21.) "Eine von uns"

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Kurze Zeit später traf die Polizei ein.

Die Situation in unserem Wohnzimmer ähnelte der, eines Krimis. Ich hatte das Gefühl als würde ich von Außen auf das Geschehen blicken. Das Blaulicht des Plozeiautos leuchtete in die Fenster und tauchte den Raum für den Bruchteil einer Sekunde immer wieder in blaues Licht.. Kevin wurde in Handschellen abgeführt.

Ich saß immer noch unter Schock mit Luca und Paluten auf dem Sofa, während Ardy den Polizisten erklärte, wie sie Kevin unter Kontrolle bekommen hatten. Taddl stand daneben und nickte zustimmend. Mittlerweile hatte ich aufgehört, zu weinen und konnte mich aus Palutens Armen lösen.

Die Polizistin, eine schlanke Frau mit blonden Haaren, kam auf uns zu.

"Amy wenn es geht, würde ich dir gerne noch ein paar Fragen stellen. Meinst du, du fühlst dich dazu in der Lage?" Luca sah mich besorgt an. "Du musst das nicht machen" "Nein ist schon ok Luca, ich will, dass Kevin bekommt was er verdient."

Ich erzählte der Frau alles. Von dem Vorfall in meinem Zimmer, dem Stalking, den SMS und von heute. Paluten strich mir dabei die ganze Zeit beruhigend über den Rücken. "Wir melden uns wieder bei ihnen vielen Dank, auch, dass sie bereit sind, das vor Gericht alles noch einmal zu bestätigen." Mit den Worten verabschiedeten sich die Beamten. Auf einmal waren wir alleine. Nichts erinnerte an das, was vor einer Stunde noch passiert war. Die Situation war mehr als surreal.

Wir saßen zu 5. auf meinem Bett und keiner von uns sagte etwas. "Ich glaube ich kann euch in meinem Leben nicht genug danken, ich will gar nicht wissen was passiert wäre, wenn ihr nicht rechtzeitig gekommen wärt." Bei dem Gedanken schluckte ich schwer. "Du brauchst dich nicht bedanken, Amy. Wir hätten uns das nie verzeihen, wenn dir etwas zugestoßen wäre. Schließlich bist du eine von uns."

Ich weiß nicht, wie Taddl das machte, aber er schaffte es immer wieder mit den wenigen Worten, dass ich mich sofort besser fühlte. Und als eine von ihnen bezeichnet zu werden, gab mir in dem Moment die Kraft, die ich brauchte. "Wenn du jemandem danken möchtest, dann übrigens Felix." Ich sah Ardy verwirrt an. "Er hat am Telefon gemerkt, dass etwas nicht stimmt und hat uns sofort angerufen. Wir waren zwar schon auf dem Weg aber ab seinem Anruf sind wir nur noch gerannt weil er meinte, wir sollen so schnell es geht zu dir." Meine Augen wurden wieder glasig, jedoch diesmal vor Freude. Es war Felix dem ich verdankte, dass nichts Schlimmeres passiert war.

Die Beamten hatten meine Eltern verständigt, welche in diesem Moment panisch in mein Zimmer gelaufen kamen. Meinem Bruder hatte noch niemand Bescheid gesagt, er sollte sich nicht unnötig Sorgen machen. "Oh Gott Amy ist dir was passiert? Es tut mir so leid, dass ich dir nicht geglaubt habe!" Meine Mutter fing an zu weinen und drückte mich fest an sich. Ich selber konnte nicht anders und fing auch wieder an, zu schluchzen.

"Ehm wir gehen jetzt mal besser", räusperte sich Paluten. "Schlaf dich erstmal aus Amy." Ardy streichelte meinen Hinterkopf. "Danke, dass ihr auf sie aufgepasst habt solange wir noch nicht da waren." Mein Vater blickte alle erleichtert an. "Wir hätten sie niemals allein gelassen", sagte Taddl und schüttelte meinem Dad die Hand. "Erhol dich gut Amy!", rief Luca noch als die 4 die Treppe runterliefen. "Ich hol Tobi mal lieber von seinen Freunden ab." Meinem Vater fiel es sichtlich schwer, mich so fertig zu sehen. Ich glaube er war froh, dass er der Situation entkommen konnte.

Ich löste mich aus der Umarmung mit meiner Mutter und sah sie fragend an: "Mom? Kannst du heute bei mir schlafen?" Sie nickte stumm und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich hole meine Sachen."

Ich fühlte mich plötzlich so müde, als wäre ich 5 Tage am Stück wach gewesen. Doch bevor ich schlafen ging, wollte ich mich noch unbedingt bei Felix bedanken. Nachdem meine Mom das Zimmer verlassen hatte, wählte ich also zitternd Felix Nummer. Taddl hatte mein Telefon auf dem Sofa gefunden und mit hochgenommen. "Amy! Oh Gott zum Glück geht es dir gut! Ich hab sofort Paluten angerufen. Ist alles ok? Ist dir etwas passiert?" "Mir ist nichts passiert aber nur dank dir. Wären die Jungs ein paar Minuten später gekommen...ich will gar nicht drüber nachdenken."

Felix schaffte es, dass es mir nach dem Telefonat viel besser ging. Ich hörte auf, zu Zittern und hatte auch keine Angst mehr. Erschöpft legte ich mich ins Bett. Wenn Felix wieder in Köln wäre, würde ich mich angemessen bei ihm bedanken.


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Hey Leute, erstmal Danke für über 700 Reads. Am Anfang hätte ich nicht einmal mit 10 gerechnet :D Viele von Euch warten bestimmt darauf, dass es endlich richtig zwischen Amy und Felix losgeht... Und ich habe gute Nachrichten. In den nächsten Kapiteln werden die Dinge zwischen den beiden intensiver. Ich hoffe ihr freut euch darauf genauso wie ich! ♥

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