Aaron x Reid

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15 Minuten. So lange war Reid, wie die letzten Tage auch immer, zu spät.

,,Fangen wir schon einmal ohne ihn an, das lange warten bringt nichts.'' meinte Derek.

,,San Francisco braucht uns, wir können ihn auch im Flugzeug breathen.''

Wiederwillig stimmte ich Gideon zu. Irgendwie hatten sie ja recht. So schlimm es auch für Reid sein mag, wir können nicht ständig später wegen Ihm anfangen.
Als Garcia gerade die Akten nahm und uns das erste Foto der ersten Opfer, eine Famile, lebendig in ihrem eigenen Haus verbrannt wurde, zeigte, kam Reid in den Raum gestürzt.
,,Sorry für die Verspätung, die-'' begann er.
,,Bahn hatte Verspätung, wir verstehen.'' ergänzte Derek ihn. Stille schweifte durch den Raum, bis Garcia weiter mit den Akten machte.
Ich blickte in Richtung Reid, aber seinen Beschämten Blick spürte ich, ohne ihn auch nur anzusehen. Mir tat Reid so unendlich Leid, aber ich kann Derek verstehen. Reid redet mit niemanden mehr, seitdem die Sache mit Tobias Hankel war, und dass Derek ihm nicht helfen kann, weil er es nicht zulässt ist sehr schwer für ihm.
Ich bin ja selber mit der Situation etwas überfordert. Ich weiß genau, was mit Reid los ist, wir alle wissen es. Dafür muss man kein Profiler sein:
Es ist abhängig. Nach Dilaudid, ähnlich wie Heroin.
Gerade wollte ich darüber nachdenken, ob ich jemanden, genauer gesagt Agent Strauß informieren soll, als ich merkte, dass mich jeder, ausgenommen von Reid, erwartungsvoll anschaut.

,,Wir fliegen in 30 Minuten'' sagte ich und machte mich in Richtung Büro, um meine Tasche zu holen.
Im Jet besprachen wir die Restlichen Fakten und kurz vor der Landung begann ich die Gruppen einzuteilen.

,,Gideon und Derek, Sie beide gehen zum Haus der Familie. JJ und Prentiss, Ihr richtet euch in der Wache ein. Reid, du und ich, wir gehen ins Krankenhaus zu Mrs. Cutler und sehen, woran sie sich noch erinnern kann, da ihr gesundheitlicher Zustand echt schlecht ist.''

Als jeder seinen Posten zugewiesen bekommen hat, saßen alle ruhig da und studierten weitere Akten. Außer ich, ich studierte Reid. Wir haben uns zwar ein Versprechen gegeben, uns nie gegenseitig zu Profilen, aber es kaum zu übersehen. Seine sonst so schönen Braunen Augen waren in sich gefallen, sein Gesicht noch bleicher, sein Körper noch schlaksiger und man merkte ihn seinen Gemütszustand an. Ich will Ihm so gerne Helfen, aber ich will ihn nicht verraten. Aber ich muss ihm helfen, ich kann nicht zusehen, wie einer meiner besten Agents einer Droge immer und immer mehr zum Opfer wird. Und vor allem er, Spencer, hat das nicht verdient, er musste schon genug durchmachen. Seine Schizophrene Mutter, um die er sich als kleiner Junge kümmern musste, sein Vater, der die Familie verlassen hatte, Gideon, der gegangen ist. Er war so unschuldig und kindlich, und das hat ihn Tobias genommen.
Ich beschloss, kurz im Krankenhaus mit ihm zu reden. Bis jetzt hat es niemand außer Derek gewagt, ihn anzusprechen. Aber ich konnte ihn nicht einfach immer und immer weiter in die Sucht rutschen lassen.

——————-

In San Francisco angekommen, machten Hotch und ich uns auf den Weg ins Krankenhaus. Seit dem letzen Vorfall versuche ich Krankenhäuser zu meiden. Ich drängte den Gedanken beiseite. Ich darf ihn nicht mehr in meinen Kopf lassen. Ich muss mich auf den Fall Konzentrieren. 2 Tote Familien. Sie brauchen mich jetzt.

Hotch und ich stiegen aus dem Wagen aus und liefen Richtung Krankenhaus Eingang. Als wir durch die Flure in Richtung der Station, in der das Opfer lag, liefen. Öffnete Hotch plötzlich eine Tür und zog mich in den Raum. Ich war so perplex, dass ich garnicht richtig merkte, wie Hotch in meine rechte Jackentasche griff und die kleinen Fläschchen mit der Flüssigkeit, die gerade dabei war, mir mein Leben zu rauben. Ich stand da, und blickte ihn tief in die Augen. Dann realisierte ich. Einerseits war mir klar, dass sie es wussten. Sie sind Profiler, aber andererseits wünschte ich es mir so sehr, damit niemand meine kaputte und verletzliche Seite an mir sah. Ich war doch so und so schon der jüngste, der, der immer für einen Praktikanten gehalten wurde, der, den man mit Doktor vorstellen muss, damit man ihn wahrnahm. Und nun wussten seine Freunde, seine Familie, nun auch dies. Am meisten tat es von Hotch weh. Ich wollte nur, dass er stolz auf mich ist, dass er mich für voll wahrnimmt..

,,Spencer?''

Sagte Hotch, während er die Fläschchen mit der Aufschrift ,Dilaudid' betrachtete. Er nannte mich nie bei meinem Vornamen. Tränen brannten in meinen Augen.

,,Hotch, es tut mir so leid, wirk-''

,,Spencer, du musst dich nicht entschuldigen. Ich will nur, dass du weißt, dass du uns alle hast, und dass du sowas nicht allein durchstehen musst.''

Ich wollte zum reden ansetzen, aber ich brachte kein Wortraus. Das einzige, was ich zustande brauchte, ist heftig zu schluchzen anzufangen.
Er kam einen Schritt auf mich zu.

,,Du schaffst das. Wir schaffen das gemeinsam.''

Dann umarmte er mich. Und plötzlich war ich so sicher. Die ganze Angst war auf einmal weg und das Schluchzen hörte auf. Ich klammerte mich regelrecht an ihn, aber es war mir egal. Gerade ging es mir gut, weil ich bei ihm war. Ich hob meinen Kopf und sah ihn direkt in sein Gesicht, als er Plötzlich lächelte.

,,Du hast da was''

Meinte er, als er mir eine Locke aus dem Gesicht strich.
Auch ich grinste. Man sieht Hotch nicht oft lächeln, weshalb ich mir das Bild am liebsten in meinen Kopf brennen würde, was mit meinem Eidetischem Gedächtnis nicht allzu schwer sein wird.
Mein Blick wanderte von seinen Lippen hoch zu seinen gut definierten Wangenknochen, seinen Augen, seine dicken Augenbrauen, als sie wieder zu seinen Lippen wanderten. Ich wollte, aber ich wusste nicht, ob ich kann, ob ich will, ob ich darf und ob es richtig ist. Er hatte eine Frau und Familie, das wäre nicht richtig.
Doch plötzlich war er es, der sich nach vorne beugte und kurz vor meinen Lippen inne hielt. Ich riss meine Augen vor Schock so weit wie ich konnte auf, aber als ich sah, dass die Augen von dem mir gegenüber geschlossen sind, tat ich es ihm Gleich und löste den restlichen Abstand zwischen uns.
Seine Lippen waren weich und etwas aufdringlich, und brannten warm auf meinen.

Der Kuss war nicht lange, aber dafür um so intensiver. Wir beide lösten uns und mussten lachen. Darauf ging Hotch in Richtung Waschbecken, in die er die zwei Fläschchen leerte.

,,Die wirst du jetzt dann wohl nicht mehr brauchen.''
Sagte er zu mir.
,,Und jetzt komm, Mrs. Cutler braucht uns jetzt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 22, 2023 ⏰

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