ein sehr dünnes schwarzes Visier, was wie ein Streifen von links nach rechts verlief. Auf der linken Schulter war ein dunkelgraues Symbol zu sehen, welches Pallaeon trotz des hellen Lichtes nicht erkannte. Als er sich auf den letzten freien Stuhl setzte, verließen die Wachen den Raum und die Tür schloss sich wieder. Niemand sprach, wahrscheinlich schon seit einer Weile nicht. Seitdem das Imperium zerfiel, standen alle noch übrig bleibenden Splitterfraktionen auf Rivalität.
Das Licht dämmte plötzlich und weiße Lichter erhellten den Boden. Ein Hologramm derselben vermummten Personen erschien auf dem Tisch. Man spürte das Entsetzen der Angehörigen im Raum. Das bläulich-rot flackernde Hologramm fing an zu sprechen ,,alle die sich in diesem Raum befinden gehörten dem einst mächtigen galaktischen Imperium an. Doch euer eigener Größenwahn ließ euch im Stich, hat euch geschwächt, und letztendlich zu Verrätern heranwachsen lassen. Für diesen Verrat sollt ihr nun ein für alle Mal büßen." Sprach das flackernde Hologramm voller Hass und Ekel. Doch ehe Pallaeon begreifen konnte was geschah, entfachten sich Blitze an einigen der zwanzig Stühle. Pallaeon hörte die schmerzvollen Schreie, der Betroffenen, die sich vor unaufhaltsamen Schmerzen verkrümmten und letzten Endes dampfend zu Boden fielen. Das Hologramm fing an, in einem höllischen Schrei zu lachen. Die Hälfte des Raumes lag verkümmert auf den kalten Keramid-Platten. Nur Pallaeon und ein Paar andere überlebten. Die Truppen, die den Ein- und Ausgang bewachten, salutierten plötzlich. Die Türen öffneten sich wieder und weiße Lichter erhellten den Raum, während die überlebenden Admiräle wehmütig den Konferenzsaal verließen.

Verzweifelt wischte sich Pallaeon den Schweiß aus dem Bart, die Anstalt, die noch vor Minuten glänzend in Licht gehüllt wurde, wechselte ruckartig zu grauen Stützbalken und lauten Generatoren. Das Surren von Arbeiterdroiden durchzog die riesige Werftanlage, an den Steinwänden ragten dunkelrote Rohre mit Corellianischem Emblemen empor. Alte Tie Jäger wurden in gigantische schwarze Boxen geworfen, wie als würden sie an diese verfüttert werden. Ein konstant rotes Licht durchzog die Dunkelheit des Berges. Uralte Völker, die einst in den Höhlen ihr Zuhause fanden, wurden zur Minenarbeit versklavt. Riesige Tanks mit gelber Flüssigkeit hingen von der Decke und pechschwarze Sternenjäger patrouillierten die Luft. Pallaeon und die Admiräle betraten nun einen Raum, der einem Kontrollzentrum ähnlich sah. Dieser war inzwischen wieder mit schwarzem Keramid-Boden und Lichtsäulen ausgestattet. Jedoch war das vor ihnen hängende Sicherheitsglas nicht durchsichtig, es war Schwarz.

Pallaeon starrte auf den Boden, ungewiss, ob er der nächste sein würde, den ein ähnliches Schicksal wie das der anderen Admiräle treffen würde.

Ein Ruck erschütterte plötzlich den Berg, ein ohrenbetäubendes Heulen von Getrieben begann. Nach und nach erschien ein Umriss vor dem Sicherheitsglas der Kommandozentrale. Ein 17 Kilometer langer Sternenzerstörer der Vader's "Executor" nicht unähnlich sah. Der dunkelgrau glänzende Durastahl erhellte die Werft in einem bedrohlichen Glanz. Die "Eclipse" war einsatzbereit, ohne dass die neue Republik auch nur Vorahnungen treffen konnte.

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