09

151 7 0
                                    


Natasha:

„Und ihr habt euch wirklich geküsst?", ungläubig sah ich Jess an, als ob diese mir gerade eröffnet hätte, dass sie zum Mond flog.

Wir saßen auf meinem Bett und sie hatte mir gerade erzählt, dass sie und Emilio sich in ihrer Freistunde geküsst hatten.

Und das war ausnahmsweise mal eine wirklich tolle Nachricht, denn ich wusste, dass Jess schon die ganze Zeit, wo er bei ihr wohnte, heimlich auf ihn stand.

Bisher wussten wir allerdings nicht, wie Emilio sie fand, obwohl er bereits ein paar Andeutungen gemacht hatte und alle sahen, dass da etwas war.

Doch jetzt war es ganz sicher und ich freute mich unfassbar für die Beiden.

Jess lächelte glücklich wurde dann aber ernst: „Wir wissen aber Beide, dass ich nicht vorbeigekommen bin, um dir das zu erzählen. 

Als sie mich daran erinnerte, schluckte ich und nickte dann leicht, ehe wir ein paar Minuten still nebeneinander saßen.

Doch irgendwann hatte sie sich offenbar gesammelt und fragte geradeaus„Du hast wieder Probleme, oder?"

Ich konnte ihr ansehen, wie schwer es für sie war mich das zu fragen, brachte es aber auch nicht übers  Herz ihr davon zu erzählen.

Und obwohl sie nun betreten auf den Boden sah und auf ihre Unterlippe bis, als ich nichts sagte, wusste ich, dass sie mich verstand.

Sie war die einzige die wusste, was ich für Probleme hatte und was der Grund dafür war.

Damals war sie die einzige gewesen mit der ich hatte reden können ohne Mitleid von ihr zu bekommen.

Aber abgesehen davon, dass sie die einzige war, der ich vertraute, hatte ich auch niemand anderen.

Sie war das gewesen was ich  gebraucht hatte und sie konnte mir aus meinem Loch heraushelfen.

Doch dieses Mal würde sogar sie scheitern, denn selbst wenn ich wollte, könnte ich ihr nicht alles erzählen.

„Es ist okay, wenn du nicht drüber reden willst...", fing sie langsam an: „Aber wenn irgendetwas sein sollte, rede bitte mit mir, damit ich dir helfen kann.

Als ich nur zaghaft nickte, sah sie mich eindringlich an: „Versprochen?"

„Versprochen", flüsterte ich zurück.

Und wieder hatte ich jemandem ein verdammtes Versprechen gegeben, dass ich nicht halten konnte...


Jason:

„Bro, das ist wirklich krass!", mein Kumpel Rian sah mich beneidend an.

Wir saßen auf unseren Autos, an irgendeinem Waldparkplatz und ich hatte den Jungs gerade erzählt, dass ich nun bei Natasha wohnte.

Diese hatten es mir kaum glauben können, da sie das wohl hotteste Mädchen der ganzen Schule war.

„Musst nur aufpassen, dass du die kleine nicht versaust", lachte Mason nun und die anderen stiegen mit ein.

Doch ich verdrehte bloß die Augen: „Haha. Wie denn bitte? Sie hat einen Freund, falls ihr es noch wisst?"

„Sonst würde sie ja auch längst mir gehören!", sagte Jonas nun.

Vorauf hin Rian ihn belustigt ansah: „Davon träumst du!", lenkte dann das Thema aber wieder auf mich: „Aber gib's zu. Wenn sie nicht Tyrons wäre, würdest du sie dir holen. Hab ich nicht Recht?"

Da hatte er tatsächlich Recht.

Wäre sie nicht Tyrons Freundin, hätte ich sie längst zu meinem Mädchen gemacht.

Aber mich mit dem Typ anzulegen, war das letzte was ich brauchte und ich wollte gar nicht wissen, was er machte wenn man Natasha auch nur falsch ansah.

Da ich Rians Frage ignorierte, lachten die Jungs erneut.

Es war definitiv offensichtlich, dass auch ich auf sie stand und das schienen sie anscheinend äußerst lustig zu finden.

Vorallem Mason: „Bro, hast du Lust auf ein bisschen Spaß?", herausfordernd sah er mich an.

Ich atmete bloß genervt aus, da wir alle wussten, dass jetzt eine von seinen bescheuerten Wetten kam.

„Du scheinst die Kleine ja wirklich toll zu finden... Aber ich wette, dass du dich nicht traust, zu versuchen sie ins Bett zu bekommen!"

„Hast du sie noch alle?", entgeistert sah ich ihn an: „Ihr Freund ist Tyron, nicht irgendein random Dude! Wenn ich das mache bin ich tot!"

„Wusste ich es doch!", Mason grinste mich herausfordernd an.

In dem Moment klingelte mein Handy.

Doch anstatt dranzugehen, sagte ich in Masons Richtung: „Weißt du was? Ich werd's machen!", da mich sein provozierender Blick unfassbar aufregte.

Mit diesen Worten, stieg ich ins Auto und fuhr weg.

Während der Fahrt sah ich das erste Mal auf das Display meines Handys und entdeckte die Nummer, die mich angerufen und ebenfalls zwei Nachrichten hinterlassen hatte.

Fuck.

Der war wirklich der letzte, den ich jetzt gebrauchen konnte.

Forget himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt