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Jason: 

Verzweifelt lehnte ich mich an die Wand.

Dieses Mädchen machte mich wirklich fertig.

Wie konnte man bloß so stur sein und niemanden sich helfen lassen.

Und das hatte ich ja ausnahmsweise wirklich nur gewollt. 

Mir war auch klar, dass mein Ruf als sorgenvoller Mensch nicht existierte, aber ich machte mir tatsächlich Sorgen.

„Was hast du da mit Natasha gemacht!?", riss mich Tyrons aggressive Stimme aus den Gedanken.

Der fehlte mir jetzt wirklich noch.

Hatte er etwa alles mit angehört?

„Nichts, was dich was angeht!, ich hatte keine Lust mich jetzt auch noch mit ihm anzulegen, also versuchte ich es einfach auf die Unschuldstour!"

Doch das schien Tyron nicht mal ein kleines bisschen zu interessieren: „Oh ich glaube das geht mich schon was an! Schließlich bin ich ihr Freund und nicht du, oder sehe ich das vielleicht falsch?! Hab ich irgendwas nicht mitbekommen?"

„Hab ich je bestritten das du ihr Freund bist?!", wenn der Idiot unbedingt Stress suchte, konnte er den auch gerne bekommen: „Aber das nimmt dir nicht das Recht ihr zu verbieten mit mir zu reden! Oder ist eure Beziehung so toxisch das du das tust?"

Er atmete genervt aus und seine Augen begannen bedrohlich zu funkeln: „Oh, sie kann reden mit wem sie will! Unsere Beziehung ist nämlich ziemlich perfekt. Aber da gibt es ja leider immer wieder Idioten die sich trotzdem an meine Freundin ranschmeißen müssen!"

Mittlerweile war er so laut geworden, dass ich mir Sorgen machte irgendjemand würde ihn hören.

Doch ich wollte mich auch nicht geschlagen geben und ließ meine Vermutung einfach raus: „Ach erzähl mir du doch nichts von einer perfekten Beziehung! Glaubst du ich denke ihre blauen Flecken kommen vom gegen die Wand laufen? Verkauf mich nicht für dumm! Ich weiß, dass du sie schlägst!"

„Was hast du gesagt?! Ich schwöre dir, wenn...", er wollte gerade auf mich zukommen, als Kilian um die Ecke kam und er verstummte.

„Was geht denn hier ab?", verwirrt sah Kilian von dem einen zum anderen.

„Nichts!", Tyron warf ihm ein falsches lächeln zu und wendete sich schließlich nochmal an mich, um zu zischen: „Das wars noch nicht! Und wage es nicht darüber zu sprechen!"

Dann drehte er sich um und ließ uns einfach stehen.


***


„Ich hab die beste Idee überhaupt für Freitagabend!", überglücklich strahlte Jess mich an, als ich mich neben sie auf meinen Platz setzte.

„Lass mich raten? Gehen wir feiern?", lachte ich.

„Genau das machen wir", sagte sie: „Ich kann mit Emilio tanzen und danach dann mit ihm rummachen. Und du hast eine Menge Spaß mit Tyron. Wie klingt das?"

„Gut, aber du weißt, dass ich nicht wirklich der Riesenfan von Highschool Partys bin?", antwortete ich.

Und das lag ganz vielleicht daran, dass Tyron jedem Typ, der mich auch nur anschaute an die Kehle ging und ich es dann nachher Schuld war.

Seit dem er das auf jeder Party machte, hatte ich eigentlich keine Lust mehr drauf und blieb dann lieber zuhause.

Zudem war ich auch nicht gerade der Mensch, der sich mit vielen anderen Leuten um einen herum sehr wohl fühlte.

„Bitteeeee!", Jess schaute mich flehend an.

Ich stöhnte auf.

Warum schaffte sie es auch immer wieder mich zu überreden?

„Na schön!", murrte ich und ihre Miene veränderte sich sofort wieder zu einem glücklichen Lächeln.

Gerade kam auch unser Lehrer herein, weshalb wir aufhören mussten zu sprechen.

Doch als ich den Blick der Person hinter unserem Lehrer in meine Richtung sah, lief ein Schauer über meinen Rücken.

Was hatte ich denn jetzt schon wieder getan?



Forget himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt