Der Begriff „Unikat“ stammt ab von dem lateinischen Wort „unus“, was so viel bedeutet wie einziger. In der Kunst bezeichnet das Unikat die Einzigartigkeit eines Werks. Es spielt keine Rolle, ob es sich dabei um ein Gemälde, ein fotografiertes Bild, eine Skulptur oder ein Schriftstück handelt.
Heute war ein schöner Tag für Momoka. Sie war mit zwei Personen verabredet, die sie schon fast zwei Monate nicht gesehen hatte. Einen Tag zu finden, an dem alle drei Zeit hatten, stellte sich als schwieriger heraus, als die junge Frau gedacht hätte. Es dauerte ganze zwei Wochen, bis bei allen das Arbeitspensum zu niedrig war, dass sie sich nach der Arbeit in einer Isakaya treffen konnten.
Bereit grinsend bahnte sich Momoka ihren Weg durch den Menschenstrom. Jeder hier schien irgendwo hin zu wollen. Keiner schaute nach links oder auch rechts. Jeder war nur auf sich selbst fokussiert. Momoka hingegen hatte sich angewöhnt, ihre Umgebung genau im Auge zu behalten. Gerade in der Gegend des Shubanshaverlages konnte sie sich nicht sicher sein, ob sie unentdeckt bleiben konnte. Noch immer trieb sich Herr Inui im Verlag herum, um nach dem Rechten zu sehen. Zumal auch Shuji einmal dort aufgeschlagen war. Er fragte sowohl Rika als auch Taro über sie aus, aber beide verrieten ihm nichts. Auch wenn er, nach ihren Erzählungen zu urteilen, verzweifelt war. Er wollte sie wirklich unbedingt finden, tauchte dann aber nach seinem kurzen Besuch nie wieder im Verlag auf.
Kopfschüttelnd setzte sie ihren Weg fort. Es fiel der Schwarzhaarigen schwer, ihre braunen Augen geöffnet zu halten. Die letzten zwei Wochen forderten jetzt wohl ihren Tribut ein. Während der letzten Phase des Werbeprojektes hielt wohl nur der Stress sie wirklich wach. Nun aber merkte sie erst, wie viel sie sich selbst zugemutet hatte. Müde gähnend rieb sie sich die Augen. Nur noch heute Abend und morgen würde sie, sobald sie nach Hause kam, ins Bett fallen und den ganzen Schlaf nachholen, den sie in den letzten Wochen versäumt hatte.
Auf den letzten Metern zur Izakaya musste sich die Künstlerin noch einen Weg durch dicht gedrängte Leute bahnen. Sofort fragte sich Momoka, was hier los war und versuchte einen Blick auf die Fahrbahn zu erhaschen. War dort ein Unfall passiert? Auch wenn es sonst nicht der Einstellung der Illustratorin entsprach, als Schaulustige an so etwas teilzuhaben, zog es sie gerade viel zu sehr dahin, es sich näher anzusehen.
Was sie dort zu sehen bekam, verschlug ihr die Sprache und gleichzeitig schossen ihr Tränen in die Augen. Sie kannte nur ein Motorrad, das so aussah. Kein anders hatte solche markanten lilanen Akzente. Ihr ganzer Körper begann zu zittern. Er hatte also einen Unfall gehabt, aber wo war er? Hier standen nur ein Auto und das zu kaum als solches zu identifizierende Motorrad. Ihr Blick suchte alles nach einem Hinweis ab, jedoch blieb es ohne Erfolg. Sie konnte nicht einmal erahnen, was mit den Fahrern der beiden Fahrzeuge geschehen war. Dann fielen ihr die Polizisten auf, die etwas abseits diskutierten. So schnell sie konnte, drängte sich Momoka an den Personen vorbei, die hier nur Fotos schossen und sich das Maul zerrissen. Nahe genug bei den Beamten angekommen, belauschte sie das Gespräch der Männer:„Und was ist mit dem Motorrad? Stimmt der Halter des Fahrzeuges mit dem Fahrer überein?“
„Nein, das Fahrzeug wurde uns vor nur wenigen Stunden als gestohlen gemeldet.“
„Dann werde ich den Halter benachrichtigen und ihr anderen werdet die Leute hier wegschaffen.“Das reichte Momoka, um sich wieder halbwegs zu fangen. Das hätte ihr wirklich noch gefehlt. Auch wenn sie vor ihm weggelaufen war, hätte sie es wohl kaum ertragen, wenn er hier bei einem Verkehrsunfall umgekommen wäre. Schließlich hatte sie sich auch in ihn verliebt, auch wenn er schreckliche Dinge tat. Zumindest dem nach zu urteilen, was sie im Internet zusammen mit Fumika recherchiert hatte. Trotzdem verschwanden Gefühle nicht so schnell.
Seufzend drehte sich die Schwarzhaarige von der Fahrbahn weg und ging direkt zu der Isakaya bei der sie mit Taro und Rika verabredet war.~
Einige Stunden zuvor im Hauptgebäude von Toman schlenderte Hanma durch die Gänge der obersten Etage. Ihm war mal wieder langweilig. Nachdem er sich etwas mehr bei den Geldeintreibern engagiert hatte, liefen die Rückzahlung bei den Leuten, bei denen er mit seiner überaus freundlichen Art aufgeschlagen war, erstaunlich gut. Manche erhöhten sogar ihre Raten. Ein Grinsen schlich sich auf seine Züge. Ja, das waren die Dinge, die ihm Spaß machten. Er hatte vollkommen vergessen, wie es ihn ausgelastet hatte, immer unterwegs zu sein und sich nicht nur mit der Organisation der Firmen zu beschäftigen. Obwohl das an Tagen wie heute doch besser war hier im warmen Büro zu bleiben und nicht raus in die Eiseskälte zu müssen. Selbst für jemanden wie ihn war es nun spürbar kalt geworden. Es war einfach nur noch nass, kalt und grau. Zumal es in den letzten Tagen immer wieder geschneit hatte und somit alles einfach nur noch ekelhaft draußen war.
„Sowas gehört echt verboten“, grummelte der Große und sah dabei aus dem Fenster. Die Hände hatte der Schwarzblonde in seinen Sakkotaschen vergraben und blieb eine Zeit lang einfach nur stehen und sah heraus. Von Außen wirkte es so, als würde er einfach nur sinnlos hinausstarren, aber in seinem Inneren überschlugen sich seine Gedanken. Er dachte über alles mögliche nach. Was er morgen zu tun hatte, wo er sich auf dem Nachhauseweg etwas zu essen holen sollte und auch ob er vielleicht doch etwas länger machen sollte.
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Sketches (Hanma x Oc) (Tokyo Revengers)
FanfictionAls der Verlag, in dem Momoka arbeitete, an einen unbekannten Investor verkauft wurde, ahnte sie nicht, dass sie in Dinge involviert werden würde, die sie eigentlich nur aus Filmen kannte. So muss die junge Frau es am eigenen Leib erleben, wie aus e...