12.
Harry's PoV
Schon von weitem sah ich ihn kommen. Den Kopf beinahe schüchtern gesenkt, die Schultern gekrümmt.
Ich hätte ihn stundenlang beobachten können, doch allmählich wurden meine Beine taub und ich begann zu fühlen wie die Stacheln des Busches in dem ich mich versteckt hielt, in meine Haut pieksten.Ich kam mir verdammt nochmal vor wie ein Stalker, aber zum Teufel! Ich traute mich einfach nicht, ihn anzusprechen.
Noch vor ein paar Tagen hatte ich gedacht, er sei einfach nur schüchtern, doch seit ich in der Schule in diesen einen Raum geplatzt war, hatte sich meine Sichtweise ein kleines bisschen verändert.
Ich begann auf Sachen zu achten, auf die ich normalerweise nicht geachtet hatte.
Mir fielen jetzt Dinge auf und ich fragte mich, wie ich sie je hatte übersehen können.Ich hatte mich ein bisschen umgehört. Hatte mit verräterisch roten Wangen ein paar Jungs und Mädchen aus meinem Jahrgang auf einen gewissen Louis Tomlinson angesprochen, nur um ein kleines bisschen mehr über ihn zu erfahren.
Ich hatte herausgefunden, dass er eigentlich nie wirklich unbeliebt gewesen war, nur ein bisschen zurückhaltend und unauffällig, doch vor ein paar Jahren schien sich urplötzlich alles geändert zu haben.
Außerdem hatte ich herausgefunden, dass Louis' alter bester Freund das größte Arschloch aller Zeiten war und dass ich anscheinend nicht der einzige war, der nicht wusste, wieso sich Tom von einem Moment auf den anderen von dem süßen Jungen abgewendet hatte und ihn seither terrorisierte.Eines der Mädchen, das ich befragt hatte, hieß Angelina.
Sie hatte mir ein bisschen detaillierter beschrieben, was in der Schule so abging, mir anschließend ein Taschentuch gereicht, als ich peinlicherweise in Tränen ausgebrochen war und mir dann mit ihrem kumpelhaften Klopfer beinahe das Rückrat gebrochen.Außerdem hatte sie mir ein Bild gezeigt. Ungläubig hatte ich ihr das Handy beinahe aus der Hand gerissen und war so schockiert gewesen, wie beinahe noch nie zuvor in meinem Leben, als ich Tom ausmachen konnte, welcher seine Lippen auf die eines völlig verängstigt dreinschauenden Louis presste.
Mit roten Wangen und Eifersucht im Bauch hatte ich mich letztendlich mit einer kumpelhaften Umarmung bei ihr bedankt und war auf schnellstem Weg in den nächsten Kurs gerannt.
•
Das Schlurfen von Schritten riss mich aus meinen Tagträumen und ein Grinsen breitete sich über mein ganzes Gesicht aus.
Louis lief seelenruhig, immernoch hochkonzentriert auf das Pflaster der Straße, gradewegs auf mich zu und würde ich nicht schleunigst etwas unternehmen, wäre er vorbei.
Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich fühlte mich, als hätte ich fünf verschiedene Päckchen 'Ahoi-Brause' auf einmal heruntergekippt.
Total hibbelig wog ich meine Möglichkeiten ab. Entweder ich nutzte diese Chance, die wahrscheinlich so schnell nicht wiederkommen würde oder ich vergammelte hier.
Im letzteren Fall würde ich dann wahrscheinlich einsam mit meinen 50 Katzen auf der Couch enden und so gab ich mir einen Ruck.
Wird schon schiefgehen.Ich nahm also meinen ganzen Mut zusammen, kämpfte mich aus dem Gebüsch und klopfte erstmal meine Hose ab, ehe ich meine Frisur kontrollierte.
Die Schritte kamen immer näher und bevor es zu spät war, sprang ich einfach auf den Weg.
Mein Herz wummerte wie verrückt in meiner Brust, als ich sah wie er stockte. Seine warmen blauen Augen wanderten meinen Körper hinauf und ich könnte seine Blicke beinahe spühren.
Es war beinahe einer dieser perfekten Filmmomente, denn als er den Kopf in den Nacken legte, um mich anschauen zu können, breitete sich ein so strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus und die Farbe seiner Augen schien im Sonnenlicht beinahe Funken zu sprühen.
Plötzlich fiel mir das Atmen schwer.Und dann...dann kam der Moment, in dem ich, Harry Blödmann Styles diesen wunderschönen filmreifen Moment mit einem einfachen Wort zerstörte.
Eigentlich hatte ich vorgehabt, verdammt cool und mit rauchiger Stimme 'Hi' zu sagen, doch es war eher ein absolut erbärmliches, gepfiepstes "Öh..eh..hihi..h-h-Hi?"
Wie gesagt, absolut erbärmlich.
Doch Louis grinste nur mit roten Wangen.
Ich meine...Hallo? Mit roten Wangen? Wie süß war das denn bitte?!"A-a-alles ok-kay?", setzte ich noch einen oben drauf und er stammelte ein paar wirre Worte, ohne mich aus den Augen zu lassen.
Beinlich berührt und so breit grinsend, dass es wahrscheinlich einem Breitmaulfrosch konkurenz machte, blickte ich hinunter auf meine abgetragenen Chucks.
Die Stille wurde hin und wieder durch das Zwitschern der Vögel oder das Rauschen der Bäume unterbrochen und es musste definitiv dämlich aussehen, wie wir zwei hier so Wortlos standen und den Boden angrinsten.
Ich begann beinahe zu quitschen, da ich 'wir zwei' gedacht hatte.
Das klang wunderschön. Louis und Harry. Harry und Louis. Wir zwei halt."Wollen wir dann vielleicht mal weiter?", riss mich seine leise Stimme aus dem Fangirlmoment und ich flippte benahe schon wieder aus. Wir.
"K-klar." Schon wieder nur ein Stammeln.
Wir setzten uns langsam in Bewegung und um ehrlich zu sein: Es fühlte sich absolut fantastisch an.
Ich fühlte mich so groß und stark neben ihm. Ich fühlte mich komplett. Es war als hätte irgendetwas in mir gefehlt und ich hatte anscheinend die ganzen letzten Jahre vergeblich dannach gesucht.
Doch jetzt...war es da. Und ich war so verdammt glücklich.Vorsichtig schielte ich zu ihm herrüber und bestaunte die Lichtreflexe in seinen flauschigen Haaren und die kleinen goldenen Sprenkel in seinen Augen.
Er war wahrhaftig wunderschön.Doch als ich die Röte realisierte, die sich auf seine Wangen schlich und bemerkte, wie er ein bisschen in meine Richtung linste, wusste ich, dass ich erwischt worden war.
Doch es machte mir nichts aus, er sollte sehen, wie gern ich ihn anguckte, wie schön er für mich war.
•
Je näher wir dem Schulgelände zu kommen schienen, desto unruhiger wurde er.
Als ich einen Blick auf seine Hände warf, die aufgewühlt am Saum seines Pullis herumgnibbelten, bemerkte ich, wie stark sie zitterten.
Ich sagte nichts, als er seine Schritte verschnellerte, warf ihm nur einen Seitenblick zu.Eine kräftige Hand, die sich unvermittelt auf meine Schulter legte, ließ mich zusammenzucken.
Für einen kurzen Moment sah ich etwas in Louis' Augen aufblitzen, wie eine warme Erinnerung, doch dann verschwand es und eine eisige Welle der Angst schien all seine Fröhlichkeit hinfortzuschwemmen..
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*kommt angekrochen*
Ehm...hi:)
Es tut mir leid!!!
Ich hoffe, das liest hier überhaupt noch jemand und wenn ja hoffe ich, das Kapitel war nicht allzu schrecklich:)
Ich freue mich über Feedback:*
Kaddi:*
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✗Little Rebel - Larry Stylinson || German AU (boyxboy)
FanficLouis Tomlinson ist ein Problemkind. Er ist ein Einzelgänger. Ein Nichts. In der Schule wird er von seinem ehemaligen besten Freund fertig gemacht und andere folgen seinem Beispiel. Zuhause wird er von seinem 'Vater' geschlagen, beleidigt und verg...