Zehntausend Gründe Dich Zu Hassen

Auf anderen Wegen

Bisher bei ZGDZH:

". Du solltest das aber mit Zoe klären, wenn ihr wieder befreundet sein wollt. Und recht hat sie aber irgendwie schon. Muss ich auf Liam eifersüchtig sein?", fragte er.

"Nein!", fuhr ich ihn an. "Wir sind sehr gut befreundet und da ist eben ein einziges Mal was gewesen und danach nie wieder. Wir reden auch nicht mehr darüber. Warum kommt das jetzt?"

"Früher oder später kommt alles raus, Helena", meinte Noel.

"Das bedeutet aber wirklich nichts", beteuerte ich.

Er sah unsicher aus. Was mich wiederum nervte. "Hey, frage ich dich mit wie vielen du schon was hattest? Es interessiert mich ehrlich gesagt null!"

"Würde es dir etwas bedeuten, wenn du eine davon kennen würdest?"

"Keine Ahnung, man kann seine Vergangenheit eben nicht ändern"

"Stimmt. Andere Frage: Kommst du zum Essen am Freitag? Eine Sozialarbeiterin will unser Familienklima überprüfen, das schließt ja alle mit ein"

"Ich weiß nicht, ob das dann unter den gegebenen Umständen eine gute Idee ist", zweifelte ich.

"Also so viel ich weiß sollen wirklich alle kommen, weil Dad und Tamara dann echt ein Kind kriegen, wenn das gut läuft"

"Wirklich? Das würde mich echt für sie freuen"

"Elisa erklärt dir das sicher morgen. Wir können uns ja dann auch eine Liste mit Gesprächsthemen erstellen, die wir vermeiden sollten", schlug er vor.

"Definitiv", lachte ich. Und fragte dann: "Wie findest du das eigentlich mit dem Kind?"

"Ich habe keine Lust auf nächtliches Geschrei, sonst bin ich dabei und passe auch gerne mal auf das Kind auf"

"Und freust du dich?"

"Ich hoffe, dass dann hier alles lockerer wird. Zurzeit freue ich mich nämlich mehr auf Schule, als den ganzen Tag hier zu sitzen"

"Ich hoffe es auch für dich. Und Zoe"

"Danke. Wir müssen uns nur echt etwas überlegen, wie wir uns Freitag verhalten", sagte er.

"Ich weiß", seufzte ich. Ich wollte ihn am liebsten nicht loslassen, wenn wir uns sahen. Es fiel mir jetzt schon schwer ihn nur anzugucken.

"Und wir müssen uns streiten", fügte ich dann hinzu.

"Ja, das können wir ja zum Glück gut."

Auch als wir aufgelegt hatten, ging mir nicht aus dem Kopf wie er die Sache mit Liam angesprochen hatte. Und ich ging in Gedanken zurück an die Sommerparty.

Liam, Erik und ich saßen in einem fremden Garten auf der Hollywoodschaukel. Mit jedem Wippen wurde mir zwar ein bisschen übel, aber ich wollte auch nicht aufstehen.

Die Bowle, die überall verteilt wurde, machte mich müde. 

"Wo ist eigentlich Zoe hin?", fragte Erik mich, aber ich zuckte nur die Schultern.

"Vielleicht schon heim, vielleicht innen. Keine Ahnung", sagte ich dann.

"Wollen wir mal nach innen gucken?", fragte er dann.

"Ich bleibe hier", meinte Liam. 

"Ich auch, ich will mich nicht bewegen"

"Na gut, dann gehe ich eben alleine. Aber sagt mir Bescheid, wenn ihr nachhause geht", meinte Eric patzig und stand auf.