≼84≽

7 0 0
                                    

ᎻϴΝᏀᎫϴϴΝᏀ

Obwohl Mingi mir deutlich gesagt hatte, dass er sich wünschte, dass ich es dabei beließ, stand ich nun vor der Polizeibehörde.

Ich hielt das Formular fest in der Hand, welches dafür sorgen würde, dass mein Strafantrag zurückgezogen werden würde.

Ich wusste nicht, wie viel das bringen würde, denn die Anklage blieb bestehend, doch ich hoffte, damit und mit meiner Aussage vor dem Gericht ein Zeichen zu setzen.

"Ich möchte bitte, dass du dich von diesem Gedanken verabschiedest!
Ich trage die Konsequenzen und fertig..."

"Es ist aber meine Entscheidung, Mingi!"

"Es wird nichts an meiner Strafe ändern und wenn doch, dann ist es absolut nicht gerechtfertigt!"

"Ich sehe das anders!"

"Hast du vergessen, was ich angerichtet habe?!
Ist das alles in deinem Kopf gelöscht worden?!
Ich habe dich heruntergemacht, dich geschubst und zuletzt grün und blau geschlagen!
Ich bin froh, dass wir zueinander gefunden haben, aber das macht es verdammt nochmal nicht ungeschehen!"

Ich zuckte zusammen, als er seine Stimme erhob.

Lange hatte ich ihn nicht mehr so in Rage gesehen.

Mingi entschuldigte sich, doch er merkte auch Stunden später, dass es mir zusetzte.

Ich wollte mich nicht mit ihm streiten und ihm ging es genauso.

Das wussten wir.

Doch das war ein Konflikt; ein Dilemma, aus dem wir nicht herauskamen, ohne dass einer von uns klein beigeben musste.

Ich verstand seine Seite, doch es fühlte sich schlichtweg nicht richtig an.

Und dass er seine Stimme erhob, da er das Gefühl hatte, von mir nicht gehört zu werden, zeigte, dass wir noch ziemlich am Anfang standen.

Und dass ich nicht auf seine Gefühle hörte und mich um eine gemeinsame Lösung kümmerte, ebenso.

Denn ich hatte meine Entscheidung längst getroffen.

Tief durchatmend trat ich in das Gebäude hinein und nickte mir bekräftigend zu.

Das hier... das war es, was sich richtig anfühlte.

Ich hoffte, er würde es verstehen.

***

Es hätte nicht lange gedauert, da saß ich in einem Café.

Es war das, in das San, Jongho, Yunho und ich gegangen waren, nachdem ich damals meine Aussage bei der Behörde getätigt hatte.

Ich hatte mir eine heiße Schokolade bestellt und hoffte nun, dass diese positive Gefühle in mir auslösen würde, denn zwar war ich glücklich, es getan zu haben, doch ich hatte ein wenig Bange vor Mingis Reaktion.

Vielleicht hätte ich es einfach für mich behalten sollen.
Doch wie lange wäre das gut gegangen?

Bis ihr Anwalt Familie Song informiert hätte und sie aus allen Wolken gefallen wären?

Seufzend schüttelte ich den Kopf.

Nichts wäre besser gewesen.

Umso glücklicher konnte ich mich schätzen, dass Mingi heute zeitiger nach Hause gegangen war.

Nach unserer Konversation hatte es nur zweieinhalb Stunden gedauert, bis er seine Sachen packte.

Er müsste für morgen fit sein und das kam mir zugute, denn ich hatte keine fünfzehn Minuten gewartet, bis ich das längst vorbereitete Formular in die Hand nahm und in mein Auto stieg.

ᏴᎡᎬᎪᏦᎪᏴᏞᎬ ͲᎬᎪᏟᎻᎬᎡ •ᎷᏆΝᎫϴϴΝᏀ//ᏔϴϴՏᎪΝ• || ⏳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt