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Heute ist der Erste Hilfe Lehrgang den ich für die Fahrprüfung brauche. Diesen mache ich zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr, in welcher mein Vater tätig ist. Also mit meinem Vater und dem Rest der Kameraden. 

Das Problem dabei ich ritze mich und an meinen beiden Armen sieht man die Auswirkungen. Dazu kommt noch, dass ich leichte Panik bekomme wenn mich jemand anderes außer mein Vater, mein Bruder oder meiner besten Freunde anfassen. 

Bei so einem Lehrgang legt man ja auch Verbände an und ich habe Angst das wir das bei uns gegenseitig machen müssen, denn dann sieht man meine Arme. Das blöde wenn ich es verweigere, kann es passieren das der eine Polizist, welcher auch bei der Feuerwehr ist, sein Name ist Marko, etwas bemerkt. Von dem einen Rettungssanitäter, welcher auch in der Feuerwehr ist, sein Name ist Matthias, brauche ich gar nicht erst zu sprechen. 

Mittlerweile sind wir dort angekommen, wo der Lehrgang stattfindet. Wir steigen beide aus und gehen rein, in den Raum wo schon alle sitzen. Ich setze mich auf den Platz neben meinem Vater. Ich merke jetzt schon, dass es sehr warm in diesem Raum ist und hoffe, dass ich nicht zu sehr schwitze, den ich habe keine Lust, hier vor allen umzukippen, da ich heute noch nichts getrunken, geschweige denn gegessen habe. 

Wenn meine beste Freundin das wüsste, würde sie mir eine heftige Standpauke halten. Das ich meinem Körper nicht so vernachlässigen soll und so weiter. Man merkt eventuell jetzt schon, dass ich Depressionen habe und diese sind nicht sehr schön. Seit ich diese habe esse ich weder richtig, noch kümmere ich mich um meinen Körper. Das einzige was mich interessiert ist, dass ich das Essen welches ich essen nicht wieder auszukotzen und Gewicht abzunehmen. 

Aber zurück. Den Lehrgang macht der Rettungssanitäter Matthias und einer seiner Kollegen. Toll, echt toll. Am Anfang zeigen uns die beiden, verschiedene Sachen. Als es dann um die Herz-Druck-Massage geht, gerate ich leicht in Panik, denn mein einer Arm, tut noch ein bisschen weh von gestern da ich den Druck gestern mal wieder nicht ausgehalten habe und keiner meiner Freunde um 23.30 noch Zeit hatte oder überhaupt noch wach war, also habe ich alles probiert mich abzulenken. 

Dies hat aber nicht funktioniert. Also habe ich mal wieder mein geliebtes Taschenmesser genommen und jetzt sieht man an meinem Arm ein paar schöne Striemen. Ich bin nicht wirklich stolz, auf das was ich gestern getan habe, aber ich kann es nicht mehr ändern. Ich kann nur versuchen, es so gut es geht zu verstecken, damit es niemand sieht. 

Ich werde aus meinem Gedanken gerissen, als mein Vater aufsteht um nach vorn zu gehen und es 1-mal an der Puppe zu üben. Scheiße, ich habe nicht aufgepasst, wie das jetzt genau geht. Ich schaue einfach meinem Vater zu und hoffe, dass ich es dann hinbekomme. 

Als ich an der Reihe bin, gehe ich nach vorn und versuche es so gut es geht, nachzumachen was mein Vater davor gemacht hat. Anscheinend mache ich es gut, denn nach einer Zeit kann ich mich wieder setzen. Das Problem die Stellen wo die Narben von gestern Nacht sind, tut es höllisch weh, ich hoffe, wir machen in den nächsten paar Minuten mal eine Pause. 

Wie gerufen sagt der Kollege von Matthias, dass wir mal eine kleine Pause machen. Ich stehe sofort auf und gehe als erste aus dem Raum und zu den Toiletten. Dort angekommen suche ich mir eine Kabine und setze mich auf die Toilette. Ich ziehe meinen Ärmel hoch, zum Glück habe ich einen schwarzen Pullover an, sonst würde man jetzt leichte Blutspuren sehen. 

Ich mache die Kabinen Tür einen kleinen Spalt auf, um zu schauen ob noch jemand anderes im Raum ist. Als dies nicht der Fall ist, gehe ich zum Waschbecken. Am Waschbecken halte ich meinen Arm unter das kalte Wasser und wache das Blut von meinem Arm. *Warum habe ich keine Pflaster mitgenommen*, frage ich mich in Gedanken. Dann muss es halt so gehen. 

Ich schalte das Wasser wieder ab und nehme mir ein Tuch und trockne meinen Arm damit ab. Zum Glück hat es aufgehört zu Bluten wenigstens etwas. Ich ziehe meinen Ärmel wieder runter und gehe wieder zu den anderen welche alle schon wieder auf ihren Plätzen sitzen und wie es aussieht auf mich gewartet haben. 

Matthias sieht mich prüfend an *Hab ich was im Gesicht oder was* frage ich mich. "Alles gut bei dir Melina" fragt er mich plötzlich "Du siehst so blass aus" fügt er noch hinzu. "Ja alles gut hab wahrscheinlich mal wieder zu wenig getrunken" gebe ich nur schnell von mir. 

Er schaut mich noch mal kurz prüfend an und macht dann weiter. Jetzt lehnt sich auch noch mein Vater zu mir rüber und fragt mich auch noch mal. Ich antworte auch wieder damit, dass alles gut ist und höre wieder zu was die 2 dort vorn alles erklären. Alles ist gut und ich höre auch zu bis zu dem Punkt an welchem wir uns gegenseitig Verbände anlegen sollen. 

Meine größte Sorge vor dem heutigen Tag wird wahr. Langsam macht sich die Panik in mir breit, zum einen da mein Arm immer noch blutet und zum anderen wegen meiner Berührungsangst. Auch wenn es nur leichte Panik ist bemerkt man sie trotzdem.

Erste Hilfe LehrgangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt