29. verrat

801 19 17
                                    

Nun fuhr ich mit dem Auto zum Haus meiner Eltern.

Ich kam an und ging hinein.

„Schatz“, hauchte meine Mutter und umarmte mich.

„Hallo, Mama“, lächelte ich.

„Du musst mit deinem Vater reden“, flüsterte sie.

Ich nickte und ging zum Büro meines Vaters.

„Ah, Aurora, du bist ja endlich da“, sagte er kalt.

Ich setzte mich ihm gegenüber.

„Meine Tochter, du bist ja schon alt genug“, begann mein Vater.

„Das weiß ich“, erwiderte ich kühl.

„Gut, dann wird das jetzt schnell gehen“, sagte er.

„Du wirst heiraten“, ließ er die Bombe platzen.

„WAS!?“ schrie ich schockiert.

„Und seit wann entscheidest du das?“ fauchte ich.

Er gab mir eine Ohrfeige.

„Ich bin dein Vater, ich entscheide sogar über deinen Tod, wenn ich will!“ zischte er.

Ich starrte ihn geschockt an.

Mein Vater war immer schon schlimm, aber er hatte mir noch nie körperlichen Schmerz zugefügt.

„Du wirst den Sohn von Sandro Coul heiraten, Emilio“, sagte er ruhig.

„Und die Hochzeit wird in zwei Wochen stattfinden. Den Verlobungsring wird er dir morgen bringen“, zischte mein Vater.

„Du träumst, denn morgen werde ich nicht mehr hier sein!“ fauchte ich.

Er stand auf und richtete seine Waffe auf mich.

Ich schaute erschrocken zu ihm und auf die Waffe, die auf meine Stirn zielte.

Mein eigener Vater richtete eine Waffe auf mich. Mein eigener Vater, mein Erzeuger.

„Wenn du nicht da bist oder nicht erscheinen wirst, werde ich dafür sorgen, dass du auftauchst. In diesem Moment werde ich höchstpersönlich deinen lieben Killian umbringen. Ich habe bemerkt, wie wichtig er dir ist. Ich werde seine Familie und ihn dafür zahlen lassen, wenn du nicht auftauchst“, hauchte mein Vater.

Meine Augen füllten sich mit Tränen, während ich in seine grünen Augen blickte – die gleichen Augen wie meine, nur mit einem Unterschied: Seine Augen waren tot, ohne Leben oder Emotionen, völlig leblos.

Ich nickte.

„Wie du möchtest, Vater“, flüsterte ich.

„Geh in dein Zimmer. Morgen um 14 Uhr kommt dein Verlobter“, sagte mein Vater.

Ich nickte und verließ den Raum.

Meine Mutter stand vor der Tür.

„Du wusstest davon!“ schrie ich wütend.

„Du bist eine schreckliche Mutter, dass du so etwas zulässt. Ich hasse dich, so wie jeden in diesem verrückten Haus!“ rief ich und ging an ihr vorbei.

Ich bin ihre Tochter. Wie können sie mein Glück so zerstören wollen?

In meinem Zimmer angekommen, warf ich mich aufs Bett und fing an zu weinen.

Alles, woran ich denken konnte, war Killian. Ich vermisse ihn jetzt schon. Und nun soll ich heiraten. Aber er darf nicht erfahren, dass dies alles durch Zwang geschieht. Ich muss ihn belügen. Wenn er die Wahrheit erfährt, wird er sicher verrückt werden.

Ich war so verzweifelt. Was soll ich nur tun? Ich weinte, aber meine Tränen würden nichts besser machen.

Picasso sprang zu mir und kuschelte sich an mich. Weinend kuschelte ich mich an ihn und schlief irgendwann einfach ein.

Am nächsten Morgen weckte mich mein Dienstmädchen auf. Ich musste mich für den Besuch meines Verlobten und seiner Familie fertig machen.

„Das müssen Sie anziehen, Befehl von Ihrem Vater“, erklärte das Dienstmädchen.

„Schön, jetzt verlasse mein Zimmer“, fauchte ich sie an, und sie tat, was ich sagte.

Ich zog das weiße Kleid an. Es war eng und reichte knapp unter meinen Hintern. Es hatte zwei dünne Träger und war ansonsten schlicht.

Ich schminkte mich dezent und ließ mein Haar wie immer offen. Auch die High Heels waren weiß.

Ich ging nach unten, wo meine Mutter auf mich wartete.

„Du siehst toll aus, Schatz“, sagte meine Mutter.

„Niemand hat nach deiner Meinung gefragt, also spar dir lieber dein Feedback“, fauchte ich sie an und schaute sie wütend an.

„Sei nicht frech, ich bin immer noch deine Mutter!“ fauchte sie wütend zurück.

„Ach ja? Dann hast du in deiner Rolle als Mutter versagt!“ zischte ich.

Sie senkte den Blick.

Ich ging ins Gästezimmer, wo unsere Gäste bereits saßen.

„Ah, Aurora, Schatz, komm, setz dich“, lächelte mein Vater.

Ich setzte mich auf den Stuhl, auf den er gezeigt hatte, neben den jungen Emilio – es konnte nur Emilio sein.

Meine Mutter setzte sich neben meinen Vater, also gegenüber von mir, während mein Vater am Kopfende des Tisches saß, links von mir.

„Aurora, das ist die Familie Coul und der Mann neben dir ist Emilio“, erklärte mein Vater.

Der Mann neben mir nahm meine Hand und küsste meinen Handrücken.

„Freut mich, dich kennenzulernen, meine zukünftige Frau“, sagte er.

Ich schaute ihn an und nickte.

„Ebenfalls“, erwiderte ich kühl.

„Wir freuen uns, zu deiner Familie zu gehören, Aurora“, sagte Señora Coul.

Ich nickte nur lächelnd.

„Ihr beide solltet etwas miteinander reden gehen“, lächelte Emilios Mutter.

Wir nickten und gingen zum Balkon.

„Aurora, du bist wirklich wunderschön“, lächelte Emilio mich an.

„Schön“, gab ich kühl zurück.

„Hm, dein Körper gefällt mir“, hauchte er und musterte mich.

Er drückte mich gegen das Geländer und schob sein Bein zwischen meine Beine.

„Du hast keine Ahnung, was ich mit dir anstelle, wenn du frech zu mir bist. Ich weiß, wie temperamentvoll du bist, aber bei mir wird das nicht funktionieren“, flüsterte er.

Ich sah ihn wütend an.

Er grinste und zog sich ein wenig zurück.

Dann öffnete er eine Schachtel und riss meine Hand zu sich. Er steckte mir den goldenen Ring an den Finger und betrachtete ihn.

„Na dann, meine kleine Drohung hat hoffentlich funktioniert, sonst muss ich sie wahr werden lassen“, flüsterte er und zog mich mit hinein.

Ich muss es Killian erklären. Er hatte mir gestern eine Nachricht hinterlassen, die ich ignoriert hatte.

Die Familie blieb noch eine Weile bei uns und ging dann.

Ich entschied mich, zum Pool auf der Dachterrasse zu gehen. Ich rief Killian an, und er ging sofort ran.

„Aurora, hey“, hörte ich ihn.

„Killian...“, flüsterte ich.

__________
Kapitel 29

Insta: Authora.yousra
Folgt mir gerne

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 04 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

The Rain -Story Of EnemiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt