Kapitel 7

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Ich war gerade bei der Tanzstunde für den Deb-Ball. Der fand nämlich schon bald statt. Jeder hatte einen Tanzpartner, mit dem er gerade tanzte, nur ich nicht. Ich brachte mir es irgendwie selbst bei. Ich sollte mir aber langsam jemanden suchen. Als ich das Haus heute Morgen verließ, stieß ich zum Glück auf keinen der Jungs. Jeremiah und Conrad hatten noch geschlafen. Zurzeit verdrehten sie mir beide den Kopf. Ich fand beide schon immer toll, aber ich hätte nie wirklich gedacht, dass ich auch mehr als Freundschaft empfinden würde. Jeremiah war schon immer mein bester Freund gewesen. Ich dachte, dass wird auch immer so sein, aber manchmal wünschte ich mir eben mehr. Nur, ich konnte es ihm nicht sagen. Ich wusste nicht, ob er dasselbe empfinden würde oder ob es unserer Freundschaft gefährden könnte. Mit ihm war aber alles so leicht. Er war nett zu mir, war für mich da und war einfach toll. Mit Conrad war es das Gegenteil. Ich wusste nicht, was er dachte oder was er fühlte. Das einzige was ich wusste war, dass er nur an sich selbst dachte. Aber ich war ihm schon näher gekommen, wir hätten uns schon fast zweimal geküsst. Einmal fast bei der Buchparty und einmal fast gestern Abend. Es war wirklich schön gestern Abend. Wäre Jeremiah nicht dort gewesen, dann hätten wir uns wirklich geküsst. Ich glaube, ich hätte es sogar zugelassen. Susannah meinte einmal zu mir, dass ich für einen ihrer Jungs bestimmt sei. Ich hatte vorher nie daran geglaubt, aber jetzt war irgendwie alles anders. Conrad war seit diesem Sommer ziemlich komisch. Irgendwas wusste er, was sonst niemand wusste. Aber immer, wenn er mir es fast erzählt hätte, kam etwas oder jemand dazwischen. Vielleicht schaffte ich es, dahinter zu kommen. Schließlich wollte er mich küssen, vielleicht würde er mir das dann auch erzählen, wenn wir uns Nahe standen. Ich holte mein Handy raus und schrieb ihm eine Nachricht. >>Guten Morgen<<. Danach packte ich es wieder zurück und versuchte weiter, alleine zu tanzen.

„Hey Lu", kam Shayla mit Steven angetanzt. „Hey, es tut mir so leid, dass ich gestern Scheiße gebaut habe. Ich hoffe, ich habe nichts kaputt gemacht", entschuldigte ich mich. Ich hatte es wirklich verkackt und dafür war ich sauer auf mich selbst. „Schon okay, uns geht's gut", grinste Shayla. Ich lächelte. Ich war froh, dass nichts kaputt gegangen ist. „Hört bitte her allerseits. Bitte begrüßt unsere Tanzlehrerin, für den Debütantinwalzer, Miss Convington", stellte Paige uns eine ältere Dame vor. Miss Covington erzählte noch einiges und dann sollten wir uns auch schon zu unserem Tanzpartner gesellen. „Wo ist dein Tanzpartner?", fragte mich Nicole. „Ich habe noch keinen", antwortete ich. „Na schön. Ich bin deine Tanzpartnerin für heute, aber du brauchst eine Begleitung für den Ball. Paige wird einen Anfall kriegen, wenn du so lange wartest". „Ja, Susannah auch", lachte ich. Zusammen übten wir den Walzer, zumindest zeigte sie mir die Schritte. Ich bekam es einigermaßen hin. Miss Covington erklärte weiter und ich konnte sehen, wie Paige nach draußen ging. „Warst du letztes Jahr mit Conrad in dem Kurs hier?", fragte ich Nicole. „Nein, Conrad musste nicht zu Miss Covington. Ich hatte ursprünglich einen anderen Tanzpartner, aber der ist in letzter Sekunde abgesprungen. Conrad hat seinen Part übernommen", erklärte sie. „Ja, Susannah hat ihm viele Tänze gezeigt". „Conrad hat mir gestern Abend nicht geantwortet und ich habe mich gefragt, ob du ihn heute schon gesehen hast?", fragte sie etwas nervös. Direkt musste ich wieder an gestern Abend denken, an dem fast Kuss. „Nein, er hat noch geschlafen als ich raus bin", gab ich als Antwort. Wir tanzten weiter, bis Miss Covington meinte, dass wir das Tempo steigern. Ich versuchte es direkt, aber trat Nicole dabei auf den Fuß. Direkt entschuldigte ich mich. „Ladies, bekomme ich diesen Tanz?", kam Jeremiah auf uns zu. „Ja, sie gehört dir", antwortete Nicole und ging zur Seite. „Was machst du hier Jere?", fragte ich ihn. Aber anstatt auf meine Frage zu antworten, bat er Steven, ihm seinen Anzug zu geben. Dies tat Steven auch und Jeremiah zog es sich über, denn er war nur in seiner Arbeitskleidung. „Steht dir", grinste ich. Zusammen tanzten wir dann den Walzer. Erst auf Ernst und dann wurde Jeremiah immer schneller, dass er mich nur herumschleuderte und ich nur lachen musste. Dieser Typ nahm wirklich nichts ernst. „Alexa, spiel >So pretty<", sagte er dann zu Alexa. Daraufhin spielte Alexa dieses Lied und Jeremiah fing an, seine besten Tanzmoves rauszuholen. Nun tanzten wir alle zu diesem Lied und ich war dankbar, dass Jeremiah gekommen war. Er schaffte es irgendwie immer, meine Laune zu verbessern. „Was geht hier vor? Alexa, Stop", kam Paige wieder zurück. „Jeremiah Fisher, wieso bist du nicht am Pool?", fragte sie ihn. „Wir haben den Schlüssel zum Chemikalienraum verloren", antwortete er, als wäre nichts gewesen. Paige gab ihm die Schlüssel. „Bis später, Lu", grinste er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Dann ging er. Ich sah ihm hinterher und konnte sehen, dass Conrad auf einmal hier stand. Daraufhin musste ich grinsen. Er winkte mir zu, zumindest dachte ich das. Ich winkte zurück, aber vor mir stand Nicole, die ihm auch zuwinkte. Conrad verschwand wieder nach draußen und Nicole kam zu mir, damit wir weiter tanzen konnten. Mein Handy tönte auf und ich sah nach. Eine Nachricht von Conrad. >>Wir sehen uns, wenn du zurück bist<<. Ich packte mein Handy wieder weg und tanzte dann weiter mit Nicole.

ocean blue eyes meet mine| 𝓳𝓮𝓻𝓮𝓶𝓲𝓪𝓱 𝓯𝓲𝓼𝓱𝓮𝓻Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt