Audreys POV:
Da liegt er jetzt einfach und auf meinen Boden liegt Kotze. Mein ganzes Zimmer riecht eklig, weshalb ich mein Fenster weit auf mache und die Kotze weg wische. Patrick liegt derweil seelenruhig auf mein Bett und schläft. Zum Glück schläft meine Mutter in der Wohnstube und bekam dies hier nicht mit. Sie hat es schon nicht wahrgenommen als ich hinaus ging bei einer Ausgangsspeere. Dann noch die Sache mit Cody. Ich hatte ihn in der Kirche kennengelernt und ihn wirklich gemocht aber er ist viel zu glatt gebügelt, was mich nervte. Es tat schon weh als ich ihn da mit diesem Mädel sah aber eigentlich auch nicht sehr überraschend. Er sieht gut aus, ist höflich und kann auch ein Macho sein, dann noch mit Alkohol. So wie ich Patrick sehe, bin ich sogar froh nicht mehr mit ihm zusammen zu sein. Patrick ist so viel interessanter. Nachdem ich alles sauber gemacht habe und seine Klamotten bis auf seine Unterhose in die Waschmaschine tat, beobachte ich ihn eine Weile. Ich blicke auf seinen Körper, er ist ziemlich dürr und seine Rippen sind gut erkennbar. Mein Blick wandert zu seinem Gesicht. Dafür, dass man ihn als Psychopathen kennt, sieht er doch ganz friedlich aus. Ich glaube sowieso nicht, dass er ein Psychopath, er ist vielleicht eigen und etwas komisch auf seine Art dennoch hat er etwas ruhiges an sich. Dies verriet mir sein Buch mit den ganzen Zeichnungen. Er malte einige Landschaften, zwar in seinem Stil aber dennoch ruhig und hübsch. Still betrachte ich Patrick und muss zugeben, wenn er nicht ständig so dreckig grinsen würde, ist er eigentlich ziemlich attraktiv. Da ich nicht auf dem Boden schlafen will, lege ich mich neben Patrick. Obwohl ich auch einiges trank bin ich nicht so voll wie er. Ich beobachte ihn sogar noch weiter. Bis er sich plötzlich auf die Seite dreht und seinen Arm um mich legt. Kurz bekam ich ein ungutes Gefühl, doch schnell verschwindet es. Sein Gesicht ist meines so nah. Er stinkt nach Whiskey doch es ist mir egal und muss sogar lächeln. Irgendwie fühle ich mich wohl in seinen Armen und seiner Anwesenheit. Lächelnd schließe ich meine Augen und schlafe ein.
Am nächsten Morgen vernehme ich ein kratziges grummeln. Ich öffne meine Augen und sehen wie Patrick sich die Augen reibt.
„Sag mir nicht, du hast einen Kater." nuschle ich und strecke mich. Müde schaut er zu mir und hat ein kleines dreckiges Grinsen auf den Lippen: „Scheiße, träume ich oder liegst du wirklich neben mir?"
„Ich liege hier und du bist in meinem Zimmer." erwidere ich das Lächeln, „Und du bist fast nackt."
Verwundert blickt er an sich herunter, er trägt nur noch seine Unterhose und seine Socken.
„Du hast dich angekotzt." erkläre ich schlicht, „Soll ich dir deine Klamotten holen?"
Er schüttelt leicht den Kopf. Er dreht sich zu mir und wir schauen uns einfach nur stumm gegenseitig an. Es fühlt sich schön an. Und er lächelt so süß, was mein Herz schneller schlagen lässt. Fange ich gerade wirklich an ihn zu mögen? Den Jungen, den man als Psychopathen abstempelt. Patrick Hockstetter. Er hebt seine Hand leicht zu mir und streicht mir sanft meine Haare hinters Ohr. Seine Hand ruht hinter meinem Ohr, wir schauen uns gegenseitig an und mein ganzer Körper kribbelt. Er beugt sich langsam zu mir vor und ich erwarte sehnsüchtig seine Lippen auf meine. Doch genau in dem Moment stürmt meine Mutter in mein Zimmer. Patrick und ich schrecken auf.
„Audrey!" schreit sie wie eine Verrückte mit einem Weinglas in der Hand, „Was ist gestern passiert? Und wer ist das?!"
„Ehm hey, ich bin Patrick." stellt er sich selbstbewusst und sogar höflich vor, trotz Mangel an Klamotten doch Mutter schaut ihn angeekelt an und wendet sich zu mir: „Für den hast du Cody alleine gelassen?"
„Er hat mich betrogen." sage ich doch das interessiert sie nicht: „Er war ein vernünftiger Junge. Man fand ihn heute beim Steinbruch, er wurde gestern brutal verprügelt und du liegst hier mit einem Streuner!"
„Ich-" sie unterbricht mich: „Die Polizei ist hier und will mit dir reden. Komm sofort runter." sie gibt Patrick nochmal einen abfällig Blick, „Und der da soll gefälligst aus meinem Haus raus!"
Sie knallt meine Tür zu und ich seufze. Patrick lächelt mir mitleidig zu: „Wirst du mich verpfeifen?" fragt er mich leise. Schmunzelnd hebe ich meine verletzte Hand: „Wir haben einen Schwur. Ich verpfeife dich definitiv nicht." ich zwinkere ihm zu, was ihm breit grinsen lässt und zum Fenster übergeht. Nur in Unterhose und Socken.
„Willst du so aus dem Fenster?"
„Ich will den Bullen nicht unter die Arme laufen. Dann fliehe ich doch lieber durch das Fenster." er wendet sich ein letztes Mal zu mir und gibt mir einen Kuss auf die Wange, „Siehst übrigens hübsch aus." damit verschwindet er. Ich bewundere sein Selbstbewusstsein und beobachte ihn, wie er halbnackt davon läuft. Dennoch bin ich bei seiner Aussage verwirrt und gehe fix zu meinem Spiegel, meine Schminke ist völlig verschmiert. Seufzend tapse ich ins Bad und wasche erst einmal mein Gesicht bevor ich dann hinunter gehe. Dort stellen mir zwei Polizisten einige Fragen, die ich mehr oder minder falsch beantworte. Schließlich muss ich Patrick decken. Doch Mutter interessiert das nicht.
„Wo ist dieser Kerl?" fragt sie mich harsch, „Hol ihn hier runter!"
„Er ist schon los und war den ganzen Abend hier bei mir." antworte ich auch den Polizisten.
„Wie heißt ihr Freund?"
Ich bin am überlegen, doch so hätte er ein Alibi.
„Patrick Hockstetter." antworte ich also. Beide Polizisten schauen mich verwundert an.
„Patrick Hockstetter?" fragt mich der eine und ich nicke: „Genau der."
Sie schreiben sich etwas auf und dann war es das auch schon. Höflich verabschieden sie sich und gehen aus der Tür. Mutter schaut mich direkt böse an: „Junges Fräulein, ich will nicht, dass du was mit diesem Jungen hast!"
„Seit wann interessierst du dich für mich?" kommt es abwertend von mir und will die Treppe hoch zu meinem Zimmer.
„Du bist meine Tochter Audrey!"
„Es ist mein Leben und außerdem bin ich sowieso bald weg!" schreie ich genauso wie sie und stampfe die Treppe hoch. Ich hole aus dem Waschraum Patricks Klamotten, die wieder sauber sind und stecke sie in den Trockner. Dann gehe ich in mein Zimmer und schalte meinen Walkman an. KISS dröhnt durch meine Ohren. Als 'Reason to Live' ertönt bekomme ich eine Gänsehaut, dabei hörte ich es schon dutzende Male. Mir kommt sogar eine Träne, die ich schnell weg wische und die Kopfhörer abnehme. Ich mache mich lieber Mal fertig.
Frisch geduscht und in frischen Klamotten packe ich Patricks Klamotten in meinem Rucksack und will sie ihm wieder geben. In der Wohnstube sitzt Mutter auf der Couch und trinkt ihren Wein. Augenrollend gehe ich aus dem Haus und steuere zum Hause der Hockstetter an. Dort angekommen klingle ich und Mrs Hockstetter macht mir überrascht die Tür auf.
„Oh, Audrey, hallo."
„Guten Tag, wie geht es Ihnen?" frage ich höflich und sie nickt: „Mir geht es gut, sehr nett, dass du fragst. Du möchtest sicher zu Patrick, oder?"
Mild bejahe ich und sie lässt mich eintreten.
„Du kannst gleich hoch gehen." sagt sie, „Möchtest du etwas trinken?"
„Oh nein, danke, ich habe etwas mit."
Die Frau lächelt mir zu was ich erwidere und die Treppen rauf gehe. Ich klopfe an Patricks Tür an doch es ertönt kein Wort, weshalb ich einfach hinein schleiche. Patrick sitzt am Fenster, raucht und kritzelt in sein Buch. Er trägt Kopfhörer, weshalb er mein Klopfen nicht wahrgenommen hat. Ich mache mich etwas bemerkbar und er schaut verblüfft auf: „Audrey." er nimmt seine Kopfhörer ab und ich lächle ihm zu: „Ich habe deine frisch gewaschenen Klamotten mit."
Ich hole sie aus meinem Rucksack und lege sie ordentlich gefaltet auf sein chaotisches Bett.
„Danke." erwidert er dazu sanft.
„Was malst du da?" frage ich neugierig, doch da schließt er das Buch: „Erst wenn es fertig ist, darfst du es sehen."
„Okay." sage ich nur dazu.
„Wollen wir raus?" fragt er und ich nicke ihm zu.
DU LIEST GERADE
NORMALIZE │ Patrick Hockstetter x OC │Stephen Kings ES Fanfiktion
FanficDerry 1989. Die Kirche der Stadt steht in Flammen. Die Bewohner sind schockiert, und es ist offensichtlich wer dies getan haben muss - Patrick Hockstetter. Dem psychotischen 17 Jährigen traut man jegliche Grausamkeiten an, schließlich quält er auch...