Patricks POV:
Drei Tage vergehen als ich wieder entlassen werde und direkt zur Schule kann. Während ich durch die Flure gehe schauen mich viele Schüler schüchtern an und ich vernehme Getuschel. Es hat sich herum gesprochen, dass ich angeblich die Kirche in Brand gesetzt hätte. Manche sind sogar überrascht, dass ich wieder da bin. So auch meine Freunde.
„Oh Scheiße," Belch ist der erste, der mich sieht, „wer ist denn da aus dem Bau raus?"
Henry und Victor drehen sich zu mir und grinsen mich an. Mit jeden einzelnen schlage ich zur Begrüßung ein.
„Wir dachten, dass wir dich länger nicht mehr sehen werden" spricht Victor. Ich zucke die Schultern: „Es gab zu wenige Beweise, dass ich es getan habe und sie mussten mich gehen lassen. Die werden mich aber im Auge behalten." erzähle ich ihnen als ich eine kleine Gruppe an uns vorbei schlendern sehe und sie zynisch angrinsen muss. Ich liebe es die Jüngeren zu verängstigen. Besonders die Gruppe bestehend aus Bill Denbrough, Richie Tozier, Stanley Uris und Eddie Kaspbrak haben es uns angetan und machen unsere Späße mit ihnen. Die Schulklingel ertönt und die Wege der Gang trennen sich, da jeder woanders hat. Ohne jegliches Schulmaterial, weil ich noch nicht bei mir Zuhause war, sitze ich nun in Ethik. Ganz hinten in der Reihe schaue ich gelangweilt aus dem Fenster und höre kaum zu, was der Lehrer eigentlich von sich gibt. Erst als man mir einen dreckigen Schwamm in mein Gesicht wirft, schaue ich säuerlich zum Lehrer: „Passen Sie besser auf, Mr Hockstetter. Oder sie fliegen von der Schule. Ein drittes Mal dürfen Sie nicht wiederholen."
Beherrschend falte ich meine Hände zusammen auf den Tisch und beuge mich vor: „Ich wurde vor einer Stunde gerade erst aus dem Knast entlassen, ich habe drei Tage weder geduscht, noch habe ich eine Zahnbürste gesehen. Ich habe nichts bei mir und bin eigentlich nur noch von den Tagen angepisst, weil ich unschuldig bin und diese gottverdammte Kirche nicht in Brand gesetzt habe."
Meine Stimme bebte. Der Lehrer hält den Blickkontakt mit mir bis er zum reden ansetzt: „Denken Sie nicht über das Ungerechte nach, sondern konzentrieren Sie sich jetzt auf Ihre Zukunft." er wendet sich von mir ab und spricht zur Klasse, „Setzt euch in Gruppen zusammen und schlagt eure Bücher auf, Seite 103. Diskutiert darüber, notiert es euch und zum Ende der Stunde tragt ihr es vor."
Jeder setzt sich zusammen, nur zu mir kommt niemand, weil die meisten in der Schule Angst vor mir haben - berechtigt. Außer Henry, Belch und Victor habe ich niemanden mit dem ich noch abhänge, weshalb ich bei solchen Gruppenprojekten immer alleine bin, wenn der Lehrer uns nicht gerade zuweist. Doch heute ist es anders, plötzlich setzt sich ein Mädchen neben mich. Sie hat dunkelblonde glatte Haare, ihre blauen Augen wirken als hätten sie eine Menge gesehen, dunkle Augenringe zieren ihr sonst weiches Gesicht. Ihr Name ist Audrey Blake, bisher hatte ich noch nie was mit ihr zu tun gehabt, wir haben nur paar gemeinsame Kurse zusammen. Sie ist immer sehr ruhig und kaum auffällig, weshalb man sie auch leicht vergessen kann. Ich kann mich nur an sie erinnern, weil sie mal ein interessanten Vortrag über die Wahrnehmung und Wirklichkeit darlegte. Es war faszinierend und inspirierend, der Lehrer empfand es nicht so und gab ihr eine schlechte Note, was ich nicht nachvollziehen konnte und ihr später sogar ein Kompliment für diesen Vortrag gab. Sonst hatte ich mich nie mit ihr befasst, was sich jetzt ändert. Sie hat das Buch mitgebracht und schlägt die Seite auf, es geht um Friedensethik. Sie spricht nicht mit mir, schaut mich auch nicht an aber überreicht mir einen Stift und ein Blatt Papier. Alle anderen Gruppen diskutieren wirr umher und es ist daher etwas lauter im Raum als ich Audrey leise fragen höre: „Wie kamst du aus dem Knast?"
„Keine Beweise." antworte ich knapp und lese mich durch das Thema.
„Ich glaube dir, dass du unschuldig bist." sagt sie einfach so, weshalb ich sie skeptisch anschaue, sie schreibt aber nur stumm aus dem Buch paar Notizen. Ich blicke zu ihrer schreibenden Hand, wo ihr Ärmel etwas hoch rutscht und ich eine Narbe erkenne. Eine frische Brandnarbe. Eine Braue hebt sich hoch als ich in ihr Gesicht blicke, doch sie ignoriert mich.
„Du warst das." flüstere ich ihr zu und da dreht sie ihren Kopf leicht zu mir, ihre Augen völlig emotionslos: „Ich bräuchte deine Hilfe." sagt sie aus dem Nichts.
~:::~
Die Klingel zum Schulschluss ertönt. Alle Schüler laufen hinaus, draußen sehe ich meine Kumpels an Belchs Auto stehen und laufe die letzten Schritte zu ihnen: „Wir treffen uns heute um 2 Uhr bei der abgebrannten Kirche." sage ich ihnen, Belch und Victor schauen mich verwirrt an, Henry zuckt die Schultern: „Was willst du da? Beweise platzieren, damit du länger im Knast hocken kannst?"
„Nicht ganz, wir müssen die Beweise verschwinden lassen."
Henry ist nun auch verwirrt und runzelt die Stirn, ich schaue mich kurz um damit uns niemand hört: „Audrey Blake ist dafür verantwortlich und bat mich um Hilfe."
„Wie krass!" Belch ist erstaunt und lacht mit Victor. Nur Henry scheint davon abgeneigt zu sein: „Bekommst du dafür ihre Pussy oder warum willst du das machen?"
Zynisch wackle ich meine Augenbrauen hoch und runter, was sie alle, mich eingeschlossen, dreckigen Grinsen lässt.
„Dann besorgen wir für dich mal eine gute Pussy." Henry legt freundschaftlich seinen Arm um mich ehe wir dann in Belchs Auto steigen. Belch fährt mich zuerst Nachhause, wo ich gar nicht erwartet werde. Ich schließe die Tür auf und finde meine Mutter putzend in der Küche.
„Hey Mum." sage ich und lehne mich an der Tür.
„Hey mein Schatz, wie war die Schule?" fragt sie wie ein Roboter, da es immer das Gleiche mit ihr ist.
„War super." sage ich sarkastisch, „Ich war ja drei Tage im Knast, habe mich mit unzähligen Schülern geprügelt, einer Sechstklässlerin habe ich mit meiner Socke ihr Maul gestopft damit sie nicht schreien kann, während ich sie ohne ihre Erlaubnis fickte und anschließend habe ich mir meine Pulsadern aufgeschlitzt und das Kleinkind vom Nachbarn zu Tode getreten."
„Das freut mich mein Schatz." erwidert sie nur wie immer und schaut keine Sekunde zu mir auf. Mit rollenden Augen seufze ich und gehe die Treppe rauf zum Bad. Dort entledige ich meine Klamotten und dusche mich ausgiebig. Dabei denke ich an Audrey. Nach der Ethik-Stunde gingen wir zusammen zur Jungentoilette und scheuchten die Anderen davon, da beichtete sie mir, dass sie das Feuer gelegt hatte und zeigte mir ihren Unterarm, der von einer großen Brandnarbe versehen ist. Natürlich war ich im ersten Moment sauer auf sie, schließlich war ich dank ihr im Gefängnis und wollte ihr auch gar nicht helfen aber ihre Argumente waren besser und ich willigte ein.
Als ich fertig bin und mir neue Klamotten anzog, gehe ich in mein Zimmer, dass ziemlich chaotisch ist und sogar Teller mit Essensreste noch auf meinen Tisch stehen, wo bereits Fliegen ihre Eier legten und Maden ihr glückliches Leben ausleben. Während ich schon Zuhause bin lege ich mich auf mein Bett, die Tage im Gefängnis habe ich kaum geschlafen, weshalb ich schnell einschlafe.
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NORMALIZE │ Patrick Hockstetter x OC │Stephen Kings ES Fanfiktion
FanfictionDerry 1989. Die Kirche der Stadt steht in Flammen. Die Bewohner sind schockiert, und es ist offensichtlich wer dies getan haben muss - Patrick Hockstetter. Dem psychotischen 17 Jährigen traut man jegliche Grausamkeiten an, schließlich quält er auch...