Ich verstehe die Welt nicht mehr

4 1 3
                                    

Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Wo war ich? Was war passiert? Stimmt, das Auto. Wütend setzte ich mich auf. Wer zur Hölle hatte mich gestoßen? Dem würde ich es zeigen!

Ich stockte. Das war kein Krankenhaus. Es war auch nicht mein Haus. Ich sah mich um. Der Raum war so riesig, das er fast schon als Saal durchgehen konnte. Überall war teuer aussehende Dekoration und alles glänzte golden oder silber. Und über den verdammten Kronleuchter würde ich gar nicht erst reden.

Ein Klopfen ertönte. ,,Prinzessin? Darf ich hereinkommen?" Ich stutzte. Prinzessin? Ich? Ganz sicher nicht. ,,Warten Sie, ich suche die Prinzessin schnell!", rief ich zum Spaß. Vielleicht war es einfach ein sehr edles Krankenhaus.

Jemand schnappte erschrocken nach Luft. ,,Entschuldigen Sie." Sie räusperte sich. ,,Ich liebe Ihren Humor. Ich komme jetzt herein." Und dann trat sie ein.

Ein Dienstmädchen. Ein Dienstmädchen. Bin ich die Einzige, die das komisch findet? Sie trug ein blaues Hemd mit weißer Schürze.
,,Hier ist Ihr Frühstück, Prinzessin." Sie verneigte sich. Sie VERNEIGTE sich vor mir. Konnte das noch verrückter werden?

,,Ehm... danke? Vielen Dank, ja. Eh.. sehr nett." Die Frau sah überrascht auf und versuchte sofort ihre Gesichtszüge zu glätten. ,,Immer gerne doch, Prinzessin." Sie verneigte sich erneut und verließ das Zimmer.

Mittlerweile war ich mir sicher, dass das hier kein Krankenhaus war. Mein Kopf dröhnte noch etwas, aber das war es auch. Hier waren keine Geräte und ihre Überraschung war nicht geschauspielert gewesen. Aber wo war ich dann? Und warum nannte mich dieses Dienstmädchen eine Prinzessin? An meiner Schönheit lag es auf jeden Fall nicht. Die war schon bor Jahren Milch holen gegangen.

Es klopfte erneut. ,,Prinzessin?" Eine andere Stimme. Ebenfalls weiblich. ,,Es tut mir sehr leid, Sie stören zu müssen, allerdings soll ich Ihnen mitteilen, dass ihr Vater sie sehen will."

Ach. Du. Meine. Güte. An diesem Punkt wusste ich nicht einmal, was ich denken sollte. Bitte, dass das kein Wirz ist und nicht gerade jemand meine Eltern erwähnt hat oder bitte, dass das ein Witz ist, ich habe nämlich keine Ahnung, was gerade los ist. ,,D-Danke", erwiderte ich nur und die Frau schien zu gehen.

Ich blickte auf meinen Teller. Es war alles, was ein Frühstück brauchte. Toast, Marmelade, Eier, frischen Saft, ... Schnell begann ich zu essen. So viel habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr essen können. Und es schmeckte köstlich.

Als ich fertig war, stieg ich aus dem Bett und öffnete den riesigen Kleiderschrank. Der den Namen "Kleiderschrank" übrigens gut verdient hatte, da dort ausschließlich Kleider drin waren. Schockiert starrte ich alles an. Herrje, das sind eine Menge.

Ich wählte ein blaues, das weniger festlich aussah, und schlüpfte hastig hinein. Es sah wunderschön aus. Ich fühlte mich wie eine richtige Prinzessin.

Vorsichtig öffnete ich meine Zimmertür und blickte hinaus. Draußen kam mir gerade ein Mann entgegen. ,,Prinzessin." Er stockte. ,,Sie sehen sehr verwirrt aus. Soll ich Sie irgendwo hin bringen?" Ich stockte. ,,Gerne. Ehm, zu meinem Vater, bitte." Er schnappte kurz nach Luft, fing sich allerdings schnell wieder. Dann ging er los und ich folgte ihm.

Okay, hier war eine Menge falsch. Das hier war ein verdammter Palast. Und vor mir war ein Diener, schätzte ich. Auch wenn er sehr alt gekleidet aussah. Aber naja. Überall waren teure Arthefakte, die in der Sonne glänzten.

,,Da wären wir."

Der Diener hatte angehalten und vor mir war eine riesige Tür. Ich war wirklich in einem Palast. Und ich stand vor der Tür des Thronsaales, um den König zu sehen. Meinen Vater.

A Readers DreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt