Just Colleagues or Lovers?

Kapitel 9 Der Einsatz

*Felicitas Koch*

Wow, wir haben es getan. Ich hatte Sex mit Joyce! Das erste Mal Sex mit einer Frau... Und es war einfach der Hammer. Schade, dass sie jetzt wegmusste, aber wenn der Melder öfter geht, ist es immer was schlimmeres. Was schlimmeres... oh Gott, hoffentlich passiert ihr nichts. Ich stehe auf und ziehe mir meinen Morgenmantel wieder über. Ich gehe hoch und ziehe mir etwas an und lege mich dann ins Bett. Ich lasse das eben geschehene nochmal Revue passieren und lächle vor mich hin. Aber was ist das jetzt zwischen uns? Nur Sex? Ich fühle mich zu Joyce so sehr hingezogen und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als mit ihr einzuschlafen und aufzuwachen. Arm in Arm und zusammen. Ja, ich will, dass sie meine Freundin ist und wir zusammen glücklich werden können. Sobald sie wieder da ist, werde ich sie drauf ansprechen denke ich und kuschle mich in die Decke.

Eine halbe Stunde später klingelt mein Handy. Lucy, meine beste Freundin hat mir geschrieben.

Lucy: Link zu den Breaking-News... *Breaking-News*

Verwirrt klicke ich auf den Link. Die Überschrift lautet: Brand in der Grundschule, Feuerwehrleute verletzt und das Feuer noch immer nicht unter Kontrolle.

Nein... bitte lass es nicht Joyce sein. Ich springe auf und laufe aufgeregt auf und ab. Was ist, wenn sie verletzt ist oder gar schlimmeres?! Oh Gott, bitte nicht!

Zwei Stunden später habe ich noch immer nichts von Joy gehört und ich mache mir immer mehr Sorgen. Ich mache den Fernsehen an und dort laufen gerade die Nachrichten. Sie berichten über den Brand. „Schreckliche Bilder von der städtischen Grundschule, sie steht lichterloh in Flammen und schon mehrere Feuerwehrleute sind verletzt. Wir sind live vor Ort und... was ist das?" die Kamera schwenkt um und ein Feuerwehrmann läuft ins Gebäude. „NIKO!" eine weitere Person läuft hinterher. Das ist doch nicht... Joyce... „Gerade sind zwei Feuerwehrleute erneut ins Gebäude gelaufen, welches jederzeit einzustürzen droht. Beten wir, dass sie wieder sicher rauskommen. Nach diesen drastischen Bildern erstmal wieder zurück ins Studio" das brennende Gebäude verschwindet, als es gerade zusammenbricht und ich starre weiter zum Fernseher. Nein, nein, nein, nein! Bitte nicht.

Ich habe scheinbar angefangen zu weinen, denn nun tropfen meine Tränen schon auf mein Shirt und ich kann nicht aufhören. „Bitte komm wieder Joyce" murmele ich weinend und drücke einen ihrer Pullis fest an mich. „Bitte..." Filou kommt langsam ins Schlafzimmer geschlichen und legt seinen Kopf auf meinen Schoß. „Frauchen ist bald wieder da" sage ich zu ihm und ich weiß nicht, ob ich wirklich den Hund oder mich selbst damit beruhigen will.  Mein Handy klingelt gefühlt durchgehend, doch ich ignoriere es einfach, ziehe den Pulli an, lege mich unter die Decke und weine weiter.

Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn durch ein klingeln schrecke ich hoch und schaue mich verwirrt um. Es ist jemand an der Tür. Joyce?! Ich springe auf, laufe runter, öffne die Tür und vor mir steht... eine weinende Romy. „Felicitas... Joyce, sie... sie liegt im Koma und.... Und sie wird wahrscheinlich nie wieder... was... was soll ich nur tun? Oh Gott es tut mir so leid... sie hat dich so sehr geliebt Feli.." sagt sie weinend und ich sacke zu Boden. „Nein... wieso...? Wieso sie?" heule ich und spüre nur noch, wie sie mich fest in den Arm nimmt. Ich werde wahrscheinlich nie wieder in ihren starken Arme liegen oder ihre weichen Lippen auf meinen spüren. Warum? Warum nur?

Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und dafür sorgen, dass sie nicht zu diesem Einsatz fährt, aber was wäre ich für ein Mensch gewesen? Aber nun ist sie fort und ich konnte ihr nie meine Gefühle offenbaren oder ihr jeden Tag sagen, wie sehr ich sie doch liebe. Ich liebe dich Joy...