Kapitel 1

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Florianus 'Florian' Ludwig
By LuanaWhite

Nach dreihundertsechsundzwanzig Jahren hatte ich wieder den Mut gefunden in das Leben meines Sohnes zurück zu kehren. Er war meine einzige Familie, mein ein und alles, mein Sohn. Damals hatte ich keinen anderen Ausweg gesehen als zu gehen, als Jonathan begann sich in mich zu verlieben. Wie hätte ich der einzigen Person die mir was bedeutete das Herz brechen können?

Doch mit meinen Verschwinden hatte ich ihm scheinbar noch größere Wunden zugefügt und das war mir erst jetzt klar geworden. Ich wollte alles tun um es wieder irgendwie gut zu machen und da er jetzt Conner an seiner Seite hatte, konnte ich vielleicht wieder sein Vater sein, ich hoffte es. Und ich hoffte auch dass unser gemeinsames Erlebnis gestern den Grundstein gelegt hatte. Für einen Neuanfang.

Die Mädchen, die uns diesem unglaublich tollen Rausch gegeben hatten durch ihr Blut, hatte ich eben nach Hause gebracht. Sie wurden von mir geheilt und manipuliert. Aber sie würden mich wieder sehen, ich mochte die drei. Jeder Vampir sollte Menschen haben von denen er immer wieder trinken konnte, so ersparten wir es uns auf die Jagd zu gehen. Also mir persönlich war das um einiges lieber.

Ich kehrte gerade zurück zum Herrenhaus und stieg aus meinen Auto, als mir plötzlich ein Mädchen entgegen lief. Ein Mensch. Wer war sie und was hatte sie hier zu suchen? Eigentlich hätte ich ja gedacht, Jonathan und Conner hätten gestern erstmal genug getrunken und würden sich heute erstmal ausruhen, aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Oder war das einer der Menschen die Conner so wichtig waren? Er hatte eine Schwester erwähnt.

Aber die junge Frau schien mich überhaupt nicht zu bemerken und da kam es dazu, dass sie in mich hinein lief. Überrascht blickte sie zu mir auf und ich setzte mein charmantes Grinsen auf, als sie mich weiter irritiert ansah. Sie war wirklich wunderschön und ihr Duft stieg in meine Nase. Ein sehr betörender Duft bei dem ich sofort wieder Hunger bekam. Was sprach eigentlich dagegen mich noch ein wenig zu vergnügen?


"Guten Tag. Wohin denn so eilig? Haben sie ein Monster gesehen?" sprach ich sie amüsiert aber auch verführend an und bemühte mich ihren Blick weiter einzufangen. Ich könnte ihre Gedanken lesen, aber das wollte ich nicht. Ich fand es amüsanter die Leute auf herkömmlichen Wege kennen zu lernen und ich war neugierig auf sie.

Aber sie schien wegen irgendwas wütend zu sein und stemmte ihre Hände in die Hüfte. "Oh ja, gleich zwei oben im Schlafzimmer, meinen Bruder und meinen angeblichen besten Freund. Sie treiben es ordentlich miteinander." beschwerte sie sich.

"Und wer bist du? Willst du dich den beiden vielleicht auch noch anschließen? Ach weißt du was, ist mir auch egal. Das ist mir alles zu doof." meinte sie und wollte an mir vorbei, aber ich wollte sie nicht einfach so gehen lassen und hielt sie am Arm zurück.

Ich konnte gar nicht als zu grinsen, weil die Frau mit ihrer Aussage gar nicht so falsch lag, wenn man daran dachte wie Jonathan, Conner und ich den Tag gestern verbracht hatten. Aber mir gefiel auch das Feuer, welches in der jungen Frau scheinbar brodelte.

Sie hatte Biss, was mich sehr ansprach. Aber mir entging nicht, dass sie erwähnte dass sie die Schwester von Conner war. Somit war sie Teil der Familie. "Dann weißt du also Bescheid über die Vampire. Das ist sehr gut, dann brauche ich mir keine Geschichte auszudenken. Ich bin Florian, Jonathan's Erschaffer und Vater. Und da wir sozusagen zur selben Familie gehören, sollten wir uns besser kennen lernen. Du wirkst als könntest du einen Drink vertragen." erklärte ich ihr und ließ ihren Arm los, als sie mich mit großen Augen ansah.

"Du bist derjenige, der John allein gelassen hat. Er hat mir von dir erzählt. Du hast ihm ganz schön weh getan. Aber na gut, dann gehen wir was trinken. Hauptsache ich komme von diesem Haus weg. Also komm, ich fahre." meinte sie und ging voran zu einem kleinen Auto.

Juliet&Florian - The WishWo Geschichten leben. Entdecke jetzt