Kapitel 11

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Audreys POV:

Montag in der Schule stehe ich an meinem Spind und lege einige Bücher hinein. Meine Stimmung ist etwas betrübt, nicht nur wegen gestern, weil Patrick einfach nichts dazu sagte, dass Henry mich als Schlampe bezeichnet hat, sondern weil ein Mädchen mit dem Namen Betty Ripsom immer noch vermisst wird. Sie war am Freitag bei der Bowers Gang und am Samstag trafen wir ihre Mutter, die sie bereits suchte. Man vergisst, dass ein Serienkiller in der Stadt unterwegs ist. Auch wenn sie nur vermisst wird, wissen doch alle, dass sie nicht mehr unter uns weilt. Es überkommt mir ein unangenehmen Schauer über den Rücken. Ich schließe meinen Spind und erblicke plötzlich John. Ein arroganter Footballspieler, der gerne mit Mädchen spielt und die meisten stehen sogar darauf.

„Hey Audrey." flirtet er gleich mit mir. Ich ignoriere ihn und will weiter, schließlich beginnt gleich der Unterricht. Doch er legt seine schwere Hand auf meine Schulter: „Ey, warte Mal."

Genervt drehe ich mich zu ihm: „Was?" kommt es zickig von mir. Er grinst bösartig und will mir eine Strähne hinter mein Ohr streichen doch ich weiche seiner Hand aus.

„Wenn du nicht immer so ernst schauen würdest, wärst du eigentlich ganz hübsch."

„Hast du keine anderen Opfer, wo du dich bemühen kannst?" frage ich schnippisch, „Ich habe nämlich keine Zeit für diesen Scheiß."

Ich will an ihm vorbei doch er packt mich am Arm. Ausgerechnet an meiner Brandnarbe, was noch ziemlich schmerzt.

„Lass mich los!" zische ich leicht panisch, da ich Flashbacks bekomme. Flashbacks von Jeff, meinem Stiefvater, wie er mich anfasste und wie er brannte. Diesen Geruch von verbrannten Fleisch habe ich noch immer in der Nase und dieser Schrei hallt noch immer in meinem Kopf. John grinst so ekelhaft und drückt mein Handgelenk noch fester, was meine Panik vergrößert.

„Hab dich nicht so, lass uns etwas Spaß haben. Ich verspreche dir, dass es dir gefallen wird und dass du meinen Namen nur so schreien wi-" mit festen Tritt trete ich ihm zwischen die Beine. Er schreit auf aber lässt mich los und ich laufe von ihm weg. In dem Klassenraum wo ich jetzt habe, schnaufe ich auf. In Ruhe setze ich mich auf einem freien Platz und versuche mich zu beruhigen. Diese Flashbacks waren grauenhaft. Bisher hatte ich es noch nie so schlimm, ich konnte es immer gut verdrängen, genauso wie die ständigen Alpträume aber dies mit John macht mich gerade ziemlich fertig. Den gesamten Unterricht kann ich mich nicht konzentrieren, ständig überkommt mir dieser eklige Geruch von verbrannten Fleisch. Ich bin nur froh als es klingelt und ich zur Mädchentoilette kann, wo ich eine Zigarette rauchen kann. Meine Ruhe ist jedoch nicht lange vergönnt als Gretta eintritt und mir bedrohlich nah kommt.

„Es ist deine Schuld!" schreit sie mich an, ich bin verwirrt aber zeige ihr es nicht und puste gelassen den Qualm aus.

„Wegen dir ist Betty verschwunden!"

„Was soll ich damit zu tun haben?" frage ich nur, da bekomme ich eine Backpfeife von ihr.

„Sie hatte Angst vor dir gehabt, weil du auf den Jungen eingeprügelt hattest und ist davon gelaufen!" erklärt sie mir schreiend und ist den Tränen nahe, „Sie war meine beste Freundin!"

Jetzt verstehe ich diese Aktion aber was sollte ich dazu sagen? Ich schweige nur und rauche mit eiserne Miene meine Zigarette auf. Gretta glüht vor Zorn: „Du bist so eine Fotze!" zischt sie mir zu und geht davon. Laut seufze ich auf als ich wieder alleine bin und drücke meine Zigarette aus. Und dieser Tag wird auch nicht besser.

Ich laufe durch den Flur und gehe an Bowers Gang vorbei, da höre ich Patrick meinen Namen sagen doch ich ignoriere ihn, wie am Abend davor, wo er wieder Kieselsteine an mein Fenster warf um mit mir zu reden. Er folgt mir sogar ein Stück und erzählt mir, dass ihm die Situation mit Henry leid tut doch ich missachte ihn bis er dann aufgebend stehen bleibt und ich weiter gehe.

NORMALIZE │ Patrick Hockstetter x OC │Stephen Kings ES FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt