☾Chapter II☽

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Als wir oben vor meiner Zimmer Tür ankamen, zögerte Katsuki hinein zu gehen. Ich lud ihn mit einer Armbewegung ins Zimmer ein und er ging rein.

Er setzte sich auf meine Fensterbank, während ich ins Bad ging, um einige Dinge zu holen, die ich benötigte, um die Wunde zu versorgen.

Ich stellte alles auf meinen Nachttisch und setzte mich auf meinem Bett, gegenüber von ihm, hin.

Was ich dir jetzt erzähle musst du für dich behalten.", warnte ich ihn, als ich meine Wunde mit einem Wattepad und Desinfektionsmittel versorgte.

Er er ging nicht auf meine Warnung ein, sondern versuchte seltsamerweise vom Thema abzulenken.

„Das machst du nicht zum ersten Mal, stimmt's?"

„Was meinst du?", fragte ich.

„Deine eigenen Wunden zu versorgen. Das machst du nicht zum ersten Mal. Ansonsten würdest du damit nicht so erfahren sein."

„Das ist unwichtig. Versprich mir einfach, dass du das, was ich dir jetzt erzähle für dich behältst."

„Versprechen kann ich es erst nachdem du es mir erzählt hast", neckte er.

Er lässt nie eine Gelegenheit aus, um mir das Leben schwer zu machen.

„Du hast dich nicht verhört, bei dem was meine Mutter vorhin gesagt hast.", fing ich an zu erzählen. ,,Mein Vater ist All For One. Du hast bestimmt schon mal von ihm gehört. All Might hat in der Vergangenheit öfters gegen ihn gekämpft. Alle denken er ist tot doch er ist es nicht."

„Komm zum Punkt, Y/n. Dieser All For One ist mir egal. Ich will bloß wissen, was es mit diesem ganzen Training auf sich hat und wieso du ihn besiegen sollst.", unterbrach er mich.

Ich seufzte und entschied mich dazu weiter zu reden.

„Meine Mutter arbeite damals für ihn. Durch ihre Spezialität fiel sie ihm ins Auge und sie trainierten zusammen. Ich denke er hatte zu Beginn sogar vor sie zu stehlen, doch als er erfuhr, dass meine Mutter sich in ihn verliebte, hatte er ganz andere Pläne mit ihr."

Während ich sprach, schaute ich Katsuki direkt in die Augen, was mir jedes Mal schwer fällt. Er hat ständig so einen stechenden Blick, wenn er mich ansieht und diese roten Augen sind einschüchternder als man denkt.

„Er bekam ein Kind mit ihr, in der Hoffnung, dass es seine vielen gestohlenen Spezialitäten erben würde und dazu auch noch die meiner Mutter, um es zu einer Waffe auszubilden, die perfekt dazu geeignet währe, diese Gesellschaft auf die Knie zu zwingen. Er trainierte ständig mit mir und Hoffte, dass sich diese Spezialitäten zeigen würden. Mit vier Jahren zeigte sich die Spezialität meiner Mutter, doch er gab nicht auf. Das Training wurde härter und dennoch war keine andere Spezialität zu erkennen. Als ich dann sieben Jahre alt wurde, gab er die Hoffnung auf und warf mich und meine Mutter einfach weg. Für ihn bin ich bloß das fehlgeschlagene Experiment und meine Mutter nur der Körper, der dieses Experiment in sich trug. Nicht mehr, nicht weniger."

Während ich sprach, nahm ich Nadel und Faden und nähte mir die Wunde zu. Es tat weh. Sehr sogar. Aber ich wollte alles bloß hinter mich bringen und mit dem Training dann fortfahren.

„Und was hat das mit diesem Training zu tun?", fragte er weiter.

„Meine Mutter gefiel es natürlich nicht, dass er uns im Stich gelassen hat. Deswegen trainiert sie mich jetzt. Ich muss stärker werden und ihn töten. Anders kann man ihn nicht aufhalten."

Katsuki beugte sich nach vorne und lehnte seine Ellbogen auf seine Oberschenkel während er nachdachte. Immer wenn er diesen Blick hat, bin ich darauf gefasst etwas zu hören, was mir nicht gefallen wird.

„Woran denkst du? Spuck's aus."

Er stand auf und stellte sich vor mich. Ich tat es ihm gleich und schaute rauf zu ihm.

„Du trainierst und trainierst und trainierst wie eine Verrückte, dabei bist du trotzdem schwach." Aus irgendeinem Grund machte ihn das, was ich ihn erzählt habe, wütend.

„Wie bitte?"

„Für mich hört es sich so an, als ob es sich bei der ganzen Sache hier nur um deine Mutter dreht. All For One hat sie benutzt und dann verlassen. Alleine, mit einem Kind, welches er so dringend wollte. Jetzt trainiert sie dich damit du ihn kalt machen kannst, weil er dir so wehgetan hat? Nein, sie will Rache für das, was er ihr und nicht dir angetan hat. Sie benutzt dich nur."

„Du hast keine Ahnung von dem, was du da sprichst, Katsuki. Sie will nur das Beste für mich. Und das Beste ist, ihn für immer los zu werden, aber dafür bin ich noch nicht stark genug. Sie will, dass ich stärker werde, damit ich eine Chance gegen ihn habe!", schrie ich ihn an.

„Und was willst du?!", schrie zurück. „All die Dinge, die du grade aufgezählt hast, sind die Wünsche und der Wille deiner Mutter. Du hast mit keinem Wort erwähnt was du willst."

Seine Stimme wurde ruhiger und ich spürte, wie ich wütender wurde.

„Was ich will spielt keine Rolle. Meine Aufgabe ist es All For One zu töten selbst wenn ich dabei drauf gehen sollte. Ich werde weiter trainieren bis ich bereit bin. Ich werde mir so viele Knochen brechen, mich schneiden, abstechen und meinen Körper versagen lassen, wie es nur nötig ich. Und ich erwarte nicht von dir, dass du es verstehst oder respektierst. Aber du wirst es akzeptieren müssen, denn es ist mein Leben. Du hast deins und du lebst es, wie du es willst. Also, lass mich meins leben, weil ich es so leben will." Ich stand ihm bedrohlich nahe und ich könnte praktisch seinen Atem spüren, als ich zu ihm rauf schaute.

Er grinste leicht mit einem Mundwinkel, als ich ein kleines Kichern hörte.

Meine Wut schien ihn zu Amüsieren.

„Es ist genau wie ich sagte: du bist schwach. Wie willst du All For One besiegen, wenn du noch nicht einmal für dich selbst einstehen kannst?", provozierte er.

Ich wich einige Schritte zurück, als ich ihn einfach sprachlos anschaute.

„Ich verstehe es nicht."

Was meinst du?", fragte er.

„Wieso interessiert es dich? Wieso macht dich die Weise, wie ich mein Leben lebe, so wütend?"

„Du verstehst da etwas vollkommen falsch, Y/n. Es interessiert mich nicht. Es ist nur so, dass ich Heuchler hasse. Und du...du bist eine Heuchlerin."

Mir fehlten die Worte. Ich war wirklich sprachlos. Ich wusste nicht wie ich regieren sollte. Denn obwohl die Worte aus Katsukis Mund kamen, trafen sie mich zutiefst.

Er schaute mich von oben bis unten an, als er die Stille unterbrach.

„Deine Wunde ist aufgegangen."

„Raus aus meinem Haus, Katsuki.", sprach ich leise.

Keine Sorge, ich bin schon weg. Und sag deiner Mutter, dass man ihr Gebrüll und euer Poltern bis zur anderen Straßenseite hört. Das war nämlich der Grund wieso ich her gekommen bin."

Um noch einen drauf zu setzten: Katsuki und ich sind Nachbarn.

Only you - Bakugou x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt