Audreys POV:
Etwas verkatert schleiche ich durch das Haus meiner Mutter. Ich brauche noch paar Kleinigkeiten und packe sie notgedrungen nur in einem Stoffbeutel. Ich schaue mich in mein Zimmer um, was eigentlich ziemlich trostlos wirkt. Ich durfte nie Poster aufhängen, ich durfte nie irgendwelche Dekoration besitzen, weil es zu unordentlich aussehen könnte. Ich atme auf und bin froh hier raus zukommen. Doch bevor ich aus dem Zimmer trete fällt mir eine Sache auf. Ich gehe zurück und öffne meinen Schrank. Ganz oben befindet sich eine alte Hutschachtel, die ich nehme und öffne. Es sind einige Dinge aus meiner Kindheit, die Mutter wegschmeißen wollte aber ich habe sie gerettet. Darunter ist meine alte Barbie Puppe, die Mutter gehasst hat, weil sie nuttig aussieht und mich verleiten könnte, genauso aussehen zu wollen. Dabei trägt sie ein normal langes Blümchenkleid. Ich hatte sie von meiner damaligen besten Freundin aus der Grundschule geschenkt bekommen und seit der aggressiven Ansprache von Mutter stets vor ihr versteckt. Auch liegt in der Schachtel mein alter, schon - durch die Zeit - verunstalteter Teddybär, den ich bei meiner Geburt bekam. Er heißt Winston, nach der Zigarettenmarke. Ich habe ihn so genannt, weil mein leiblicher Vater diese Marke am liebsten rauchte. Zum Thema Zigaretten finde ich auch noch meine allererste Zigarettenschachtel, die ich mit 14 in einem Laden geklaut hatte. Es existiert sogar noch die herbe Schokoladentafel, die ich als Dank von einer älteren Dame in der Nachbarschaft bekam, weil ich ihr beim tragen ihres Einkaufs geholfen habe und Mutter hatte mir diese Schokolade nicht vergönnt, ich wollte sie für einen besonderen Tag aufheben, doch mittlerweile ist sie seit 6 Jahren abgelaufen. Meine alte Rassel aus Babyzeiten ist auch in der Kiste und einige Zettel, die mich zum schmunzeln bringt, es sind nämlich Liebesbriefe, auf die ich nie geantwortet hatte aber behalten habe. Wenn Mutter davon wüsste, würde sie denken, dass ich herum huren würde. Als letztes entdecke ich eine kleine Schatulle mit altem Schmuck drin, alles ist aus echtem Gold und gehörte meiner Oma, väterlicherseits, sie verstarb als ich 9 war. Darunter ist auch der Ehering meines Vaters. Mein Vater starb kurz nach meiner Oma. Während sie an Altersschwäche starb, hatte er einen Tumor im Hirn. Man konnte nichts für ihn machen. Ich vermisse ihn manchmal schrecklich. Erst durch seinem Tod wurde Mutter so gottgefällig und unerbittlich. Ich nehme alles aus der Hutschachtel und packe sie in meinem Beutel ehe ich mich wieder hinaus schleichen will. Doch zu meinem Pech ist Mutter wach geworden und steht auf der Treppe.
„Besuchst du mich mal wieder, mein Kind?" nuschelt sie angetrunken und hält ihr Weinglas, „Dass du dich traust hier herzukommen. Du bist eine Schande für mich. Wäre Jeff hier, dann würde er dir zeigen-"
„Was zeigen?" unterbreche ich sie zornig, „Er würde mich nur wieder vergewaltigen und es als züchtigen bezeichnen, dass es von Gott gewollt wäre."
„Sprich nicht so über ihn!" ruft sie aus, „Er war ein wunderbarer Mann und Vater!"
„Er war ein Scheiß." sage ich ruhig, „Und ich bin froh, dass er tot ist. Ich hoffe sogar, dass er einen qualvollen Tod erleiden musste."
„Du undankbares Flittchen!" schreit sie mich an doch mir ist es egal und will an ihr vorbei. Sie packt mich an meinen Haaren, was mich kurz aufschreien lässt.
„Du gehst nirgendwo hin!"
Ich wehre mich und schaffe es irgendwie mich von ihr los zu reißen.
„Du bist so erbärmlich!" zische ich und schlage sie mit der Faust. Keuchend rutscht sie die Wand hinunter und hält sich ihre blutende Nase.
„Du warst schon immer eine scheiß Mutter." sage ich zuletzt und laufe hinunter.
„Audrey!" ruft sie noch aus doch ich ignoriere sie und nehme mir die Schlüssel vom Harken. Ich fummle mir nur eins ab und gehe nach draußen zur Garage, die ich öffne und mir zwei Autos zeigen. Eines gehört meiner Mutter und das andere Jeff, meinem Stiefvater. Da Jeffs größer ist, nehme ich das und steige ins Auto ein. Es ist das mindeste was er mir schuldet. Ich stecke den Schlüssel ein und starte den Motor. Ich fahre aus der Garage und sehe Mutter an der Tür, schreit weiter meinen Namen, doch ich erwidere nichts und fahre so schnell wie möglich davon.
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NORMALIZE │ Patrick Hockstetter x OC │Stephen Kings ES Fanfiktion
FanficDerry 1989. Die Kirche der Stadt steht in Flammen. Die Bewohner sind schockiert, und es ist offensichtlich wer dies getan haben muss - Patrick Hockstetter. Dem psychotischen 17 Jährigen traut man jegliche Grausamkeiten an, schließlich quält er auch...