Forget him

02

Jason:

Fuck.

Mit einem Blick auf den Wecker stellte ich fest, dass ich verschlafen hatte.

Und das schon das dritte Mal in dieser Woche.

Vermutlich lag das daran, dass es im Moment einfach nur tausende Probleme gab und ich Abends einfach nicht schlafen konnte.

Seit mein Vater sich von meiner Mutter getrennt hatte, war alles so anders.

Meine Mutter heulte, wenn sie meinen Vater sah und mein Cousin Tyler vertrug das Ganze auch nicht und jammerte die ganze Zeit herum, dass er hier raus wollte.

Meine Eltern hatten ihn adoptiert, als er ganz klein gewesen war und er war wie ein Bruder für mich.

Nicht das es vor der Trennung besser gewesen war.

Da hatten sich meine Mutter und mein Vater auch schon die ganze Zeit angeschrien und ihre Ehe war definitiv toxisch, aber jetzt hatte das alles ein Ende.

Vor einer Woche hatte meine Mutter mir und Tyler dann erklärt, dass wir zu ihrer besten Freundin, die sie schon lange nicht mehr gesehen hatte ziehen würden.

Diese hatte wohl selbst zwei Kinder und meine Mutter hoffte, dass es uns allen so besser gehen würde.

Aber das würde wahrscheinlich tatsächlich so sein.

Naja mir war es eigentlich ziemlich egal, solang es meiner Mutter besser ging.

Ich schwang also schnell meine Beine aus dem Bett und zog mich an, bevor ich meine Sachen schnappte und dann schnell das Haus verließ, um zur Schule zur fahren.

***

„Jason, Sie sind viel zu spät!", Mrs. Lorence sah mich streng über den Rand ihrer Brille an: „Und zwar zum dritten Mal diese Woche! Machen Sie, dass Sie sich setzen!"

Ich schlenderte also durch die Klasse zu meinem Platz in der letzten Reihe.

Auf dem Weg dorthin, warf mir über die Hälfte der Mädchen verliebte Blicke zu.

Keine Frage.

Ich war beliebt an dieser Schule.

Aber sie wollten alle das gleiche.

Sex.

Und eventuell auch eine Beziehung.

Aber das war nicht mit drin.

Also Sex schon, aber die Beziehung nicht.

Dafür waren sie mir dann doch alle zu unwichtig.

Aber ich hatte meinen Spaß also...

Kurz bevor ich meine Reihe erreicht hatte, bemerkte ich, dass auf meinem Platz am Fenster bereits jemand saß.

Und dieser Jemand war niemand geringeres als Natasha Garcia. 

Das wohl hotteste Mädchen der ganzen Schule.

Aber sie war die Freundin von Tyron Wilson und mit dem wollte sich niemand anlegen, denn er zeigte jedem, dass dieses Mädchen ihm gehörte.

Ich glaube wenn es nach ihm ginge, dürfte sie nichtmal mehr von einem Typ angeschaut, geschweige denn angesprochen werden. 

Aber das ließ sie dann doch nicht mit sich machen.

Zu meinem Glück, denn so konnte ich mich immerhin noch mit ihr streiten...

„Warum sitzt du da?", fing ich auch direkt damit an.

„Ich?", sie tat ziemlich unschuldig dafür, dass sie gerade auf MEINEM Platz saß.

Ich vertrete die Augen: „Mach das du deinen Arsch von meinem Platz bewegst. Warum sitzt du eigentlich nicht auf deinem?"

„Da sitzt der spanische Austauschschüler von Amber", sie nickte in die Richtung, in der der vermeintliche Spanier saß.

„Aha? Ist das ein Grund sich auf meinen Platz zu setzen?", provozierte ich sie weiter.

Doch das war definitiv ein Fehler.

Denn nun stand sie auf und knurrte: „Es ist mir gerade ziemlich egal, ob das dein Platz oder der von irgendjemand anderem ist. Ich hatte einen beschissenen Morgen, also mach meinen Tag nicht noch schlimmer als er sowieso schon ist!"

Gerade wollte ich etwas erwidern, doch da schaltete sich Mrs. Lorence ein: „Gibt es dahinten in Problem? Erst kommen sie zu spät und dann stören sie auch noch den Unterricht Jason?! Setzen sie sich einfach neben Natasha und stören sie verdammt nochmal nicht alle anderen beim lernen!"

Wiederwillig ließ ich mich auf den Platz neben sie fallen.

Als ich kurz zur Seite sah, bemerkte ich wie Natasha mir einen triumphierenden Blick zu warf.

Ich hasste dieses Mädchen!

Nein eigentlich tat ich das nicht, aber manchmal brachte sie einen wirklich zur Weißglut!

Aber offiziell hassten wir uns eben und ich glaube sie hasste mich auch tatsächlich, aber ich konnte ja nichts dafür, dass sie so unfassbar hot war und das nicht wirklich auf Gegenseitigkeit beruhte.

Den Rest des Unterrichts konnte ich mich jedenfalls nicht wirklich konzentrieren, da ihre bloße Nähe schon ausreichte um mich nervös werden zu lassen.