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May

Ich mache, gerade auf dem Absatz kehrt, da mir die ganze Situation so dermaßen unangenehm ist und doch hatte ich recht, man sollte sich von Musikern lieber fernhalten, im Gesamten sind sie alle gleich. Doch in der Drehung hält mich Jonas am Oberarm zurück.

»Hey warte, du hattest versprochen, dass du bei mir bleibst heute, ich... Ich brauche deine Gesellschaft.«, flüstert er schon beinahe.

Was habe ich hier nur wieder angerichtet. Ich lasse die Leute zu dicht an mich heran, vielleicht sollte ich mir angewöhnen von Anfang an mehr auf Abstand zu gehen.

»Bist du dir sicher? Ich kann auch einfach wieder zurück gehen, stört mich nicht. Will euch nicht länger stören und ich glaube auch nicht, dass das hier meine Welt ist«, meine Stimme zittert. Ich habe Pläne, hätte ich am liebsten noch laut von mir gegeben, aber der Satz bleibt mir im Hals stecken, meine Kehle brennt.

»Ich bin gerade etwas verwirrt , aber wenn ich dir eins sagen kann, dann, dass ich niemals vor habe dich zu verletzen und ich bin mir im Gegensatz zu dir ganz sicher, dass du hier her passt.«

Mein ganzer Körper zittert, boa wie ich meine Psyche im Griff, habe, haha ich Liebs absolut. Er bemerkt, wie mein Körper am Durchdrehen ist, selbst meine Unterlippe zittert, als ich mit meiner Zunge herüberfahre, mein Mund ist mit einem Mal staubtrocken. Er streichelt mir sanft mit dem Daumen über meinen Arm, wo er seinen Griff immer noch nicht von mir gelöst hat. Doch es funktioniert nicht, mein Atem geht unregelmäßig und schneller als normal.

Schließlich schließt er mich fest in seine Arme. Festhalten bevor man fällt, ist das beste, was er in diesem Moment hätte machen können. Ich sacke zusammen, doch seine starken Arme halten mich fest an sich gedrückt. Er hält mich so lange, bis mein Atem sich wieder normalisiert hat. Dann schiebt er mich leicht von sich weg, sodass ich automatisch zu ihm aufschaue.

»Ich hab dich eingeladen und du hast nicht abgelehnt, also tue uns beiden jetzt den Gefallen, ich weiß genauso gut wie du, dass du das auch möchtest. So schlimm sind die anderen auch gar nicht«, flüstert er und schaut mich mit dem süßesten Welpenblick, den ich seit langem gesehen habe an.

Ich schlucke, seine braunen Augen glänzen im Sonnenlicht und auch ich habe das Gefühl gleich loszuheulen. Ohne ersichtlichen Grund, vielleicht strahlt die Sonne einfach zu sehr oder ich bin zu emotional.

»Okay, überredet, ich tue uns beiden den Gefallen.«

»Wir werden es nicht bereuen.«

»Uh, ob du das so jetzt schon sagen kannst? Ich mag Menschen eigentlich, meistens zumindest.« Bei diesen Worten kann ich ihn nicht anschauen, also blicke ich ins Nichts über seine Schulter hinweg, doch weit und breit sehe ich keine Menschenseele, bis auf den Typen von eben. Als ich die Worte ausgesprochen hab und den anderen da so stehen sehe, bildet sich eine Gänsehaut auf meiner Haut.

Er dreht seinen Kopf in die Richtung des anderen Typen, der immer noch in einiger Entfernung zu uns steht, als würde er lauschen wollen.

»Olli, könntest du uns alleine lassen? Wir kommen gleich nach.«, brüllt er ihm zu.

Sein Kumpel nickt nur und macht sich dann komplett aus dem Staub. Ich bekomme nicht mal mit, in welche Richtung er verschwunden ist.

»Was meintest du damit, das du für diese Welt nicht gemacht bist? Wir sind genauso normale Menschen wie du, das ist halt unser Job, wir machen auch Feierabend.«

Jetzt klingen meine Gedanken, die vorhin dazu im Kopf hatte komplett überflüssig. Aber ich bin auch kein Feiermensch, also sollte ich lieber ehrlich mit ihm sein.

Orange und rot für immer JEREMIAS FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt