Kapitel Zwei - der Club -

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- Blair -

Ich kam gerade von der Schule wieder nach Hause und ging in das Wohnzimmer. Ich blieb in der Tür stehen uns starrte ihn angsterfüllt an. Theo saß auf der Couch und sah fern. Er trank schon wieder, dabei war es gerade mal Sechzehn Uhr. Kopfschüttelnd betrachtete ich ihn kurz.

Wenn ich leise bin würde er mich vielleicht nicht bemerken. Dachte ich mir.

Ich schlich mich auf Zehenspitzen in die Richtung zu meinem Zimmer.

Eine Holzdiele knarrte laut unter meinen Füßen, als ich auf die Treppe zu ging, ich zog scharf die Luft ein und fing an zu zittern, ehe ich mich umdrehte und seinen Blick erwiderte. Er sah mich an und stand langsam auf, wodurch ich kurz zusammenzuckte. Ich blieb regungslos stehen und sah nach unten auf den Boden, um ihn nicht unnötig zu reizen.

Als er vor mir zum Stehen kam, sah ich langsam aber noch immer zitternd zu ihm auf. Er sah wütend aus ... Sehr wütend. Ich wusste was gleich passieren würde. Er würde mich schlagen oder mich anbrüllen auch wenn es keinen Grund dazu gäbe so etwas war ihm egal und vor allem war ich ihm egal. Ich war ja auch nicht sein leibliches Kind. Ich war nur die Stieftochter die er alleine, so wie er es nannte >aufzog< und nach Lust und Laune so behandeln konnte wie er wollte. Ihm war egal was mit mir war so lange ich ihm nicht auf die Nerven ging. Wenn er mich schlug war ihm das immer egal gewesen und ich hoffte jeden Tag immer wann es passierte, wenn er betrunken war das er aufhörte doch er tat es nicht. Er beachtete mich nicht, wenn er nüchtern war – was selten vorkam -, doch wenn er betrunken war änderte sich alles, er wurde aggressiv und rasend. Aber auch dann beachtete er mich nur wenn er einen Grund hatte mich zu schlagen oder anzubrüllen. Egal wie klein oder unwichtig dieser Grund war. Sagen durfte oder konnte ich eh nichts.

Es gab ein paar regeln an die ich mich immer unter jeden einzelnen Umständen halten musste:

1. Tue immer was er sagt.

2. Widerspreche ihm nicht.

3. Komme immer pünktlich.

4. Weine nicht, wenn er dich schlug.

5. Komme ihm nicht zu nahe, wenn er sich betrunken hatte.

Und jetzt war er mir zu nahe. Ich wusste nicht was ihn so wütend gemacht hatte, aber ich wusste das ich vor allem jetzt ruhig und folgsam sein musste. Er hob seine Hand. Sie schnellte vor und ohrfeigte mich. Mein Kopf flog zur Seite und die Stelle an der er mich geschlagen hatte brannte wie Feuer auf meiner Haut. Ich hob meine rechte Hand und fasste vorsichtig auf die stelle.

Mit der leeren Flasche zeigte er auf mich und warf sie dann schließlich an die Wand hinter mir. Es knallte laut und die Scherben flogen durch die Gegend und vielen klirrend zu Boden.

>Aufräumen jetzt! < lallte er knurrend und ich nickte schnell. Ich drehte mich um und kniete mich hin um die Scherben aufzuheben.

Er trat mich stark in den Rücken und ich fiel direkt in die Glasscherben. Ich stützte mich mit meinem Unterarm ab und spürte einen scharfen Schmerz der sich durch meinen gesamten Arm zog. Ich setzte mich hin und sah auf meinen Arm herunter. Mein Arm blutete stark.

>mach weiter<

Ich nickte schnell und räumte die Scherben weiter weg.

Er kippte um.

Er war Bewusstlos.

Ich trug ihn auf die Couch im Wohnzimmer und deckte ihn zu, ehe ich mich wieder den Scherben widmete.

07:30 Uhr zeigte mir der Wecker, als ich kerzengerade, schwer Atmend und schweißgebadet auf meinem Bett saß.

Ich stieg aus meinem Bett ging in die Küche machte mir einen Kaffee, dusche mich und zog mich an. Ich war echt erleichtert das nicht zu spät kommen würde endlich. Als ich aus dem Haus ging holte ich mir und Klara schnell noch einen Kaffee.

Only you - Das erste Mal in meinem Leben ... - Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt