CHAPTER 22

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Jimin

»Ich hasse diese Göre«, zischte ich, während ich in den Wagen glitt. Yoongi setzte vor, sobald die Tür zuging. Gereizt krempelte ich meine Ärmel hoch. »Keine Manieren, frech und denkt, sie kann sich zwischen Jungkook und mich stellen. Er ist nicht im Club aufgetaucht, obwohl ich es ihm gesagt habe. Bestimmt war das ihr Werk.«

»Santos Familie ist nicht zufrieden mit deinem Angebot. Sie wollen einen Kompromiss, bevor sie aufs Mainland ziehen.«

»Sie hat mich als Hure bezeichnet, glaubst du das? Als wäre sie etwas besseres. Alles, was sie geschafft hat, ist ihren Bruder in Schwierigkeiten zu bringen.«

»Wir sollten demnächst mit ihm reden, sonst platzt der Deal.«

»Gott, wäre sie nicht seine Schwester, hätte ich sie den Ratten überlassen!«

»Namjoon wollte dich übrigens sprechen. Er hat etwas über Jungkooks Eltern herausgefunden.«

»Was denn?«

»Jetzt hörst du zu?«, brummte Yoongi angefressen.

»Quengel nicht. Was hat Namjoon?«

»Es sind ein paar unschöne Details über Jungkooks Vater aufgetaucht, die du dir vielleicht ansehen willst.«

Mehr sagte er nicht. Ich saß auf heißen Kohlen, bis wir endlich beim Club ankamen. Namjoon erschrak, so abrupt wie ich in mein Büro platzte.

»Also? Was hast du rausgefunden? Ich habe dir lange genug Zeit gegeben.«

»Die Akte war nicht einfach zu kriegen. Sie war unter Verschluss, weil seine Kinder damals minderjährig waren.« Das nahm mir den Wind aus den Segeln. Ich wusste, dass Jungkooks Vater kein guter Mann war, wenn er so lange sitzen musste. Aber leise hoffte ich, dass er jemand außerhalb seiner Familie Schaden zugefügt hatte.

Namjoon schien sichtlich mit sich zu kämpfen, die nächsten Worte auszusprechen.

»Komm schon. Red nicht um den heißen Brei.«

»Er war gewalttätig. Alkoholismus. Zuerst seiner Mutter gegenüber. Dann Jungkook. Seine Schwester hat mehrmals versucht, es der Polizei zu melden. Die Aussage wurde nicht ernst genommen, denn jedes Mal, wenn Sozialarbeiter Jungkook befragten, stritt er es ab.«

Ich zog scharf die Luft ein. Ich hasste, dass mich meine Sinne nie betrogen. Wie Jungkook sich verhielt, wie er reagierte, wenn man ihm zu nah kam, sich zu schnell um ihn herum bewegte. Die Zeichen waren da.

»Warum hat er nicht ausgesagt?«

»Als sein Vater jemanden in einer Kneipe bis zum Koma verprügelt hat, kam er vor Gericht. Seine Mutter hat den Mut gefunden, über den Missbrauch zu reden. Er bekam 12 Jahre, aber aufgrund von psychischen Schäden entschied man, Junghee und Jungkook in Pflegefamilien zu stecken.«

Ab hier wusste ich, wie es weiterging. »Sie sind weggelaufen.«

»Ja.«

»Man hätte sie in verschiedene Familien gesteckt«, murmelte ich, während ich die Akte in meinen Händen durchblätterte. »Was ist aus seiner Mutter passiert?«

BROOKLYN BOY | 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt