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~Unbekannt~

348. 349. 350. 351. 352. 353. 354. 355. 356. 357. 358. 359. 360. 361. 362. 363. 364. 365. 366. 367. 368. 369. 370. 371. 372. 373. 374. 375. 376. 377. 378. 379. 380. 381. 382. 383. 384. 385. 386. 387. 388. 389. 390. 391. 392. 393. 394. 395. 396. 397. 398. 399 ...

Ich zähle die Sekunden, während ich an die Wand meiner Zelle starre. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, seit ich im Raum der Leere war, wo es hier im Gefängnis doch nicht einmal Sonnenlicht gibt. Aber es ist zu viel Zeit vergangen. Zu viel Zeit, seit das letzte Mal jemand bei meiner Zelle war. Manchmal glaube ich, dass die Wände sich drehen und die Gitterstäbe einen Tanz aufführen. Aber dann ist es wieder, als hätten sie sich nie bewegt und mir wird wieder bewusst, dass es nur mein eigener Wahnsinn war. Ich kann nicht bestimmen, wie lange ich hier schon gefangen bin, aber es war genug Zeit, um mich verrückt werden zu lassen. Manchmal weiß ich das. Manchmal nicht. Es ist egal.

Schritte machen sich vor meiner Zelle bemerkbar. Ich erhebe mich vom Boden und eile an die Gitterstäbe. Ein Mann kommt näher. Ein Wachposten. Vermutlich will er mich irgendwohin eskortieren. Doch als er die Zelle öffnet, lässt er mich nicht heraus, sondern tritt zu mir hinein. Die Tür zwischen den Gitterstäben schließt er wieder. Das Geräusch erinnert mich an eine Zeit, in der ich noch frei war und selbst Leute in ähnliche Zellen gesperrt habe. Aber selbst ich war nicht so grausam sie Jahrhundertelang in den Wahnsinn zu treiben.

Der junge Wachposten kommt auf mich zu. Mein Blick jagt ihm Angst ein, trotzdem scheint er nicht wieder verschwinden zu wollen. Sein Lächeln ist höhnisch ... und wird ihm bald vergehen.

»Na, meine Hübsche?«, sagt er und legt einen Finger an meine Wange. Ich würde ihn dafür zerfetzen, aber die Fesseln sind noch zu neu, als dass ich an etwas meiner Macht käme. »Alle sagen, du wärst das Bedrohlichste, was es hier zu bieten gibt«, flüstert er mir ins Ohr. »Aber ich finde nicht, dass du so gefährlich wirkst - und wirklich sexy bist du auch noch.« Sein Blick wandert hungrig über meinen Körper.

Es passiert nicht selten, dass Wachen sich an Insassen vergreifen. Eine gute Regelung gibt es dabei nicht, schließlich sind wir ›Die Bösen‹, wie die rechtliche Lage aussieht, interessiert dabei herzlich wenig. Aber mit mir hat er sich die Falsche ausgesucht.

Er drückt mich unsanft auf den Steinboden und fängt sofort an die zerschlissene Kleidung von meinem Körper zu reißen. Aber dazu lasse ich es nicht kommen. Ich brauche meine Schattenmagie nicht um ihn in die Knie zu zwingen, mein Körper reicht völlig aus.

Als würde ich seine Gesten erwidern, hebe ich mein Gesicht an seinen Hals - nur um dann seine Haut mit meinen Reißzähnen aufzuschlitzen. Ein Schrei entfährt ihm und er springt auf. Damit hat er wohl nicht gerechnet. Hat man ihn zu schlecht ausgebildet, oder woher kommt dieses Unwissen?

»Du ...« Wütend zeigt er mit dem Finger auf mich, um dann auf mich loszugehen.

Aber er schafft es nicht einmal mich zu berühren. Während er auf mich zu läift, wirbele ich zur Seite, wobei eine der klauenbesetzten Spitzen meiner Flügel einen blutigen Streifen auf seiner Wange hinterlässt. Daraufhin läuft er gegen die Wand und geht benebelt zu Boden. So ein Dummkopf.

Tadelnd schüttele ich den Kopf, als würde er mich noch ansehen können. Dann gehe ich auf ihn zu, knie mich neben ihn und reiße ihm den Kehlkopf mit meinen Zähnen heraus.

Tot bleibt er liegen und wird diese Zelle nicht mehr aus eigener Kraft verlassen. Ich kann nur hoffen, dass er schnell von anderen Wachen gefunden wird, bevor er anfängt zu verwesen.

Ich lecke mir das Blut von den Fingern.

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