4

2 1 0
                                    

Ein paar Sekunden später spüre ich einen kleinen Picks und das sich etwas in meiner Hand befindet. Kurze Zeit später wird meine Hand auch wieder losgelassen und ich sehe zu Matthias, welcher sich aus dem Sani Rucksack, Handschuhe und etwas zum sauber machen, meiner Wunde holt, bevor er sich wieder zu mir umdrehte. 

"Melina, ich muss jetzt die Wunde an deinem Arm reinigen, aber dabei müsste mit Alex helfen, ist das ok für dich? Bekommst du das hin?", fragte er mich als nächstes. 

Ich nicke nur da, wenn ich nur daran denke, schon Panik in mir herrscht. Was Alex zu merken scheint, da er mich ansieht und sagt: "Melina, hör mal zu, es ist alles gut, keiner von uns beiden will dir wehtun. Du brauchst also vor den Berührungen keine Angst haben Ok? Soll ich dir alles erklären, was wir machen, damit du abgelenkt davon bist, wenn wir dich anfassen?", stellt Alex mir hinterher noch eine Frage. 

Ich nicke wieder nur leicht, da ich trotzdem noch Panik habe. "Ok, Melina, Alex hält jetzt deinen Arm und ich werde mit dem Tuch als erstes mal das ganze Blut abwischen und dann werde ich die Wunde reinigen und die Blutung stoppen hast du das so weit verstanden?", fragt jetzt Matthias. Ich kann wieder nur nicken. Ich will wieder meine Augen schließen, was von Alex aber nicht zugelassen wird. 

"Hey, hey, hey Melina schön die Augen offen halten. Komm, mach die Augen auf." Ich will sie aber nicht aufmachen, ich bin so müde. Als er dann auch noch Alex anfängt, mir wieder auf die Wange zu schlagen, gebe ich mich doch geschlagen und versuche widerwillig meine Augen zu öffnen. Dies bekomme ich auch nach ein paar Versuchen ganz gut hin. 

"Hey Melina, schaust du mich bitte an und die Augen offenlassen!" Ich gebe mich widerwillig geschlagen und schaue Alex in die Augen. Plötzlich durchzieht ein brennender Schmerz meinen Arm. 

Ich ziehe stark die Luft ein und schaue auf meinen Arm, wo Matthias mit einem neuen Tuch die Wunde reinigt. Es brennt so doll, dass ich Tränen in den Augen bekomme. Ich beiße meine Zähne so fest zusammen, wie ich kann und spanne meinen ganzen Körper an, damit ich nicht losschreie. Dies scheint auch Matthias zu bemerkt, da er sich sofort entschuldigt: "Tut mir echt leid, Melina, aber das muss sein, ich glaube nicht, dass du wegen einer Entzündung ins Krankenhaus willst." 

Das will ich tatsächlich nicht, trotzdem brennt es höllisch. "Willst du etwas gegen die Schmerzen", fragt jetzt Alex. Ich nicke nur, aber dann mischt sich Matthias ein: "Sorry, Melina, dass ich jetzt deine Hoffnung zerstören muss, aber du hast schon zu viel Schmerzmittel im Körper. Wenn wir dir jetzt noch was geben, müssten wir 1 einen Notarzt holen und 2 würden wir dir eine Überdosis geben und damit müsstest du außerdem noch ins Krankenhaus, da du jetzt schon die maximale Dosis erreicht hast mit 5 Tabletten." 

"5 Tabletten?", fragt Alex schockiert an mich gerichtet. Ich bringe nur ein leises "Ja" zustande, bevor Matthias weiter macht und ich wieder einen brennenden Schmerz an meinem Arm spüre. 

Ich kneife meine Augen vor Schmerzen zusammen, was Alex aber nicht zu gefallen scheint. "Hey Melina, ich weiß es tut weh und durch das Augen zusammenkneifen wird es erträglicher, aber bitte mach deine Augen auf und sieh mich an, damit ich schneller reagieren kann, wenn du in Ohnmacht fallen solltest. Durch die leichte Überdosis, die du hast und durch den ganzen Blutverlust, kann es schneller dazu kommen.", erklärt Alex mir und fordert mich schon wieder auf die Augen auf zu machen, was ich auch nach ein paar Momenten mache. 

"Sehr gut, ok Matthias ist jetzt auch mit dem Reinigen fertig und verbindet deinen Arm jetzt noch und ich gebe dir gleich auch noch etwas für Zuhause mit, damit du es morgen noch mal neu machen kannst.", erklärt er noch hintendran. 

Ein paar Minuten herrscht stille, bevor sich Matthias dieses mal zu Wort meldet. "Ok Melina, wir gehen jetzt gleich wieder zu den anderen, hier hast du noch alles, um morgen Abend einmal den Verband zu wechseln, damit sich nichts entzündet und wenn die Wunde zu ist, dann bitte den Verband ablassen, damit es schneller heilt." 

"Du bleibst, aber trotzdem noch ein paar Minuten liegen, damit sich dein Kreislauf noch etwas erholt. Einverstanden?", gibt mir Alex noch eine Anweisung. "Danke für das hier aber bitte sagt meinem Vater oder meiner Mutter nichts davon. Bitte, ich mache auch alles, was ihr wollt.", bedanke ich mich und bitte sie um den großen Gefallen, es niemandem zu sagen. 

"Ok, aber dafür musst du mir jedes mal, wenn ich dich sehe, deine Arme zeigen und wenn es noch mal so schlimm ist oder schlimmer ist mit der Selbstverletzung, dann muss ich es deinen Eltern sagen, hast du mich verstanden?", geht Matthias auf meinen kleinen Deal ein. Alex beäugt uns nur kritisch, aber gibt letztendlich sein Ok, bevor wir wieder zu den anderen gehen. Diesen sagen wir nur, dass mein Kreislauf aufgegeben hat, womit sich alle zufriedengeben.

So kommt es auch, dass ich von Matthias jedes mal wenn ich ihn sehe, zur Seite genommen werde und er sich meine Arme ansieht. Bevor er mich entweder lobt oder mir eine kleine Standpauke hält, was ich hinnehme, solange er unseren Deal einhält und meinen Eltern nichts davon erzählt.

Erste Hilfe LehrgangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt