Kapitel 19 Unerwünschter nächtlicher Besuch

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*Fee Koch*

Klirr. Was was das?! Mitten in der Nacht werde ich von einem Klirren wach und schaue mich panisch um. Joy liegt noch schlafend neben mir. Ich lausche in die Stille hinein und sind das.. Schritte?! Oh Gott! Hier ist jemand im Haus! Filou beginnt zu bellen und zu knurren. Ich zucke stark zusammen als ich sein jaulen und dann nichts mehr höre. Mein armer Junge... was mache ich nur...? Joy! „Joyce" flüstere ich und ruckle leicht an ihr „Joy..." versuche ich es erneut und sie dreht sich weg. „Was denn?" nuschelt sie und ich kralle mich an ihren Arm. „Es ist jemand im Haus!" flüstere ich und schon sitzt sie senkrecht im Bett. „Was?!" flüstert sie und ich schaue sie ängstlich an. „Da waren Schritte und Filou hat gebellt und gejault..." Joyce schaut sich um und lauscht dann auch. Die Schritte scheinen nun die Treppe hochzukommen und ich kralle mich nur noch mehr an sie.

Joyce greift mit ihrer freien Hand unters Bett und holt eine Waffe hervor... warte, was?! Ich schaue sie geschockt an, doch sie schüttelt den Kopf „Erklärung gibt's später... geh ins Bad und schließ dich ein Baby" „Nein, niemals! Ich lass dich nicht alleine!" weine ich, doch sie schüttelt mit dem Kopf. „Bitte..." Ich schüttle vehement mit dem Kopf und drücke sie an mich. Sie seufzt leise und legt sich mit mir hin „Tu so, als würdest du schlafen und egal, was passiert... beweg dich nicht" sagt sie bestimmend und ich nicke gegen ihre Brust. Joy legt ihre Arme um mich und ich zucke leicht zusammen, als das kalte Metall der Waffe meinen freien Rücken berührt. Sie küsst mich nochmal auf die Stirn und starrt dann gebannt zur Tür. Ich schließe meine Augen und lausche den Schritten und den leisen Stimmen. Was reden die da? Italienisch? Wo bin ich nur reingeraten? Ist Joy in der Mafia? Das kann nicht sein, oder?

Die Schritte kommen immer näher und ich höre, wie sie erst ins Büro gehen und alles durchsuchen. Joy streichelt mich sanft und ich versuche mich zusammenzureißen. Ganz ruhig Felicitas Koch! Du bist eine starke Frau! Joyce wird auf dich aufpassen und dir wird nichts passieren!

Kurze Zeit später höre ich dass sie die Schubladen der Schränke rausreißen und unsere Unterlagen durchsuchen. Was wollen die nur? Ich will gerade hochschauen, als Joy meinen Kopf wieder runterdrückt. „Nicht bewegen" flüstert sie und ich beginne zu zittern. „Ich will hier weg" nuschle ich und kralle mich mehr an sie. „Es wird alles gut Tesoro" flüstert sie zurück. „Ich gehe jetzt dahin, de dürfen die Unterlagen meiner Eltern nicht in die Finger bekommen. Du bleibst hier". Joyce setzt sich auf und ich halte sie fest „Tu mir das bitte nicht an, ich kann nicht dich auch noch verlieren" weine ich und sie küsst mich sanft. „Mir wird nichts passieren und morgen werden wir nach Italien fliegen, okay? Es wird alles gut Bambina" flüstert sie und löst sich dann von mir „Beweg dich nicht vom Fleck" meint sie noch und schon ist sie verschwunden. Ich verkrieche mich unter der Decke und versuche still zu sein. Ich höre einen Mann und Joy schreien und dann einen lauten Knall, danach ist alles still. Kurze Zeit später geht die Schlafzimmertür auf und ich erstarre. Bitte nicht...

Wenig später spüre ich, wie sich jemand neben mir aufs Bett setzt. „Feli..." Joyce! Zum Glück! Sofort setze ich mich auf und schmeiße mich um ihren Hals. „Sie sind weg, es ist alles gut" meint sie und ich kralle mich nur fester an sie. „Was war das für ein lauter Knall?" frage ich und sie seufzt. „Sie sind durchs Fenster" kopfschüttelnd macht sie das Licht an und ich schaue sie geschockt an. Blaues Auge und ein Schnitt im Gesicht. „Joyce! Was ist passiert?!" frage ich erschüttert und sie winkt nur ab „Eine kleine Erinnerung, dass ich mich fern halten soll" meint sie nur und ich schaue sie fragend an. „Was geht hier ab? Was waren das für Leute?" Erneut seufzt sie und setzt sich wieder neben mich. „Feli... ich muss dir da was beichten..." ich schlucke und nicke leicht, damit sie fortfährt. „Nun... meine Familie, ist in der Mafia... wie du weißt, bin ich halb Italienisch und die Seite meines Vaters hat sich in Italien einen Namen gemacht... genauso wie die Russo Familie... die beiden Familien sind seit Jahren verfeindet und dass ich vorhin bei ihnen im Restaurant aufgetaucht bin, fanden sie nicht so lustig..." nuschelt sie und ich schaue sie geschockt an

„Du bist in der Mafia?!" ich rücke ein Stück von ihr weg. „Ich wollte nie was mit diesen Geschäften zutun haben, das musst du mir glauben! Romy ist auch kein Teil davon, wir wollten unser eigenes Leben. Nur Louis hatte immer wieder Kontakt zu ihnen und ich hab noch Unterlagen bei mir liegen. Jetzt haben sie mir halt einen Denkzettel verpasst, mein Onkel kümmert sich drum. Du musst dir keine Sorgen machen. Es wird sich nichts ändern" sagt sie und ich lache bestürzt. „Nichts ändern?! Sich kümmern?! Wie kannst du mir sowas verschweigen! Ihr seid alles Verbrecher! Mörder! Hast du schon wen umgebracht?!" frage ich entsetzt und sie bleibt still. „Ich muss hier weg!" schreie ich und will aufstehen, doch sie hält mich fest. „Lass mich sofort los!" schreie ich erneut, doch sie hält mich nur noch fester fest. „Ich habe damit abgeschlossen Felicias. Ich will Lehrerin sein, ich will hier mit dir glücklich sein. Keine Mafia und keine Verbrechen" meint sie weinend und ich atme tief durch. „Bitte lass mich los" meine ich nun ruhiger und sie tut, worum ich sie bitte. „Bitte gib mir Zeit" meine ich und stehe auf. Sie nickt nur und steht ebenfalls auf. „Bitte bleib wenigstens noch diese Nacht, danach werde ich dich nicht aufhalten... falls was ist, bin ich unten bei Filou" flüstert sie und geht mit gesenktem Kopf runter. Wir waren doch eben noch so glücklich und jetzt ist alles vorbei? Wieso musste ich nur so reagieren? Vielleicht sagt sie die Wahrheit und nichts wird passieren und sie hat damit wirklich nichts zutun.

Seufzend lasse ich mich wieder ins Bett fallen. Als ich auch eine Stunde später noch nicht wieder schlafe, weil mir ihre Nähe fehlt, gehe ich leise runter und schaue mich nach ihr um. Unten ist sie nirgends zu sehen und ich schaue mich verwirrt um. Als mein Blick auf den Pool im Garten fällt, sehe ich sie. Sie treibt auf dem Wasser und starrt in den Himmel. Ich streichle kurz einen müden Filou und gehe dann leise raus. Ich ziehe mich aus und gehe dann ins Wasser. Noch hat sie mich zum Glück nicht bemerkt. Als ich einen Meter vor ihr bin, zuckt sie vor Schreck zusammen und schaut mich erschrocken an „Felicitas..." „Es tut mir leid Joy, ich liebe dich und vertraue dir... bitte versprich mir, dass du immer auf mich aufpasst... ob nun Mafia oder nicht, ich liebe dich und würde alles mit dir tun" rede ich drauf los und drücke sie fest an mich. Ich spüre, wie sie ihre Arme um mich und ihren Kopf auf meine Schulter legt. „Versprochen" flüstert sie und küsst sanft meinen Nacken.

Was macht sie nur mit mir? In einem Moment bin ich sauer auf sie und im anderen möchte ich nichts mehr, als mit ihr schlafen... ich bin einfach verrückt, verrückt nach ihr. „Joy..." flüstere Ich „Hm..." „Schlaf mit mir... hier und jetzt..." flehe ich sie an und sie schaut mich erstaunt an. „Was?" fragt sie und ich nicke „Bitte"

Just Colleagues or Lovers?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt