50. Strandparty

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Am nächsten Abend trafen Miguel und ich Hawk und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Strand.
"Ich habe fünf Flaschen Vodka.", Hawk sah uns stolz an.
"Ich dachte es wäre nur eine kleine Party?", ein wenig vorwurfsvoll sah Miguel Hawk an, der nur mit den Schultern zuckte.

Ich erinnerte mich an meine letzte Party und dem Vodka und seufzte laut. Ich wollte meinem Vater beweisen, dass ich wusste was ich tat und er mir mehr vertrauen schenken sollte.
Fragend sah mich Hawk an, doch ich schüttelte mit dem Kopf.

"Ihr kümmert euch um ein Lagerfeuer.", sagte Hawk, als wir schließlich ankamen.
"Und wer kommt noch?", ich sah ihn erwartungsvoll an, bis er zu grinsen begann, "Ein paar aus dem Dojo und noch einige aus der Schule.", er nickte uns zu und deutete, dass wir endlich das Feuer machen sollten.

"Ich hoffe Aisha kommt, sie könnte mich wenigstens zur Vernunft bringen...", murmelte ich, als wir uns auf den weg machten.
"Was?", Miguel zog die Augenbrauen zusammen.
"Ich will meinem Dad beweisen, dass er mir vertrauen kann und mich unbesorgt zu Partys gehen lassen kann..."

"Und wo ist das Problem?", fragte er, während er Holz stapelte.
"Zu einer Party gehört nun einmal Alkohol.", ich zuckte mit den Schultern, "Es ist das erste Mal, nach einem Absturz, dass er mich einfach gehen lässt, ich will es nicht wieder versauen."

"Das kann ich verstehen, aber lass doch einfach den Alkohol weg.", er zuckte mit den Schultern.
"Gute Idee, danke Miguel.", sage ich ironisch und versuchte Feuer zu machen.

Als wir es geschafft hatten, ließ ich mich in den Sand fallen und beobachtete das flackern. Langsam hatte sich der Strand schon gefüllt und plötzlich setzte sich Hawk zu mir, "Willst du nichts trinken?", fragte er mich mit einem verschmitzten Lächeln und hielt mir ein Bier hin.

Ich dachte nach und atmete kurz tief durch, "Nur ein Bier, verstanden?"
Hawk zuckte unwissend mit den Schultern und ich nahm den Becher entgegen.
"Seit wann bist du denn vernünftig?", Aisha war aufgetaucht und setzte sich zu uns. Auch sie hatte einen Becher in der Hand.

Ich erzählte den beiden nichts, denn es war etwas anders, wenn ich es Miguel erzählte. Ich wollte nicht als die dastehen, die auf ihren Vater hören musste und deswegen nichts trinken durfte.
Wir drei unterhielten uns einige Zeit lang am Feuer, bis Aisha aufstand, um Miguel zu suchen.

"Ich hole uns noch was.", entschlossen stand Hawk auf und kehrte einige Zeit später mit frisch gefüllten Bechern und Chris im Schlepptau zurück.
Ich begrüßte ihn freudig und nahm meinen Becher von Hawk entgegen.

"Ich hätte nicht gedacht, dass es so eine große Party wird, Hawk.", bemerkte Chris, als er sich umsah. Auch ich sah mich um und war beeindruckt von der Masse. Es waren sogar viele ältere Schüler gekommen.

"Komm Enna, wir mischen uns unter dir Leute.", rief mir plötzlich eine Stimme zu. Ich sah durch die Gegend und bemerkte, dass sogar Olivia gekommen war und hielt mir die Hand entgegen.

Prüfend sah ich kurz auf mein Handy. Keine Anrufe und keine Nachrichten, also schaltete ich das Ding ab und folgte Olivia durch die tanzende Menge.
Nach einer Menge Gespräche und einige Stunden später, setzte ich mich geschafft auf einen alten Baumstamm, direkt am Wasser.

Ich hatte es geschafft in der Zeit nur 2 Becher Bier zu trinken und war recht stolz auf mich.
Einige Menschen waren schon wieder verschwunden, denn es war leerer geworden.

Es verging einige Zeit, in der ich nur auf dem alten Stamm saß und den Menschen zusah. Schließlich kam Hawk angestolpert, "Ich habe etwas für uns.", er hielt mir eine halbvoll Flasche Vodka entgegen.

"Und wo ist die andere Hälfte?", frage ich belustigt, doch er zuckte mit den Schultern, "Wen interessierts? Das Zeug ist zum trinken da.", er setzte sich zu mir und begutachtete die Flasche, "Oder hast du etwa Angst?", versuchte er mich anzustacheln.

Ich schüttelte mit dem Kopf, "Ich habe meinem Dad versprochen nichts zu trinken...", brachte ich endlich leise raus.
"Was soll's? Das hast du sowieso schon gebrochen. Und bis du zuhause bist, bist du wieder nüchtern."

Hawk reichte mir die geöffnete Flasche. Ich nahm sie an, doch nachdenklich drehte ich sie in den Händen herum. Ich wusste nicht, ob ich es tun sollte, doch ich wollte auch nicht vor den anderen wie eine Pussy dastehen.

Also setzte ich die Flasche an und nahm einen kräftigen Schluck, bevor ich sie Hawk zurückgab. Begeistert sah er mich an und tat es mir gleich.
"Wieso ist dein Ausweis nur noch nie aufgeflogen?", beachte ich hustend heraus und sah ihn an.

Doch er war bereits dabei einen weiteren Schluck zu nehmen.
Als ich ihn ansah konnte ich kaum glauben, dass das mal der Junge war, der mit niemanden sprach und total schüchtern und unsicher war.
Ich musste grinsen, denn mir gefiel seine Wandlung sehr.

Er reichte mir die Flasche wieder. Ohne zu zögern nahm ich an, "Kein Wort zu meinem Vater.", ich sah mich kurz um, "Oder Miguel.", ich setzte an, ohne auf eine Reaktion zu warten.

Begeistert lachte Hawk auf, "Man merkt, dass der Sensei dein Dad ist.", grinsend sah er mich an, doch ich gab ihm einen strafenden Blick. Ich wollte nicht an meinen Vater denken, während ich mein Versprechen brach.

Hawk merkte dies schnell und sagte kein Wort mehr.
Nach einer Weile hatten wir die Flasche geleert.
Suchend nahm ich mein Handy, welches mir aus der Hand rutschte und im Sand landete, "Scheiße..", murmelte ich, bevor ich es aufhob, den Sand entfernte und es anschaltete.

Cobra Kai: Der Weg von Enna LawrenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt