Chapter 18 - ''team leader''

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Wie benommen trat ich in den Briefingraum.
Alle Anwesenden sprangen freudig auf.
"Man, der Flug war so cool gewesen."
"Du warst echt krass da oben."
"Verdammt, du hast es hinbekommen!"
Alle redeten durcheinander, doch ich stand einfach nur da und betrachtete jeden von ihnen.
Fünf von ihnen werde ich mit in die Mission nehmen.
Manche von ihnen könnten nicht wiederkommen.
"Jade? Was ist los?" Phoenix bemerkte meinen inneren Kampf und stellte sich vor mich.
"Setzt euch fürs erste.", kam es von Pete, der hinter mir durch die Glastür trat.
Sanft legte er eine Hand auf meine Schulter, dann deutete er auf die Stühle.
Einer nach dem Anderen setzte sich.
Dawn ließ sich neben mir nieder, mich dabei nie aus den Augen lassend.
Maverick trat ans Pult und atmete tief durch.
"Shadow wird in dieser Mission eure Schwarmführerin sein."
Erschrockenes Aufschnappen hallte durch den Raum und alle Blicke lagen plötzlich auf mir.
Ich spannte den Kiefer an und senkte den Kopf.
Erneut lag die Verantwortung bei mir. Erneut würde mich die Schuld erdrücken.
Noch einmal konnte ich das nicht ertragen, jemanden zu verlieren.
Nicht unter meinem Kommando.
Elowen griff nach meiner Hand und ich klammerte mich an ihr fest.
Sie wusste genau, was mir im Kopf rumgeisterte.
Beruhigend strich sie mir mit dem Daumen über den Handrücken.
"Das ist noch nicht alles.", begann Maverick erneut und senkte den Blick, um auf seine Unterlagen zu schauen. Er musste sie von den Admirals bekommen haben, als ich schon draußen war.
Etwas lag in seinen Augen, dass uns alle verstummen ließ.
Schwer schluckte er und sah dann in die Runde.
"Es werden Komplikationen erwartet. Der Feind hat die Anzahl der Boden-Luft-Raketen rund um die Anlage und der Täler auf unserem Heimweg erhöht. Noch dazu hat sich die Feindzahl auf der naheliegenden Basis deutlich erhöht. Selbst die Patrouillen werden immer häufiger. Irgendwo scheint es ein Leck zu geben. Die wissen Bescheid."
Das Blut gefror mir in den Adern.
"Scheiße.", rutschte es Coyote raus.
Fritz und Harvard sahen sich besorgt an.
Phoenix und Bob hielten sich an den Schultern.
Hangmans Kiefer war bis zum Zerbersten angespannt.
"Und was machen wir jetzt?", wagte Elowen zu fragen und schluckte schwer.
Mein Vater ließ die Schultern hängen. "Ich weiß es nicht."
Der unausgesprochene Satz von ihm hing tonnenschwer in der Luft.
Mit den Zähnen knirschend stand ich auf.
Es konnte einfach nicht sein, dass diese verdammten Admirals uns diese Informationen vorenthalten und uns mitten in den Tod fliegen lassen!
Maverick sah erschrocken auf, als ich die Unterlagen mit den Satellitenbildern vom Pult riss und aus dem Raum stürmte.
Wenige Minuten später stand ich vor dem Büro von Admiral Simpson und ohne zu klopfen, öffnete ich die Tür und stampfte hinein.
"Schon mal was von klopfen gehört?", fauchte der Admiral und sah mich nicht gerade freundlich an, nach der Aktion, die ich vorhin abgezogen hatte.
Ich warf die Unterlagen wutentbrannt auf seinen Tisch.
"Wann wollten Sie uns das sagen?"
"Woher haben Sie das?"
"Das spielt keine Rolle.", erwiderte ich, knallte die Hände auf den Schreibtisch und sah den Mann vor mir voller Hass an. "Wollten Sie uns das ewig verschweigen?"
"Das liegt nicht in Ihrem Bereich, Lieutenant und jetzt wegtreten."
"Es liegt sehr wohl in meinem Bereich. So bekommen Sie die Piloten nie heil nach Hause. Und genau das, Admiral Simpson, liegt dann in Ihrer Verantwortung. Sie können sich schon mal bereit machen, den Familien dieser Piloten gegenübertreten und ihnen ins Gesicht sagen zu müssen, warum ihre Kinder, Geschwister, Eltern, Frauen oder Männer nicht wiederkommen."
"Soll das eine Drohung sein, Lieutenant Mitchell?"
Die Lippen hart aufeinandergepresst, legte ich den Kopf schief und sah dem Mann vor mir unverwandt in die Augen.
"Nennen Sie es, wie Sie es wollen."
Für einen kurzen Moment blickten wir uns schweigend an, dann lehnte sich der Admiral seufzend in seinem Stuhl zurück.
"Sie sind eine echte Plage. Genau wie Ihr Vater."
Schnaubend richtete ich mich wieder auf.
"Was hatten Sie mit mir und meinem Team vor?"
Verwirrt blinzelte mich Simpson an. "Was?"
"Sie hatten eine andere Mission für mich und mein Team, bevor sie gestorben sind. Was war es?"

Gemeinsam mit Simpson betrat ich den Briefingraum, in dem immer noch Unruhe herrschte.
Als sie den Admiral allerdings bemerkten, verstummten alle Gespräche sofort.
Unser Vorgesetzter schritt nach vorne zum Pult, wo er Maverick bedeutete, sich zu setzen.
Die Arme vor der Brust verschränkt ließ ich mich auf meinen gewohnten Platz nieder.
Rooster warf mir einen fragenden Blick zu, doch ich war vollkommen auf den Admiral vor uns fixiert.
"Aufgrund der Komplikationen, die Ihnen Captain Mitchell mitgeteilt hat" Sein Blick wanderte streng zu Maverick, der stur dagegen hielt. "wird eine zweite Mission parallel zu Ihrer eigentlichen Mission gestartet. Wir werden ein Team aus zwei F-22 Kampfjets schicken, die Ihnen in der Todeszone behilflich sein sollen. Für diese Mission werden die besten Schützen benötigt. Wer für diese Mission eingeteilt wird, wird später zusammen mit den anderen Teilnehmern beschlossen."
Damit verabschiedete er sich und stampfte aus dem Raum.
Da er anscheinend nicht gewillt war, weitere Worte darüber zu verlieren, erhob ich mich seufzend und stellte mich stattdessen an den Pult.
"Diese Mission war eigentlich für mein Team bestimmt.", begann ich leise und schluckte.
Tief Luft holend blickte ich in jedes einzelne Gesicht der Piloten, die mir über die zwei Wochen hier ans Herz gewachsen waren.
"Die SAM's sind radargelenkt, deswegen gehen zwei von euch mit den F-22 Jets von der anderen Seite rein. Die F-22 ist nur schwer vom Radar erfassbar, dank der neusten Tarnkappentechnik. Eure Mission, je nachdem wer für sie ausgewählt wird, wird sein das alle heil dort rauskommen. Auch ihr selber. Ihr zerstört die Raketen in den Tälern auf den Heimweg und die, die einem von eurem Teammitgliedern im Nacken sitzen. Deswegen benötigen wir die wirklich besten Schützen, die dieses Team zu bieten hat. Noch dazu haben wir mit diesen Jets eine wirklich reelle Chance gegen die feindlichen Flugzeuge."
Stille breitete sich im Raum aus, doch was hatte ich erwartet.
Diese Mission war genauso waghalsig, wie die andere.
Wenn nicht gar schlimmer.

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1006 Wörter

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Shadow left the Chat. ✈

ℍ𝕚𝕘𝕙𝕨𝕒𝕪 𝕥𝕠 𝕥𝕙𝕖 𝔻𝕒𝕟𝕘𝕖𝕣 ℤ𝕠𝕟𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt