Zwei Worte

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Am nächsten Morgen wachte ich in einem fremden Bett auf.
"Verdammte Scheiße!", fluchte ich, als mir wieder einfiel, was ich letzte Nacht getan hatte.
"Reg dich ab, Sonnenschein. Es war nur Sex", sagte er.
"Ich bin verheiratet!", schrie ich. Ich sprang aus dem Bett, sammelte meine Sachen ein und flüchtete aus der Wohnung.

Als ich wieder zu Hause war, war meine Wohnung verwaist. Emilia musste gegangen sein. Erleichtert atmete ich aus. Immerhin musste ich mich in diesem Zustand ihr nicht stellen.
Auf dem Weg ins Schlafzimmer entdeckte ich einen Zettel.
Schatz,
Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht verschrecken. Ich weiß, dass du Zeit brauchst. Falls du reden willst, meld dich. Ich bin für dich da.
E
Die Tränen schossen mir in die Augen, während ich die Wand herunterrutschte. Was war ich nur für ein grauenvoller Mensch? Womit hatte ich sie nur verdient? Sie war so liebevoll und verständnisvoll und ich hatte nichts besseres zu tun als mit dem nächstbesten Kerl in die Kiste zu springen?

Ich machte mich fertig und machte mich dann auf den Weg zur Schule. Am liebsten wäre ich zu Hause geblieben. Ich hatte keine Ahnung, wie ich an diesem Tag Emilia unter die Augen treten sollte. Immerhin hatte ich heute keinen Unterrich mit ihr.
Heute ging ich Emilia aus dem Weg. Ich beendete meine Stunden mehr als pünktlich und verschwand dann im Lehrerzimmer. Ich ging Umwege, um Emilia nicht über den Weg zu laufen.
Nach meiner letzten Schulstunde verkrümelte ich mich erleichtert ins Lehrerzimmer. Ich saß in dem menschenleeren Lehrerzimmer und starrte aus dem Fenster. Mein Kopf war so leer, dass ich keinen einzigen klaren Gedanken fassen konnte.
"Leyla, du bist noch hier?"
Erschrocken fuhr ich zusammen. Dann sah ich zu meiner Kollegin auf. Wieso saß ich eigentlich auf dem Boden?
"Leyla, du hattest doch schon vor Stunden Schluss", sagte Carolina und setzte sich zu mir auf den Boden. Vor Stunden? Wie lange saß ich denn schon hier? Ich sah auf mein Handy. Es war halb 5. Um 1 hatte ich Schluss gehabt. Wie hatte ich denn nicht merken können, dass so viel Zeit vergangen war?
"Leyla, was ist passiert?", fragte sie.
Doch ich schüttelte den Kopf.
"Ist was mit Emilia?", fragte sie.
Erschrocken fuhr ich herum. Wieso fragte sie nach Emilia? Wieso wusste sie von ihr? Mein Herz klopfte so wild, als wäre ich gerade 100 Meter im Vollsprint gelaufen.
"Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass du das vor mir verheimlichen kannst, oder?", fragte sie mich.
Sie wusste es tatsächlich? Ich überlegte fieberhaft, wie ich sie überzeugen konnte, dass zwischen Emilia und mir nichts lief. Ich konnte nicht zulassen, dass wir beide alles verloren.
"So ist das nicht. Wir sind nicht-", stammelte ich.
Doch Carolina legte einfach ihre Hand auf meine. "Du brauchst es nicht leugnen. Ich hab eure Blicke gesehen. Aber, keine Angst. Von mir erfährt niemand etwas", sagte sie.
"Weiß ... weiß noch jemand ... Bescheid?", fragte ich.
"Nein. Deine schauspielerische Leistung war exellent", sagte Carolina.
Ich konnte mich nicht einmal zu einem Lächeln durchringen. Die Situation war einfach grotest.
"Was ist passiert?", fragte Carolina.
Ich rang mit mir. Ich wusste nicht, ob ich es ihr erzählen sollte. Konnte ich ihr wirklich vertrauen?
"Dein Geheimnis ist bei mir sicher", sagte sie.
"Ich hab sie betrogen", flüsterte ich.
"Warum?", fragte Carolina.
"Weil ich bescheuert bin", sagte ich.
"Du gehst so ein hohes Risiko ein mit ihr zusammen zu sein und dann setzt du alles aufs Spiel?", fragte Carolina.
"Ich sag doch ich bin bescheuert", sagte ich.
"Was hast du jetzt vor?", fragte Carolina.
"Ich kann sie nicht anlügen", sagte ich.
Plötzlich klingelte mein Handy. Eine Nachricht von Emilia. Zwei Worte.
Fick dich!
Entsetzt starrte ich auf mein Handy.
Was?
Schließ beim nächsten Mal die Tür!
Ich sprang sofort auf. Hatte sie uns belauscht? Die Lehrerzimmertür war nur angelehnt. Ich riss sie komplett auf. Aber ich sah nur noch, wie Emilias Silhouette aus der Eingangstür verschwand.

What happens in Vegas, stays in VegasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt