Das moderne, magische Transportsystem ist ein Segen. Besonders für Oliver und seinen Rennbesen. Bis auf den Tag, an dem sein Zug einfach nicht kommt. Oder vielleicht gerade deswegen? Immerhin begegnet er so einem alten Freund wieder ...
Das moderne, magische Transportsystem ist ein Segen. Besonders für Oliver und seinen Rennbesen. Endlich keine Odysseen mehr durch Kamine voller Asche, die für jemanden seiner Körpergröße nur ein schlechter Witz sind. Bekotzte Umhänge nach einem Ausflug im Fahrenden Ritter gehören ebenfalls der Vergangenheit an – und die Gefahr, einen Arm oder gleich ein ganzes Bein beim Disapparieren zu verlieren, ist erst recht gebannt. Stattdessen kann er sich zurücklehnen, auf die Landschaft schauen und gelegentlich in einem Quidditch-Magazin blättern.
Quaffel, Qualität und Queeres etwa liegt derzeit hoch im Kurs bei ihm und das nicht bloß, weil er darin – unter Pseudonym – ein paar Gastbeiträge verfasst hat. Auch den Britischen Besenreport liest er gerne auf diesen Fahrten. Alles entspannt und dank verzauberten Loks einigermaßen schnell. Was will man mehr?
Oliver reist am liebsten so. Schon seit ein paar Jahren ist er zu dem Schluss gekommen, dass lange Querfeldeinflüge auf dem Besen nicht ansatzweise so viel Charme haben, wie gedacht. Nicht mal als größter Flugenthusiast. Erst recht nicht in seinem Alter (jetzt, wo er endgültig näher an der 40 denn der 30 ist, darf er das wenigstens hochoffiziell von sich sagen). Auch der beste Polsterzauber hilft nicht, der Hintern ist alleine bei dem Gedanken eines mehrstündigen Fluges platt.Letztlich kommt Oliver sein neuer Vereinsvertrag also entgegen, denn der sieht vor, dass die Spieler abseits des Quidditchfeldes auf jedes Risiko verzichten – darunter sämtliche Transportarten, die Mensch und Besen schaden können. Diese kleine Illusion davon, irgendwie unersetzlich zu sein, tröstet ihn sogar darüber hinweg, dass die Grauen Greifen ganz getreu des Namens eine ‚Altherren'-Mannschaft sind, kein Erstligamaterial.
Heute allerdings ... da kann Oliver sich nur mit einem herzhaften Seufzen zu seinen Reiseplänen gratulieren. Der Zug Richtung Manchester von Gleis 3 ½ verspätet sich. Mehr Informationen bietet ihm die magische Anzeigetafel nicht. Dass der Zug, der vor einer halben Stunde hätte fahren sollen, nicht sonderlich pünktlich ist, hat er auch schon gemerkt. Damit nicht genug – er hat zusätzlich noch vergessen, was heute für ein Tag ist. Beziehungsweise er hat das Datum gewusst, aber einmal zu wenig darüber nachgedacht.
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Das Oneshot-Denkarium
FanfictionWie sagte schon Albus Dumbledore? Neugier ist keine Sünde. Drum taucht in das Denkarium ein und werdet Zeugen verschiedenster Geschichten aus Hogwarts und Drumherum! Erlebt den Anbeginn des ersten Zaubererkriegs, begleitet Todesser und Ordenshelden...