Eine Nummer

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Lianas POV:

Wir fahren eine Weile. Wie lange kann ich nicht beurteilen. Als wir anhalten macht sich erwartungsvolle Stille im Laderaum breit. Keiner wagt es auch nur ein Geräusch zu verursachen.

Ich warte.

Dann ertönt eine laute Stimme durch einen Lautsprecher: "An alle Gefangenen! Sofort in zwei Reihen aufstellen und Warten".

Es herscht ein ziemliches durcheinander, als wir versuchen den Befehl auszuführen, aber nach einer Weile stehen wir schließlich ordentlich in zwei Reihen und warten auf weitere Ansagen.

Ich höre wie Schritte sich nähern, dann das Geräusch einer sich öffnenden Tür und schließlich das Geräusch von mehreren sich entfernenden Schritten. Dieser Vorgang wiederholt sich oft. So oft, das mir die Lust vergangen ist ihn zu zählen.
Als sich das nächste mal schritte nähern und sich die Tür öffnet, achte ich garnicht darauf.
Meine Gedanken schweifen ab.
Erst als irgendjemand offenkundig meine Leine nimmt und mich grob hinter sich herzieht, erwache ich aus meinem Tagtraum.

Nach einer kurzen Strecke halten wir an und ich werde grob herumgerissen. Ich fühle einen Edding auf meiner Haut. Jemand Schreibt etwas, was ich als eine 24 interpretiere, auf meinen Bauch, Rücken, Schultern, Oberschenkel und auf meine Stirn. Ich bin sehr verwirrt aber wage es nicht mich zu wehren.

Ich werde ohne benutzung der Leine, dafür grob mit den Händen ein paar Schritte weitergezogen.

Ich warte.

Viele Optionen habe ich ja nicht.

Die Leine wird erneut stramgezogen, jedoch folgt kein weiteres Ziehen.

Wahrscheinlich wurde sie an irgendetwas befestigt.

Ich taste nach und erfühe eine nackte wegzuckende Schulter und ein weiteres Halsband an dem meine Leine befestigt ist.

Ich ziehe meine Hände zurück.

Da spüre ich wie jemand etwas hinten an meinem Halsband befestigt und festzieht. Wahrscheinlich eine weitere Gefangene.

Dann passiert eine Weile lang nichts.

Ich habe Zeit nachzudenken. Ich stehe hier in Unterwäsche, mit einem Halsband vorne und hinten an anderen Mitgefangenen befestigt, irgendwo im Nirgendwo und werde gerade wer weiß wohin gebracht.

Da setzt sich der Zug der aneinander angeleinten Gefangenen in Bewegung.

Ich laufe mit.

Nach einer Weile stoppen wir.

Ich warte und spüre, wie zuerst die Leine von meinem Halsband entfernt wird, dann werden meine Arme hinter den Körper geführt. Ich spüre den Druck von Seilen auf der Haut.
Als ich versuche meine Arme wegzuziehen, ernte ich einen schmerzhaften Schlag auf den Hinterkopf. Daraufhin höre ich auf mich zu wehren. Das Seil wird erst straff um meine überkreutzten Handgelenke und dann kunstvoll um den Obekörper gewickelt. Dann werde ich nach hinten gezogen und nach unten gedrückt, sodass ich mich hinknien muss. Dann spüre ich einen runden, glatt poliertes Holzstamm an meinem Rücken, an den ich mit Gurten befestigt werde. Dann wird mir die Augenbinde abgenommen.

Ich sehe mich um. Der Raum in dem ich mich befinde, ähnelt ziemlich meiner Zelle in der ich nach meiner Entführung aufgewacht bin. Bloß das die Wand zum langen Flur komplett fehlt.

Ich versuche eine möglichst bequeme Position zu finden und warte.

A Queens PetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt