Ein Sturm zieht auf

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Hallo zusammen!

Nachdem ich nun ein wenig Zeit hatte, um das neue Hauptvideo zu verarbeiten, konnte ich jetzt endlich weiterschreiben. Es war gar nicht so leicht meine ganzen Fragen zu dem neuen Video beiseite zu schieben und mich wieder auf meine Story zu konzentrieren, haha. Hoffentlich habt ihr da keine Schwierigkeiten mit xD Dieses Kapitel ist aus Zahnfees Sicht geschrieben. Ich freu mich darauf mit euch in den Kommentaren zu quatschen! <3




















Ein Sturm zog auf. Ich konnte es an der Gänsehaut spüren, die mir die Haare auf meinen Armen zu Berge stehen ließ – obwohl ich hier sicher und geborgen in meinem Sessel des Zahnreiches saß und vor mich hin grübelte.

Irgendwas war anders. Ein Gefühl, als ob etwas passiert war... Aber ich konnte nicht einordnen, was es war. Ein Kribbeln fuhr mir durch die Finger und in mir erwachte das dringende Bedürfnis, irgendetwas zu tun... obwohl ich in meinem Zustand nicht viel tun konnte. Außer einer Sache.

Ächzend, mit einer Hand auf der Brust, stemmte ich mich vom Sessel hoch und schleppte mich ins Schlafzimmer. Ich konnte Nummer 17's schnelle Schritte hören, als sie mir hinterher lief.

„Du sollst nicht allein gehen, hat deine Tochter gesagt!", rief sie aufgebracht, als ich keuchend ins Zimmer schlurfte, tief nach vorne gebeugt, während sich immer wieder ein schmerzendes Stechen durch meinen Körper zog.

Ich stieß bloß ein Grummeln aus. Die paar Meter bis zu meinem Bett würde ich wohl schon noch alleine schaffen. Außerdem war Julia nicht hier. Wie auf Kommando zog sich ein scharfer Schmerz durch mein Herz und ließ mich leicht zusammen zucken.

„Ich muss mich hinlegen", murmelte ich, als ich mein Bett erreichte und mich vorsichtig darauf nieder ließ. Ächzend schwang ich ein Bein nach dem anderen auf die Matratze und legte meinen Hut und mein Zepter neben mir ab.

„Und ich muss mit dem Sandmann sprechen."

„Aber Julia meinte, keine Magie! Du musst dich erholen!", protestierte die Wichtelin mit schriller Stimme.

Ich ignorierte sie und griff mit einer Hand neben mir auf dem Nachttisch nach dem Traumsand und der Phiole mit der Tinktur, durch die man in andere Träume reisen konnte. Dabei schweifte mein Blick über das besorgte Gesicht der Wichtelin.

„Hör auf dir Sorgen zu machen", erwiderte ich kühl, „Es wird schon alles gut gehen. Schließlich ist schlafen genau das Richtige bei einer Verletzung oder nicht?"

Nummer 17 wirkte immer noch sehr beunruhigt, doch ich scherte mich nicht darum. In einem Zug kippte ich mir den Inhalt der Phiole herunter und verteilte im nächsten Moment etwas von dem Traumsand über meinem Kopf. Nicht mal Sekunden später spürte ich auch schon, wie die Müdigkeit über mich hereinbrach und mein Kopf im Kissen versank, so wie mein Geist im Land der Träume.






Im Traum zu Laufen war sehr viel angenehmer, als im Wachzustand. Hier spürte ich das schmerzhafte Stechen in meiner Brust nicht, sondern fühlte mich leicht und gesund. Ich genoss es, federleicht über den nicht vorhandenen Boden zu schreiten und meine bittere Realität ausblenden zu können. Die unendliche Dunkelheit der Zwischenwelt hatte nichts Hoffnungsloses für mich, sondern etwas sehr Beruhigendes. Hier fühlte ich mich beinahe wohl.

Für eine Weile schritt ich alleine durch das tiefe Dunkel, bis ich die Gestalt des Sandmanns vor mir entdeckte, der mit dem Rücken zu mir am Boden hockte. Schon von Weitem hörte er meine Schritte, wie als hätte er mich bereits erwartet. Er drehte sich zu mir um und kam schnell auf die Beine.

„Fee", rief er, während er mir entgegen kam. „Was ist los? Alles in Ordnung?"

„Nicht wirklich", seufzte ich, als ich vor ihm stehen blieb. Irgendwie war mein Herz gleich viel leichter, als ich ihn sah. Ich hatte mir nie etwas aus dem Alleinsein gemacht, aber jetzt, wo ich den Großteil meiner Brüder verloren hatte, und meine Tochter noch dazu, war es sehr schön, sein Gesicht zu sehen.

Der Mann im Mond kehrt zurück / JCU (Julien Bam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt