ᏴᎡᎬᎪᏦᎪᏴᏞᎬ ͲᎬᎪᏟᎻᎬᎡ •ᎷᏆΝᎫϴϴΝᏀ//ᏔϴϴՏᎪΝ• || ⏳

≼86≽

ᎷᏆΝᏀᏆ

"Das Urteil lautet:
Neun Monate auf Bewährung und eine Geldstrafe von 1.865.300 Won!
Damit ist die Verhandlung beendet-"

Mein Kopf war leer und dennoch voller Chaos.

Bewährung und eine Geldstrafe - mehr nicht.

Ich spürte, wie mich meine Eltern umarmten und wie lautes Stimmengewirr den Saal erfülle.

Zittrig atmete ich aus.

Es war vorbei.

Mir fiel eine unglaubliche Last von den Schultern.

Eine, von der ich es schon fast gewöhnt hatte, dass ich sie mit mir trug.

Ich fühlte mich so erleichtert und dennoch so... Unvollkommen...

"Hey!"
Hongjoongs Stimme drang zu meinem Ohr hervor und ich sah auf.

"Und? Wie fühlst du dich?"

"Geht so", antwortete ich.

"Es muss bestimmt erstmal sacken", meinte mein Vater.

Nickend stimmte ich zu.

"Wollen wir Zuhause einen Ruhigen machen oder möchtest du etwas essen gehen?", fragte Mama mich.

"Ehm... Ich weiß es nicht... Nach Hause, denke ich...
Ich brauche meine Ruhe."

"Gut, dann los."

"Sehen wir uns morgen?", fragte Joong.

"Klar."

***

Es ging alles so schnell, dass ich die Verhandlung wie mit einem Schleier über den Augen in Erinnerung behielt.

Verschwommen.

Dennoch wusste ich, dass meine Eltern, Freunde und natürlich Hongjoong ausgesagt hatten.

Für mich.

Ich wusste, dass ich unglaublich viel Glück mit jedem einzelnen von ihnen hatte und dass ich mich eigentlich nicht beschweren konnte.

Dennoch war es hart mit anzusehen, dass ich mit kaum einer Strafe davonkam.

Oder vielleicht war die Strafe einfach das viele Geld, was ich zahlen musste, denn das würde von meinem Ersparten abgehen.

Doch nachdem sich meine Gefühle für den Älteren verstärkt hatten, fühlte sich dennoch nichts gerecht an.

Es gab keine Genugtuung.

Und vielleicht hatte Joong Recht, als er sagte, dass es gerechtfertigt sei, für mich auszusagen.

Doch warum fühlte es sich dennoch so komisch an?

Ich wusste, was ich zutun hatte, um dieses Gefühl der letztverbliebenen Schuld loszuwerden.

Um endlich damit abschließen zu können.

Doch einfach würde es nicht werden.

Alleine der Gedanke daran ließ mich komisch fühlen.

Doch anders würde es nicht gehen.

Und ich wusste, dass es das Richtige für mich war.

Ich hatte schon alles geplant.

Meine Eltern hatten schon den Großteil organisiert und ich mich mit den zuständigen Leuten unterhalten.

Jetzt musste ich es nur noch meinen Freunden sagen.

Und Hongjoong.

***